Kim Kardashian lässt Anwesen durch private Feuerwehrmänner schützen

Kim Kardashian engagiert eine private Feuerwehr, um ihr Hab und Gut zu schützen. (Bild: Getty Images)
Kim Kardashian engagiert eine private Feuerwehr, um ihr Hab und Gut zu schützen. (Bild: Getty Images)

Seit einigen Tagen wüten im US-Bundesstaat Kalifornien schwere Waldbrände. Hunderttausende Menschen sind auf der Flucht, mindestens 44 Menschen sollen bereits ihr Leben verloren haben. Um auch sich und ihr Anwesen vor dem Flammeninferno zu schützen, soll Realitystar Kim Kardashian eine private Feuerwehrtruppe engagiert haben. Aber was hat es mit dem privaten Feuerwehrservice auf sich?

Um ihr 60 Millionen Dollar schweres Anwesen in Hidden Hills vor den Bränden zu retten, sollen Kim Kardashian und Ehemann Kanye West laut “TMZ” private Feuerwehrmänner – auch “Concierge”-Feuerwehrleute genannt – zu Hilfe gerufen haben. Das amerikanische Portal sprach mit einigen Nachbarn der Hollywoodstars, die sich für Kim und Kanyes Hilfe bedankten. Denn durch den Einsatz auf dem Kardashian-West-Gelände seien auch die Gebäude der umliegenden Anwohner verschont geblieben.

Kosten für private Feuerwehrmänner

Aus einem Artikel der “Los Angeles Times”, der bereits im Jahr 2007 erschienen ist, gehen die enormen Kosten für die “Concierge”-Truppen hervor. Die Versicherungsgesellschaft AGI biete den wohlhabenden Einwohnern Kaliforniens – einschließlich Malibu und rund einem Dutzend Ferienorten in Colorado – demnach an, ihr Hab und Gut im Falle eines Brandes schützen zu lassen. Bei einem Haus, das beispielsweise einen Wert von mindestens einer Million Dollar hat, bekommt das Unternehmen eine Prämie von rund 10.000 Dollar.

Gefängnisinsassen als Feuerwehrleute

In Kalifornien gibt es allerdings auch noch eine andere Methode, um die Bevölkerung vor Waldbränden zu schützen, die im starken Kontrast zu dem privaten Service der reichen Kardashians steht: Der Staat setzt Häftlinge als Feuerwehrmänner ein.

Die Anwohner nennen die Insassen “Engel in Orange” – wegen der typischen orangefarbenen Overalls. Dieses Vorgehen des Bundesstaates gilt aus mehreren Gründen allerdings als umstritten: Die Aufgaben sind extrem anstrengend und sehr gefährlich. “Sie blicken der Gefahr jeden Tag ins Auge. Alles ist möglich. Selbst, wenn sie nur Patrouille laufen, können sie ausrutschen und den Berg runterstürzen”, sagte ein Sprecher der kalifornischen Gefängnisbehörde.

Die Anwohner sind dankbar für die “Engel in Orange”. (Bild: Getty Images)
Die Anwohner sind dankbar für die “Engel in Orange”. (Bild: Getty Images)

Das Leben für einen Hungerlohn riskieren

An dem Gefängnisprogramm, das innerhalb von drei Wochen auf den Ernstfall vorbereiten soll, dürfen nur Häftlinge teilnehmen, die wegen kleinerer Delikte verurteilt worden sind. Die Insassen müssen sich selbst dafür anmelden und können nicht gezwungen werden. Während der Einsätze leben sie dann in sogenannten “Fire Camps”. Gut bezahlt ist der Job allerdings nicht – im Gegenteil. Laut CNBC erhalten die Gefängnis-Feuerwehrleute gerade einmal zwei Dollar pro Tag und zusätzlich einen Dollar pro Stunde, wenn sie aktiv an Löscheinsätzen beteiligt sind.

Sechs Häftlinge starben bereits in diesem Jahr

Wenige Häftlinge können aufgrund ihrer Tätigkeit in der Feuerbekämpfung ihre Haftzeit verkürzen, einige aber werden nach dem Absitzen ihrer Strafe als Feuerwehrmann entlassen. Das ist jedoch nicht in jedem US-Bundesstaat erlaubt – ein weiterer Kritikpunkt der Gegner dieses Programms.

Die Insassen riskieren immer wieder ihr Leben. (Bild: Getty Images)
Die Insassen riskieren immer wieder ihr Leben. (Bild: Getty Images)

Allein im August dieses Jahres sollen laut dem “National Public Radio” (NPR) bereits sechs Häftlinge bei den Einsätzen in Kalifornien ums Leben gekommen sein. Hier werden erneut die Unterschiede zwischen den Insassen und den Feuerwehrmännern deutlich: Die Hinterbliebenen der Gefangenen haben nicht das gleiche Anrecht auf finanzielle Hilfe wie die Angehörigen von Feuerwehrleuten. Die Kritiker sehen hier ebenfalls Handlungsbedarf.