Klopapier-Hamstern und Co.: Das erschien uns vor vier Jahren "normal"
In dieser Woche jährt sich der Beginn des ersten Corona-Lockdowns zum vierten Mal. Am 22. März 2020 traten zahlreiche Einschränkungen im öffentlichen Leben in Kraft und plötzlich waren Begriffe wie Kontaktverbot, Hygienemaßnahmen und Inzidenzwerte nicht mehr aus unserem Alltag wegzudenken. Es war normal, im Supermarkt leere Regale vorzufinden, wenn man eigentlich dringend Klopapier brauchte und Hashtags wie #stayathome oder #flattenthecurve waren in den sozialen Medien geflügelte Worte, die uns dazu aufriefen, uns freiwillig in Isolation zu begeben.
Diese Regelungen und Folgen des ersten Corona-Lockdowns gehörten damals zu unserem alltäglichen Leben dazu:
1,5 Meter Abstand, Kontaktverbot, Ausgangssperre
Vereinzelt hängen in Supermärkten, Gaststätten und anderen Orten öffentlichen Lebens noch Hinweisschilder, die darauf verweisen, dass es nötig ist, Abstand voneinander zu halten. In der Corona-Zeit bürgerte es sich ein, von Mitmenschen mindestens auf eineinhalb Meter Abstand zu gehen. Im Lockdown hieß es sogar von Seiten der Bundesregierung am 22. März 2020: "Der Aufenthalt im öffentlichen Raum ist nur alleine, mit einer weiteren nicht im Haushalt lebenden Person oder im Kreis der Angehörigen des eigenen Hausstands gestattet", die Kontakte seien "auf ein absolut nötiges Minimum zu reduzieren". In Bayern wurde ab dem 20. März sogar eine Ausgangssperre verhängt. Selbst Spazierengehen war verboten. Es sei denn, man hatte einen Hund.
Was zählte waren Zahlen, Zahlen, Zahlen: Der Blick auf die täglichen Infektionswerte wurde mit der immer länger werdenden Corona-Zeit zum festen Alltagsritual. An den jeweiligen Inzidenzwert waren schließlich auch die alles bestimmenden Regelungen geknüpft. Wie Schulschließungen, Ausgangs- oder Zugangsbeschränkungen.
Schulen und Kitas wurden geschlossen. Eltern und Kinder durften sich nicht mehr auf Spielplätzen aufhalten. Private Feiern, Versammlungen, Veranstaltungen in Kultureinrichtungen waren verboten. Niemand durfte sich mehr die Nächte in Clubs, Bars und Discos die Nächte um die Ohren schlagen. Cafés und Restaurants blieben leer. "Wir bleiben zuhause" lautete die Devise, zu der auch zahlreiche Promis über ihre Social-Media-Kanäle aufriefen. Wie zum Beispiel Arnold Schwarzenegger (76) auf seinem X-Kanal.
Stay at home as much as possible. Listen to the experts, ignore the morons (foreheads). We will get through this together. pic.twitter.com/FRg41QehuB
— Arnold (@Schwarzenegger) March 16, 2020
Eine neue Frisur war nicht systemrelevant
Plötzlich war es für den eigenen Berufszweig wichtig, ob er als "systemrelevant" eingestuft werden konnte. Besonders hart traf der Lockdown beispielsweise Friseurläden, die plötzlich nicht mehr ihrem Geschäft nachgehen konnten. Dafür lernten wir alle, uns selbst die Haare zu schneiden oder zu färben.
Damals kamen auch die Promis nicht umhin von ihren sonst stets top gestylten Haaren Abschied zu nehmen und im Zweifelsfall selbst Hand anzulegen - mit mehr oder weniger großem Erfolg. Wie Influencer Riccardo Simonetti (31) mit seinem Augenbrauen-Fail auf Instagram zeigte.
Das waren die Hamsterkäufe der Deutschen
Die Hamsterkäufe anderer Menschen wurden zur Bedrohung beim Einkauf im Supermarkt: Am meisten vergriffen waren in Deutschland Klopapier, Nudeln, Mehl, Desinfektionsmitte und Seife. "Ich glaube, ich habe mir noch nie in meinem Leben so oft die Hände gewaschen", fasste Rockstar Alice Cooper (76) die damalige Lage knapp ein Jahr später im Februar 2021 rückblickend im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news zusammen.
"Aber ich habe gesehen, wie die ganze Welt das tat, und ich sagte: 'Gut, lasst uns zusammenarbeiten und dieses Ding besiegen.'" 2020 werde "in die Geschichte eingehen als das vielleicht seltsamste Jahr aller Zeiten".
Home Office, Online Yoga und Bananenbrot
2020 gewöhnten wir uns an vorher seltsame Dinge wie Home Office mit zahlreichen Videokonferenzen, Home Schooling, Online Yoga sowie an Unmengen von Bananenbrot, das auf einmal alle in ihren Instagram Stories posteten.
Wir lernten den Himmel ohne Flugzeuge kennen und staunten über Nachrichten von glasklarem Wasser in den Kanälen von Venedig, in das plötzlich die Meeresbewohner zurückkehrten, nachdem der Mensch daraus verschwunden war.
Venedig selbst zu besuchen, war hingegen nicht drin: Das Robert-Koch-Institut stellte Listen mit Risikogebieten online. Wer trotzdem verreiste, musste mit zwei Wochen Quarantäne rechnen. Grenzkontrollen mit Fiebermessen wurden Realität. Auch Übergänge von Bundesland zu Bundesland waren schwierig. Immer dabei, egal wo, war jedoch die obligatorische Maske für die "Mund-Nasen-Bedeckungspflicht", die mit dem ersten Lockdown Einzug in den Alltag hielt. Erst in Form von selbstgenähten Exemplaren in den unterschiedlichsten Farben und schließlich in Form von OP- und FFP2-Masken.
Dass diese erst knapp drei Jahre später wieder langsam aus dem normalen Städtebild verschwinden werden, konnten sich am Anfang der Pandemie nur wenige vorstellen. Viele gingen am Anfang naiv eher von Wochen statt Jahren aus. Doch die nächsten Lockdown-Schließungen ließen nach den ersten Lockerungen am 4. Mai 2020 nach einem etwas entspannteren Sommer nicht allzu lange auf sich warten.