Kaulitz-Brüder gestehen in Netflix-Doku: "Waren von Angst zerfressen"

Bill und Tom Kaulitz wurden bereits als Jugendliche zu Stars. (Bild: Getty Images / Ben Kriemann)
Bill und Tom Kaulitz wurden bereits als Jugendliche zu Stars. (Bild: Getty Images / Ben Kriemann)

Ab Mitte der 2000er-Jahre war Deutschland im Tokio-Hotel-Fieber: Besonders die Kaulitz-Zwillinge Tom und Bill standen im Mittelpunkt des Hypes. In der Netflix-Serie "Kaulitz & Kaulitz" blickten die Zwillinge nun zurück. Dabei fällten sie ein hartes Urteil über den Start ihrer Karriere.

Erst Coaches bei "The Voice of Germany", dann Podcast-Hosts und jetzt Reality-Stars bei Netflix: Tom und Bill Kaulitz basteln gerade fleißig an ihrer zweiten Karriere. In der neuen Netflix-Serie "Kaulitz & Kaulitz" (ab 25. Juni) erlebt man die nach eigenem Bekunden "berühmtesten Zwillinge der Welt" in vielen privaten Situationen - ob bei einer Geburtstagsparty, beim Shoppen oder beim Kochen. Doch die achtteilige Netflix-Produktion präsentiert nicht nur eitel Sonnenschein, sondern produziert auch immer wieder nachdenkliche Momente.

"Ich hatte das Gefühl, ich bin als Baby aus dem UFO rausgefallen", räumt Bill etwa an einer Stelle der Doku-Soap ein. Deshalb habe er es in seiner Jugend auch immer wieder schwer gehabt, erst recht ab dem Zeitpunkt, ab dem er als Tokio-Hotel-Frontmann im Licht der Öffentlichkeit stand. "Meine Kindheit war sehr früh zu Ende, mit 15. Dann habe ich nur noch gearbeitet." Zwar habe die Band große Erfolge gefeiert, doch die Zeit sei auch geprägt gewesen von "Wegrennen und Angsthaben und dem Anderssein".

Die Reality-TV-Serie
Die Reality-TV-Serie

 

Nicht nur Bill setzte diese Aufmerksamkeit damals zu. Sein Bruder Tom bestätigt in "Kaulitz & Kaulitz": "Die Karriere war überfordernd. Wir waren überfordert mit der Öffentlichkeit." Das habe eine belastende Konsequenz für die Zwillinge gehabt: "Unser Leben früher war zurückgezogen, von Angst zerfressen und abgeschnitten von der Außenwelt."

Kreischende Fanscharen seien das eine Extrem gewesen, überbordende Kritik an der Band das andere, wie Bill in einer Folge der Netflix-Serie schildert: "In Deutschland war Tokio Hotel so polarisierend, dass es lange nicht ging." Speziell kurz vor ihrer Übersiedlung in die USA habe es schlimme Züge für die Magdeburger angenommen, berichtet Bill: "Kurz bevor wir nach Amerika gezogen sind, war es gar nicht gut." Es sei unter anderem bei ihnen zu Hause eingebrochen worden. Erst mit dem Umzug in die Staaten habe sich der Alltag der Kaulitz-Brüder zum Positiven gewendet. "L.A. und der Umzug nach Amerika hat uns gerettet", erinnert sich Bill zurück.