Kokain am Steuer: Nach Horror-Unfall will Frankreichs Regierung durchgreifen

Kokain am Steuer: Nach Horror-Unfall will Frankreichs Regierung durchgreifen

Seit Tagen macht der Unfall, den der Komiker und Schauspieler Pierre Palmade südlich von Paris verursacht hat, in Frankreich Schlagzeilen. Dabei wurden am 10. Februar ein sechs Jahre alter Junge und sein Vater sehr schwer verletzt und die im sechsten Monat schwangere Schwägerin des Mannes hat ihr Baby verloren.

Auch der 54-jährige Schauspieler - der nach dem Unfall positiv auf Kokain getestet wurde - erlitt in Villiers-en-Bière bei Melun Verletzungen. Pierre Palmade wurde im Krankenhaus per elektronischer Fußfessel in Polizeigewahrsam genommen.

Der Anwalt der Familie hat erklärt, diese erwarte, dass die Justiz ohne Rücksicht auf die Berühmtheit des Schauspielers handle. Der Vater und sein Sohn müssten ihr Leben lang unter den Folgen des Unfalls leiden. Die Frau, die ihr Baby verloren hat, berichtete, sie habe die Scheinwerfer des Wagens gesehen, der direkt auf sie zuraste. Der Familienvater wollte an diesem Abend seine Schwägerin nach einem Familienbesuch nach Hause bringen.

Zwei Escort-Boys, die sich bei dem Unfall im Auto von Pierre Palmade befanden, waren zunächst geflohen. Einer dieser jungen Männer soll Pierre Palmade - laut Medien - schon zuvor die "Chemsex"-Droge Mephedron verkauft haben, was 2021 offenbar auch in einem Polizeibericht festgehalten wurde.

"Es gibt keine Freizeitdrogen"

Frankreichs Innenminister will jetzt gegen Drogen am Steuer durchgreifen. In einem Interview mit dem "Journal du Dimanche" forderte Gérald Darmanin, dass Autofahrer und Autofahrerinnen, die Drogen konsumiert haben, alle 12 Punkte ihres Führerscheins verlieren sollten. Auf Twitter schreibt Darmanin: "Es gibt keine Freizeitdrogen, sondern nur tödliche Drogen. Jedes Jahr sterben etwa 600 Menschen bei Verkehrsunfällen, die mit Drogen in Verbindung stehen. Ich schlage vor, die Strafen für Fahrer, die unter dem Einfluss von Drogen am Straßenverkehr teilnehmen, zu verschärfen."

"Chemsex" mit Mephedron

Das Magazin Le Point zitiert aus dem Polizeibericht vom Herbst 2021. Pierre Palmade sprach damals über seine Rückfälle. Dann trinke er "zwei Flaschen Wodka", nehme "mehrere Gramm 3-MMC und ein bisschen Kokain". 3-MMC oder Mephedron ist eine psychoaktive Substanz, die in Frankreich vor allem unter Homosexuellen für sogenannten "Chemsex" benutzt wird, weil sie die Libido anregen soll. Diese Droge kursiert auch unter den Namen Bubbles, Meph oder Meow.

Schon damals war einer der Männer, der bei dem Unfall im Auto von Pierre Palmade mitfuhr, involviert.

"Ja, es ist Scheiße, ich treffe auf ein paar Typen, die nehmen Geld. Sie nutzen meinen Zustand aus [...]. Ich werde mein Leben lang drogen- und alkoholabhängig sein", sagte der Schauspieler damals bei der Polizeibefragung.