Kinderleichen in Koffern: Verdächtige ausgeliefert
Auckland/Seoul (dpa) - Nach dem schockierenden Fund von Kinderleichen in ersteigerten Koffern in Neuseeland ist eine etwa 40-jährige Verdächtige von Südkorea in den Pazifikstaat ausgeliefert worden.
Nach Angaben des südkoreanischen Justizministeriums wurde die Frau am Internationalen Flughafen Incheon an Beamte aus Neuseeland übergeben. Auch seien Beweismittel überreicht worden. Die Maschine mit der Verdächtigen landete am Dienstag in Auckland. Sie werde am Mittwoch wegen des Vorwurfs des zweifachen Mordes einem Richter vorgeführt, berichtete der Sender Radio New Zealand (RNZ).
Die Neuseeländerin, die früher einmal die südkoreanische Staatsbürgerschaft besaß, war Mitte September in einer Wohnung in der südöstlichen Küstenstadt Ulsan festgenommen worden. Die Frau, die möglicherweise die Mutter der toten Kinder ist, soll bereits 2018 nach Südkorea eingereist sein. Das Hohe Gericht in Seoul genehmigte im November die Auslieferung.
Die Leichenteile der Kinder im Alter zwischen fünf und zehn Jahren wurden im August in Koffern entdeckt, die bei einer Räumungsversteigerung im neuseeländischen Auckland veräußert wurden. Kurze Zeit später gelang es Polizeiangaben zufolge, die Opfer zu identifizieren und so auf die Fährte der Frau zu kommen. Davor waren die Koffer nach Polizeiangaben drei bis vier Jahre in einem Lagerhaus aufbewahrt worden. Die Polizei in dem südpazifischen Inselstaat stellte daraufhin das Auslieferungsersuchen.