Kloses erste große Chance?

Kloses erste große Chance?
Kloses erste große Chance?

Lange ging das nicht gut. Nur drei Monate, nachdem Igor Tudor als Chefcoach von Lazio Rom vorgestellt wurde und von Maurizio Sarri übernommen hatte, reichte er auch schon wieder seine Rücktrittserklärung ein. Das teilte der Verein aus der italienischen Serie A am Mittwoch offiziell mit. Nun besteht offenbar die Chance, dass ein alter Bekannter Ruhe in der Ewigen Stadt einkehren lässt.

Denn Medien wie die italienische Zeitung Gazzetta dello Sport und der Sender RAI berichten, dass Miroslav Klose neben Marco Baroni ein möglicher Kandidat für die Position des Cheftrainers sei und „weit oben auf der Liste“ stehe. Der frühere Stürmer kennt den Klub sehr gut, ging von 2011 bis 2016 für Lazio auf Torejagd und traf in 170 Spielen stolze 62 Mal. Erste Wahl soll der 45-Jährige aber nicht sein - weil er bislang kaum Erfahrung an der Seitenlinie vorweisen kann.

Klose wohl nicht Top-Favorit

Klose hat nach seiner Spielerkarriere lediglich als Assistent von Hansi Flick bei Bayern München und in Österreich für den SCR Altach als Cheftrainer gearbeitet, so gilt Baroni von Hellas Verona als Wunschkandidat der Römer. Aber: Dieser besitzt einerseits noch einen laufenden Vertrag und soll andererseits schon länger in Verhandlungen mit der AC Monza stehen. Falls Lazio also keinen Deal mit Baroni erreichen kann, könnte Kloses große Stunde schlagen, der mit diesem Posten nicht zum ersten Mal in Verbindung gebracht wird.

Als Maurizio Sarri sein Amt vor drei Monaten überraschend zur Verfügung gestellt hatte, war der ehemalige deutsche Nationalspieler schon einmal bei Lazio im Gespräch. Damals schwärmte Klose in höchsten Tönen: „Ich bin regelmäßig da, habe in Rom viele Freunde. Das war immer fantastisch, die Leute und die Fans haben mich immer mit großer Offenheit empfangen. Ich komme immer sehr gerne dorthin zurück. Es ist eine tolle Stadt, ich mag die italienische Küche, die Sprache.“

Rom sei das Beste gewesen, „was uns hätte passieren können“, meinte Klose, dessen Söhne Luan und Noah gar in Italien eingeschult worden waren. Den Fußball habe er dort völlig neu kennengelernt: „Die Gemeinschaft in der Kabine, das Miteinander, das war für mich sensationell und total neu damals. In den fünf Jahren sind mir und meiner Familie Stadt und Verein wirklich ans Herz gewachsen mit allem, was wir da zusammen erleben durften.“ Große Worte, die sie bei Lazio wohl positiv aufgenommen haben dürften.

Klose traut sich Lazio zu

Schon damals peilte der Ex-Bayern-Stürmer einen Trainerjob in Italien an und hatte sich selbst den Job bei seinem ehemaligen Verein zugetraut. „Ich bin hoffnungsvoll, dass es für mich eine Möglichkeit geben wird“, sagte Klose und betonte: „Ich weiß, dass meine Zeit als Trainer kommen wird.“ Er orientierte sich dabei am Beispiel von Simone Inzaghi, der nach einer Spielerkarriere bei Lazio zum Toptrainer von Serie-A-Meister Inter Mailand avanciert ist.

„Ja natürlich, klar. Ich kann morgen da sein. Ich würde es machen“, sagte Klose noch im März bei Amazon Prime. Lazio blickt derweil auf eine durchschnittliche Saison zurück. Auf Platz sieben haben sie sich immer noch für das internationale Geschäft qualifiziert und treten in der kommenden Saison in der Europa League an - womöglich mit Klose an der Seitenlinie. Es wäre seine große Chance im Trainergeschäft.