Keine Staatstrauer in Deutschland nach Germanwings-Tragödie

Jedes Bundesland muss selbst entscheiden

Für alle Bundesbehörden wurde eine Trauerbeflaggung angeordnet (Bild: dpa)
Für alle Bundesbehörden wurde eine Trauerbeflaggung angeordnet (Bild: dpa)

In Deutschland gibt es nach dem Absturz der Germanwings-Maschine im Gegensatz zu Spanien keine Staatstrauer. Grund ist das föderale Prinzip der Bundesrepublik.

Nach dem Absturz der Germanwings-Maschine über den französischen Alpen hängen die Flaggen in Deutschland auf Halbmast. Eine Staatstrauer wie in Spanien wird es hierzulande allerdings nicht geben. Das geht aus dem föderalen Prinzip der Bundesrepublik hervor. Dennoch wurde allen Bundesbehörden angeordnet, eine dreitägige Trauerbeflaggung umzusetzen.

Ein Sprecher des Innenministeriums bestätigte gegenüber „Bild“: „Die Bundesländer entscheiden jeweils selbst, ob sie dem Bund folgen oder nicht. Deutschland ist ein föderalistischer Staat, deshalb kann keine kollektive Staatstrauer angeordnet werden“. Deutschland trauert aber doch offiziell: Neben der Trauerbeflaggung gab es am Tag nach dem Unglück auch Schweigeminuten allerorten.

Ob es einen staatlichen Trauerakt geben wird, ist ungewiss, aber sehr unwahrscheinlich. Offizielle Trauerfeiern sind lediglich nach nationalen Ereignissen, zum Gedenken und beim Verlust von Personen mit staatstragender Aufgabe üblich. Eine Trauerfeier nach einer nationalen Tragödie gab es zum letzten Mal im Jahr 1998 nach dem Zugunglück von Eschede, bei dem 101 Menschen starben.

Am 24. März war ein Flugzeug von Germanwings auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf über den französischen Alpen abgestürzt. Dabei starben alle 150 Insassen, 67 von ihnen waren Deutsche. Darunter 16 Schüler und zwei Lehrer des Joseph-König-Gymnasiums im nordrhein-westfälischen Haltern. Die NRW-Landesregierung hat ebenfalls für alle öffentlichen Einrichtungen Flaggen auf Halbmast angeordnet.