Kolumbianische Regierung will wieder Friedensgespräche mit ELN-Guerilla

Die neue linke Regierung Kolumbiens und die Guerillaorganisation ELN wollen ihre Friedensgespräche wieder aufnehmen. Sie finden voraussichtlich ab November an wechselnden Orten statt. Länder wie Kuba, Venezuela und Norwegen sollen als Garanten für die Gespräche mit am Tisch sitzen.

Kolumbiens Präsident wirbt für neue Friedens- und Drogenpolitik

Der neue Präsident Kolumbiens Gustavo Petro, ein Ex-Guerillero, hatte nach seinem Amtsantritt im August den Friedensprozess in dem einstigen Bürgerkriegsland wieder angeschoben. Der erste linke Präsident des Landes setzt auf Dialog, um ein Ende der Gewalt durch bewaffnete Gruppen - darunter sowohl linke Guerillas als auch Drogenhändler - zu erreichen.

52 Jahre Bürgerkrieg und weiter Kämpfer im Untergrund

Das südamerikanische Land litt 52 Jahre lang unter einem Bürgerkrieg zwischen linken Rebellen, rechten Paramilitärs und dem Militär. 220 000 Menschen kamen ums Leben, Millionen wurden vertrieben. Nach dem Friedensabkommen 2016 zwischen Regierung und der größten Rebellengruppe Farc verbesserte sich die Sicherheitslage im Land zunächst. Allerdings sind mittlerweile wieder viele Kämpfer in den Untergrund gegangen. Immer wieder werden Vertreter und Vertreterinnen von Gewerkschaften und sozialen und Umwelt-Gruppen gezielt getötet.

2019 brach die damalige konservative Regierung von Präsident Iván Duque die Friedensgespräche mit der kleineren Rebellengruppe ELN ab, nach einem Bombenanschlag auf eine Polizeiakademie in Bogotá, bei dem 22 Menschen starben.