"Sind nicht Keith Richards und Mick Jagger": Münchner "Tatort"-Kommissare kündigen Abschied an

Ivo Batic (Miroslav Nemec, links) und Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl) schrieben schon Geschichte - und sie werden es noch ein bisschen weiter tun. 2025 ist nach dann 100 Folgen aber definitiv Schluss (Szene aus "Tatort: Königinnen"). (Bild: BR/Odeon Fiction GmbH/Luis Zeno Kuhn)
Ivo Batic (Miroslav Nemec, links) und Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl) schrieben schon Geschichte - und sie werden es noch ein bisschen weiter tun. 2025 ist nach dann 100 Folgen aber definitiv Schluss (Szene aus "Tatort: Königinnen"). (Bild: BR/Odeon Fiction GmbH/Luis Zeno Kuhn)

Kein "Tatort"-Team hat mehr Fälle auf dem Buckel: Die Münchner "Tatort"-Stars Miroslav Nemec und Udo Wachtveitl sind die absoluten Rekordhalter. Noch sieben weitere Krimis der ARD-Reihe wollen sie drehen, dann, nach genau 100 Fällen, ist Schluss für das kultige Ermittler-Duo.

Beim München-"Tatort" kündigt sich das Ende einer Ära an: Miroslav Nemec und Udo Wachtveitl, die seit dem 1. Januar 1991 als kongeniales Ermittlerduo Ivo Batic und Franz Leitmayr TV-Krimi-Geschichte schrieben, nehmen ihren Hut. Aber noch ist der Abschied in weiter Ferne. 100 Fälle sollen es am Ende sein. Ihr nächster Tatort "Das Wunderkind", der am Sonntag, 4. Februar, 20.15 Uhr, ausgestrahlt wird, ist ihr 94. Fall - was schon jetzt eine Bestmarke ist, wie das Bayerische Fernsehen am Dienstagabend mitteilte.

Nemec und Wachtveitl haben laut BR für die Jahre 2024 und 2025 noch für sechs weitere Filme zugesagt. Erst dann, nach insgesamt 35 Jahren und 100 Fälle, sei Schluss.

Im "Tatort - Das Wunderkind" treffen die Münchner Kommissare Ivo Batic (Miroslav Nemec, Mitte) und Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl) am Sonntag, 4. Februar, auf den kleinen Ferdinand (Phileas Heyblom). Der inhaftierte Vater des titelgebenden "Wunderkindes" steht unter Verdacht, im Gefängnis einen Mithäftling getötet zu haben. (Bild: BR/Sappralot Productions GmbH/Hendrik Heiden)

"Bis dahin gehen wir wie gehabt auf Mörderjagd"

"Der Tatort ist das längste gschlamperte Verhältnis, das ich je hatte", scherzt Udo Wachtveitl in der BR-Mitteilung. Der 65-Jährige erinnert sich: "Die Mauer war so gerade gefallen, als der BR uns für wenigstens sechs Folgen verpflichten wollte. Das war uns viel zu lang, viel zu unübersichtlich." Die Frage sei, so Wachtveitl weiter, wie man so eine Ära angemessen beenden könne. "Ein dramatischer Tod? Dafür leben der Ivo, der Franz, der Miro und ich zu gern. Aber wir sind auch nicht Keith Richards und Mick Jagger, die mit 80 noch arbeiten müssen."

Miroslav Nemec (69) verweist an gleicher Stelle darauf, dass man zum Abschied "augenzwinkernd eine 'magische Zahl" gesucht habe: "99 war der Favorit", so der Batic-Darsteller. "Doch die Verantwortlichen des BR boten uns - wenn wir wirklich gehen wollen - eine 'runde' Zahl an: die 100. Da wir uns in diesem Fall nicht in der Mitte treffen konnten, also bei 99,5, haben wir uns auf die runde 100 geeinigt. Und bis dahin gehen wir wie gehabt auf Mörderjagd ..."

Ferdinand ist ein Genie am Klavier und gilt als musikalisch hochbegabt. Im Gegensatz zur "gewöhnlichen" Hochbegabung existieren im Bereich der musikalischen Begabung jedoch keine anerkannten Maßstäbe zur Feststellung eines besonderen Talents. 


 (Bild: BR/Sappralot Productions GmbH/Hendrik Heiden)
Ferdinand ist ein Genie am Klavier und gilt als musikalisch hochbegabt. Im Gegensatz zur "gewöhnlichen" Hochbegabung existieren im Bereich der musikalischen Begabung jedoch keine anerkannten Maßstäbe zur Feststellung eines besonderen Talents. (Bild: BR/Sappralot Productions GmbH/Hendrik Heiden)

Noch sieben weitere Fälle

"Udo Wachtveitl und Miroslav Nemec schreiben mit ihrer absoluten Hingabe und eindrucksvollen Schauspielarbeit längst deutsche Fernsehgeschichte", ließ sich Bettina Ricklefs, BR Programmbereichsleiterin Spiel-Film-Serie, zitieren. "Wir sind stolz auf diese einzigartige Zusammenarbeit und freuen uns riesig auf noch zwei weitere Jahre! 99 Tatorte sollten es aus ihrer Sicht werden. Wir konnten die beiden dazu bewegen, die 100 vollzumachen. Damit dürfen sich ab heute alle noch auf sieben weitere Fälle mit dem unvergleichlichen Team Batic und Leitmayr freuen."

Die Nachfolge, wer also ab 2026 neu in das Team des "Tatort"-Krimis aus München kommt, werde laut Ricklefs "in Ruhe entschieden und zu gegebener Zeit bekannt gegeben".