Kida Khodr Ramadan als Bankräuber: Das sind die Streaming-Tipps der Woche
In der ARD Mediathek läuft ein Bankraub mit Kida Khodr Ramadan gehörig aus dem Ruder. Bei Disney+ feiert derweil der jüngste Marvel-Kinofilm seine Premiere. Welche Streaming-Highlights die kommende Woche noch bereithält, verrät die Übersicht.
Einmal Gangster, immer Gangster. Trotzdem ist alles anders in der neuen Serie von Kida Khodr Ramadan. "Testo" ist ein experimentelles Thrillerformat, das ab 2. Februar in der ARD Mediathek zeigt, wie ein Banküberfall aus dem Ruder laufen kann. Oder wie es "4 Blocks"-Star Ramadan in seiner Rolle als Keko ausdrückt: "Es ist ganz normal, dass das SEK da ist. Das ist ein Banküberfall." Was WOW, Netflix und Co. in den nächsten Tagen sonst noch zu bieten haben, erfahren Sie in der Übersicht.
"Testo", ARD Mediathek
Die Aufregung seiner Kumpels kann Keko (Kida Khodr Ramadan) nicht verstehen. Die fünf Freigänger der JVA Moabit haben in Berlin eine Bank überfallen und sich mit sechs Geiseln verschanzt. Das war so nicht geplant, aber ist nicht mehr zu ändern. Sie müssen nun das Beste aus der Situation machen - und treffen viele schlechte Entscheidungen.
Als Co-Regisseur, Co-Autor und Hauptdarsteller lässt sich Kida Khodr Ramadan treiben. Fest stand nur die Grundidee: fünf Gangster, sechs Geiseln, eine Bank. Die Drehbücher, die er zusammen mit Jonas Hartmann, Christoph Gampl und Olivia Retzer schrieb, ließen Raum für Improvisation. Die Umsetzung sei dann ziemlich "Freestyle" gewesen und bescherte Darstellern und Darstellerinnen viele Freiräume.
Herausgekommen ist eine Serie, die stets unberechenbar ist, auch wenn man davon ausgehen kann, dass Ramadan nicht umsonst alte Bekannte anheuerte. Die Gangster sind mit Frederick Lau, Stipe Erceg und den Rappern Veysel und Mortel besetzt, sie haben mit Ramadan schon bei "4 Blocks" oder der Knast-Serie "Asbest" zusammengearbeitet. Man versteht sich. Der Rest der Besetzung ist ein Who's who der Filmprominenz: Katharina Thalbach, Jeanette Hain, Nicolette Krebitz, Ronald Zehrfeld, Ruby O. Fee und Uwe Preuss spielen größere oder kleinere, immer aber uneitle Rollen.
Was "Testo" auch besonders macht, ist die Rast- und Ratlosigkeit. Glattgeht in "Testo" gar nichts. Die Gangster sind nicht smart, die Polizisten schon gar nicht. Die Nerven liegen blank, und alle sind ständig am Limit. "Bei einem Banküberfall ist immer alles anders als geplant", ist noch so eine Weisheit, die Keko seinen Kumpels hinrotzt. Er muss es wissen, hatte er doch schon als Kind seine Karriere präzise geplant: "Ich will Bankräuber werden."
"The Marvels", Disney+
Das hatte sich Marvel sicher anders vorgestellt: "The Marvels", der abschließende Kino-Neustart der Superheldenschmiede 2022, blieb an den Kinokassen weit hinter den Erwartungen zurück. Am Startwochenende spielte der Film in Nordamerika nur 47 Millionen Dollar ein - schlechter schnitt noch nie ein Film der Marvel Studios ab. In der Hoffnung auf positivere Resonanz startet der Film nach dem Kino-Desaster am 7. Februar im Streaming-Abo von Disney+.
Darum geht's: Brie Larson schlüpft in dem MCU-Film abermals in die Rolle von Carol Danvers alias Captain Marvel, die im Verlauf des ersten Films ihre wahre Identität entdeckte und sich der Kontrolle der skrupellosen Kree-Aliens entziehen konnte. Ihrem verräterischen Mentor Yon-Rogg gab sie am Ende eine eindringliche Warnung an die Oberste Intelligenz der außerirdischen Spezies mit auf den Weg.
Captain Marvels Vergeltungsschlag hat jedoch dramatische Folgen. Denn plötzlich gerät das Universum aus den Fugen. Ein mysteriöses Wurmloch, durch das ein Kree-Revolutionär neuen Schaden anzurichten droht, taucht unvermittelt auf. Und als wäre das nicht schon herausfordernd genug, entsteht auf einmal eine merkwürdige Verbindung zwischen Captain Marvel, ihrer entfremdeten Nichte, der Astronautin Monica Rambeau (Teyonah Parris), und der mit übernatürlichen Eigenschaften ausgestatteten Teenagerin Kamala Khan alias Ms. Marvel (Iman Vellani). Angesichts der verworrenen Situation und der neuen Kree-Gefahr bleibt den drei Frauen nichts anderes übrig, als sich zusammenzutun und das Universum so schnell wie möglich wieder zu stabilisieren.
"Zwei an einem Tag", Netflix
Es war einer der ungewöhnlicheren Liebesfilme der 2010er-Jahre: In "Zwei an einem Tag" erzählte Regisseurin Lone Scherfig 2011 die Liebesgeschichte von Emma Morley und Dexter Mayhew, die sich nach ihrer ersten Unterhaltung jedes Jahr am gleichen Tag wieder treffen. Der Film basiert auf dem gleichnamigen Bestseller-Roman von David Nicholls, der damals auch das Drehbuch schrieb. Mehr als zehn Jahre später hat Netflix die Geschichte als Miniserie neu verfilmt, die ab 8. Februar beim Streamingdienst abrufbar ist.
Nun schlüpfen nicht mehr Anne Hathaway und Jim Sturgess in die Rolle des jungen Liebespaares. Stattdessen übernehmen die britische Schauspielerin Ambika Mod und ihr Landsmann Leo Woodall die Parts von Emma und Dexter: Am Abend ihrer Examensfeier, am 15. Juli 1988, wechseln die beiden Absolventen erstmals ein paar Worte. Sie verstehen sich gut, verbringen die Nacht zusammen, gehen am nächsten Morgen aber getrennte Wege - bis zu ihrem alljährlichen Wiedersehen am 15. Juli.
Schon der Roman von David Nicholls scheint wie gemacht für eine Serien-Adaption, erzählt er die grundverschiedenen Lebenswege von der Lehrerin Emma und dem bekannten Fernsehmoderator Dexter doch ausschließlich anhand ihrer jährlichen Treffen. In der neuen Serie konzentriert sich jede Folge auf einen der gemeinsam erlebten Tage. Anders als beim Film war Nicholls diesmal bewusst nicht an der Umsetzung beteiligt.
"Mr. Monk's letzter Fall", MagentaTV
Phobien, Zwangsstörungen und ein bisschen Klarinette, um die Nerven wieder zu beruhigen: Adrian Monk (Tony Shalhoub) war schon ein seltsamer Typ, wurde aber trotz seiner angeblich 312 Phobien schnell zum Publikumsliebling. Denn bei aller Schrulligkeit war Monk eben auch ein brillanter Ermittler, der - ohne großes Blutvergießen - jeden noch so schwierigen Fall lösen konnte. Der heute 70-jährige Shalhoub fand in dem neurotischen Privatdetektiv seine Paraderolle, die ihm unter anderem drei Emmys, zwei SAG-Awards und einen Golden Globe einbrachte.
Trotz der großen Beliebtheit flackerte 2010 die letzte Folge von "Monk" über die Bildschirme. Doch die TV-Abstinenz des unkonventionellen Ermittlers hat nun ein Ende, wenn auch nur für einen einmaligen Einsatz. Wie der Titel des Film-Spin-offs "Mr. Monk's Letzter Fall" schon vorwegnimmt, handelt es sich nur ein Kurz-Comeback.
Zunächst wirkt im in den USA durchwegs positiv rezensierten 90-Minüters alles harmonisch. Bei Monks Stieftochter Molly (Caitleen McGee) steht die Hochzeit ins Haus. Doch dann wird sie in einen Mord verwickelt ... Neben Tony Shalhoub geben sich in dem Krimi, der ab 2. Februar bei MagentaTV zur Verfügung steht, auch andere Schauspielerinnen und Schauspielerinnen der Originalbesetzung die Ehre - etwa Melora Hardin, Ted Levine und Traylor Howard.