Klimawandel "als Erfindung grüner Ökospinner abtun?" - Bezzel und Schwarz beziehen klar Stellung

Simon Schwarz (links) und Sebastian Bezzel sprechen im Interview mit teleschau über ihre Erfahrungen aus neuen Folgen von "Bezzel & Schwarz - Die Grenzgänger". (Bild: BR/Film Five GmbH/Ralf Wilschewski)
Simon Schwarz (links) und Sebastian Bezzel sprechen im Interview mit teleschau über ihre Erfahrungen aus neuen Folgen von "Bezzel & Schwarz - Die Grenzgänger". (Bild: BR/Film Five GmbH/Ralf Wilschewski)

Sechs Wochen eingepfercht in einem Wohnmobil: Das schaffen wohl nur langjährige Freunde, wie die "Eberhofer"-Stars Sebastian Bezzel und Simon Schwarz. Sie kriegen das sogar (fast) konfliktfrei hin.

Sie gelten als bayerisches Kult-Duo - auch wenn einer von ihnen aus Österreich kommt: Franz Eberhofer und Rudi Birkenberger - oder eben Sebastian Bezzel (53) und Simon Schwarz (53), die Schauspieler hinter den Protagonisten aus den "Eberhofer"-Kinofilmen, sind bekanntlich auch privat gute Freunde. Bezzel, der Familienvater aus Garmisch-Partenkirchen, spielte sich als stoisches Ermittler-Original in die Herzen der Zuschauer. Und der gebürtige Wiener Schwarz ist im wahren Leben genauso neugierig wie sein Alter Ego. Zusammen sind sie ein ziemlich dynamisches Gespann, wie auch die BR-Doku-Serie "Bezzel & Schwarz - Die Grenzgänger" bereits seit 2019 zeigt.

Für die neue Staffel (sechs Folgen, montags, ab 3. Juni, 20.15 Uhr, BR) reisen sie nun erneut durch Bayern - sechs Wochen eingepfercht in ein Wohnmobil, immer auf der Suche nach inspirierenden Menschen und spannenden Geschichten - und nach Antworten auf brisante Fragen. "Wer kann aus dem Stegreif die sechs längsten Flüsse Bayerns aufzählen?" - Bezzel und Schwarz klären, was es mit Donau, Inn und Co. auf sich hat - und wie sie es auch jenseits der Wohnmobil-Saison privat schaffen, auf ihren CO 2-Fußabdruck zu achten. Im teleschau-Interview gaben sie nun Tipps für den Alltag ...

Sebastian Bezzel (von links), Paul Jakob und Simon Schwarz entdecken interessante Dinge im Fossiliensteinbruch an der Altmühl. (Bild: BR/Film Five GmbH/Ralf Wilschewski)
Sebastian Bezzel (von links), Paul Jakob und Simon Schwarz entdecken interessante Dinge im Fossiliensteinbruch an der Altmühl. (Bild: BR/Film Five GmbH/Ralf Wilschewski)

So viel Wert legen Sebastian Bezzel und Simon Schwarz auf Nachhaltigkeit

Schwarz sagt, er sei sich der Umweltauswirkungen seiner berufsbedingten Reisen bewusst und versuche daher, immer das kleinere Übel in Sachen Transportmittel zu wählen. "Nachhaltigkeit wird bei uns sehr gerne mit Verzicht in Verbindung gebracht und damit, dass man uns etwas wegnehmen will." Aber darum, so Schwarz, gehe es nicht. "Es geht darum, in die Zukunft zu denken", betont der Schauspieler. Er plädiere daher unter anderem für eine nachhaltigere Landwirtschaft und den Erhalt von Kulturlandschaften. Jeder müsse seinen Beitrag leisten und umdenken, um die Welt für zukünftige Generationen lebenswert zu erhalten.

Auch Bezzel hat eine klare Meinung zu Lebensentwürfen, die nicht unbedingt im Einklang mit den Klimazielen stehen: "Man kann einfach nicht mehr übers Wochenende auf Malle fliegen", findet er. Man könne den Klimawandel natürlich "als Erfindung der grünen Ökospinner" abtun. "Aber das ist ein Irrtum", so der 53-Jährige gegenüber teleschau. Er selbst genieße es, mit seiner Familie die heimische Natur zu erkunden und auf unnötige Reisen zu verzichten. Seine ganze Familie bemühe sich, bewusster zu leben, erklärt er. "Meine Kinder kommen langsam aber sicher ins Teenageralter." Bezzel zeigt sich im Interview stolz über die Impulse, die seine Kinder geben. "Zum Beispiel einfach 'Nein' zu Plastik zu sagen." Der Eberhofer-Star findet, "Nein" sei grundsätzlich ein wichtiges Wort beim Thema Nachhaltigkeit und Umweltschutz.

Sebastian Bezzel (links) und Simon Schwarz machen während ihrer Reise durch Bayern auch an der Altmühl Halt. (Bild: BR/Film Five GmbH/Matthias Schrauff)
Sebastian Bezzel (links) und Simon Schwarz machen während ihrer Reise durch Bayern auch an der Altmühl Halt. (Bild: BR/Film Five GmbH/Matthias Schrauff)

"Es muss nicht immer die mehrfach verpackte Billigware aus dem Supermarkt oder das Billigfleisch sein"

Simon Schwarz erklärt, dass Nachhaltigkeit eben mehr bedeute, als nur mal das Auto stehen zu lassen: "Ich versuche zu Hause fast nur pflanzlich zu essen. Aber ich möchte niemandem das Fleisch wegnehmen." Trotz seiner Einstellung gönne er jedem den Verzehr tierischer Produkte - solange der Hintergrund stimmt: "Wenn jemand seinen Fisch selbst fängt, ihn beim Fischhändler direkt am See kauft oder Wild schießt, um den Bestand zu regulieren und den Wald zu schützen, dann habe ich dafür vollstes Verständnis." Jeder müsse sich überlegen, welcher Lebensstil auf Dauer sozial und nachhaltiger ist. Er wünscht sich an dieser Stelle ein "Umdenken".

Sebastian Bezzel knüpft im Interview an diesen Gedanken an und animiert andere, genügsamer zu leben: "Jeder sollte wieder mehr das Besondere im Bescheidenen suchen - gerade beim Essen. Für ein Schnittlauchbrot nehme ich die Kräuter aus dem Garten, das leckere Brot vom Bäcker nebenan und eine sehr gute Butter aus der Region, und schon habe ich etwas, das ich genießen kann." Es müsse nicht immer die mehrfach verpackte Billigware aus dem Supermarkt oder das Billigfleisch sein.

Simon Schwarz (links), Bernd Hoyer und Sebastian Bezzel machen sich ein Bild von den Wassertemperaturen in der Altmühl. (Bild: BR/Film Five GmbH/Matthias Schrauff)
Simon Schwarz (links), Bernd Hoyer und Sebastian Bezzel machen sich ein Bild von den Wassertemperaturen in der Altmühl. (Bild: BR/Film Five GmbH/Matthias Schrauff)