KI macht's möglich: Paul McCartney kündigt allerletzten Beatles-Song an

Sir Paul McCartney (80) hat mithilfe Künstlicher Intelligenz einen allerletzten Beatles-Song produziert. Darauf ist sein bereits verstorbener Bandkollege John Lennon zu hören. (Bild: 2022 Getty Images/Joe Maher)
Sir Paul McCartney (80) hat mithilfe Künstlicher Intelligenz einen allerletzten Beatles-Song produziert. Darauf ist sein bereits verstorbener Bandkollege John Lennon zu hören. (Bild: 2022 Getty Images/Joe Maher)

John Lennon soll noch einmal auf einem neuen Song zu hören sein. Sein ehemaliger Bandkollege Paul McCartney hat laut eigener Aussage aus einem alten Demo-Tape seines Kollegen den allerletzten Beatles-Song geformt - möglich gemacht haben das Fortschritte in der KI-Entwicklung.

Mit mehr als 600 Millionen verkauften Tonträgern sind sie die wahrscheinlich erfolgreichste Band der Musikgeschichte: The Beatles. In den 60er-Jahren dominierten John Lennon, Paul McCartney, George Harrison und Ringo Starr die Charts, ihr Einfluss auf Pop- und Rockmusik bleibt bis heute ungebrochen. 1970 löste sich die Band auf, 1980 wurde Lennon Opfer eines Mordes, Harrison erlag 2001 einer Krebserkrankung.

Nun soll nach all den Jahren ein allerletzter Beatles-Song entstanden sein: mithilfe von künstlicher Intelligenz. Im Interview mit der BBC gab Paul McCartney an, die umstrittene Technologie verwendet zu haben, um ein halbfertiges Demo seines Ex-Kollegen zu vollenden. Der Song soll noch dieses Jahr veröffentlicht werden, kündigte der Ex-Beatle, der am kommenden Sonntag 81 Jahre alt wird, an: "Wir haben ihn gerade fertiggestellt".

KI habe es ermöglicht, aus dem "lausigen" Demo-Tape, wie es McCartney formulierte, ein brauchbares Stück zu produzieren. Denn die Software habe gelernt, die Stimme von Lennon von der Klaviermusik auf dem Tape zu unterscheiden und zu trennen. So konnte sie isoliert und der Song hochwertig abgemischt werden. Die Technik war zuvor bei der Produktion von Peter Jacksons Beatles-Doku "Get Back" verwendet worden, um die Stimmen der Beatles zu erkennen und die verwendeten Aufnahmen, die aus den späten 60er-Jahren stammen, aktuellen Klangstandards entsprechend zu bearbeiten.

The Beatles, bestehend aus Ringo Starr, Paul McCartney, George Harrison und John Lennon zählen bis heute zu den erfolgreichsten Bands der Musikgeschichte. (Bild: Fox Photos/Getty Images)
The Beatles, bestehend aus Ringo Starr, Paul McCartney, George Harrison und John Lennon zählen bis heute zu den erfolgreichsten Bands der Musikgeschichte. (Bild: Fox Photos/Getty Images)

Stimmen klonen mit KI - sogar ein Ex-"Beatle" greift darauf zurück

Zwar fiel während des Interviews kein Titel, man munkelt aber, dass es sich dabei wohl um den damals noch unfertigen Song "Now And Then" handelt, den Lennon 1978 komponiert hatte. Er befand sich auf einem mit "Für Paul" beschrifteten Tape, das Lennons Witwe Yoko Ono Paul McCartney in den 90er-Jahren übergeben hatte, als die übrig gebliebenen Beatles für die karriereumspannende Compilation "Anthology" Material sammelten. Aus den darauf enthaltenen Demos bastelten McCartney, Harrison und Starr mit dem Produzenten Jeff Lynne "neue" Beatles-Songs.

Auch an "Now and Then" versuchten sie sich, doch der Song war unfertig. Außerdem habe er George Harrison nicht gefallen, also habe man die Arbeit an dem Stück abgebrochen. "Es war nur ein Tag - eigentlich nur ein Nachmittag - an dem wir damit herumgespielt haben", erinnerte sich Lynne, wie die BBC berichtet. "Der Song hatte einen Refrain, aber es fehlten fast völlig die Strophen. Wir machten den Backing-Track, einen groben Versuch, den wir nicht wirklich zu Ende brachten."

Dass man KI auch nutzen kann, um Stimmen zu klonen, findet McCartney "beängstigend, aber auch aufregend". Man müsse nur abwarten, wohin das führe.