"Klimakrise, eine Realität, die uns alle bedroht?": Neue Studie vorgestellt

Elisabeth Furtwängler (links) und ihre Mutter, Schauspielerin Maria Furtwängler, setzen sich dafür ein, vor allem über das Medium Fernsehen die Klimakommunikation zu verbessern. (Bild: Sascha Radke)
Elisabeth Furtwängler (links) und ihre Mutter, Schauspielerin Maria Furtwängler, setzen sich dafür ein, vor allem über das Medium Fernsehen die Klimakommunikation zu verbessern. (Bild: Sascha Radke)

Die Klimakrise bewegt die Generationen. Doch woher nehmen die Menschen ihre Informationen? Und wie lässt sich Klimakommunikation optimieren? Eine neue Studie klärt auf ...

"Das Publikum wünscht sich mehr Präsenz von Klimawandel und Biodiversität im Hauptprogramm." Das ergab nun eine neue Studie der MaLisa Stiftung in Kooperation mit der ARD, dem ZDF, ProSiebenSat.1 Media und RTL Deutschland. Musikerin Elisabeth Furtwängler (31), Tochter der "Tatort"-Darstellerin Maria Furtwängler (57), rückte im Rahmen der Medientage in München eine zentrale Frage in den Vordergrund, die die Menschen bewegt: "Ist die Klimakrise ein 'Thema' neben vielen anderen - oder nicht eher eine Realität, die uns alle umgibt und bedroht?" Die Ergebnispräsentation liefert klare Erkenntnisse ...

Das Interesse des Publikums am Thema sei angesichts des aktuellen gesellschaftlichen Diskurses sehr groß und gleichzeitig wesentlich von medialer Berichterstattung beeinflusst, wie die Verantwortlichen aufzeigten. Fernsehen sei dabei mit Abstand das wichtigste Medium, wenn es darum geht, sich über den Klimawandel zu informieren. Welche nächsten Schritte sind künftig angesichts der Brisanz des Themas im Rahmen der Klimakommunikation denkbar, um die Zuschauer bestmöglich zu informieren und zum Handeln zu inspirieren? "Ich bin zuversichtlich, dass wir mit unserer Studie einen Beitrag zur Antwort auf diese Fragen leisten", betonte Elisabeth Furtwängler.

Die Studie verdeutliche, "dass der Verlust von Biodiversität im TV eine Randexistenz führt", erklärte Maria Furtwängler, Mitgründerin der Stiftung. "Dabei geht es hier um unsere Lebensgrundlagen wie fruchtbare Böden, sauberes Wasser und Atemluft und damit um alle Lebensbereiche von Wirtschaft, Gesundheit bis hin zu Unterhaltung." Es liege eine große Chance darin, "gute Geschichten über Klima- und Artenschutz und neue formale Ansätze und Übersetzungen zu finden".

Florian David Fitz und Annette Hess reflektieren TV-Formate

In Zuge dessen werde demnach deutlich, dass vor allem fiktionale Formate, Kinder- und Quiz-Sendungen noch ungenutztes Potenzial in diese Richtung aufweisen. Tatsächlich liegt der relative Anteil von Klimawandel im untersuchten Sample (das umfasst 20 deutsche Fernsehsender, deren Programm 19 Stunden pro Tag aufgezeichnet und nachfolgend untersucht wurde) nur bei 1,8 Prozent der Sendeminuten insgesamt.

Unter anderem darüber diskutierten der ARD-Vorsitzende Kai Gniffke sowie Dr. Florian Kumb, Leiter der ZDF-Hauptabteilung Programmplanung, sowie Henrik Pabst, Geschäftsführer der Seven.One Entertainment Group. Auch Mirijam Trunk, Chief Crossmedia Officer und Chief Sustainability & Diversity Officer bei RTL, war neben einigen Redaktionsleiterinnen aus diversen Programmbereichen am Gespräch beteiligt.

Yasmine M'Barek (Die Zeit) und Maik Meuser (RTL) moderierten das Event, bei dem prominente Gäste wie Eckart von Hirschhausen, Samira El Ouassil, Annette Hess, Lars Jessen, Marie Nasemann, und Florian David Fitz über ihre Arbeitsbereiche und jeweiligen Formate berichteten.

Konzipiert und geleitet wurde die Studie "Klimawandel und Biodiversität: Was zeigt das Fernsehen - Was wollen die Zuschauerinnen und Zuschauer?" von Prof. Dr. Irene Neverla, FU Berlin, und Prof. Dr. Imke Hoppe, LMU München in Kooperation mit dem Fraunhofer IDMT.