Kommentar zur Eskalation beim Hertha-Spiel: Jeder einzelne Chaot ist einer zu viel

Keiner von ihnen hat in einem Fußballstadion etwas zu suchen.

In der vergangenen Woche saß ich jeden Abend gebannt vor dem Fernseher und verfolgte die Wettkämpfe der Leichtathletik-Weltmeisterschaften in London. Ich fieberte beim Zehnkampf der Männer mit, litt nach dem Sturz der Hindernisläuferin Gesa Felicitas Krause fast körperlich mit, freute mich über den goldenen Speerwurf von Johannes Vetter und nahm von Ausnahmetalent Usain Bolt Abschied. Viel mehr noch als die Sportler aber begeisterte mich das Londoner Publikum. Volle Arenen schon am Vormittag, ein atemberaubendes Dezibel-Level bei den Wettkämpfen, Begeisterung auf den Rängen. Angefeuert wurde jeder, das Publikum feierte einfach diesen Sport. Fliegende Feuerwerkskörper, brennende Sitzschalen Auch am Montagabend schaltete ich den Fernseher wieder ein, in Erwartung eines spannenden Pokalspiels meines Lieblingsfußballvereins Hertha BSC. Doch statt einer mitreißenden Partie sah ich fliegende Feuerwerkskörper, brennende Sitzschalen, schwarzen Rauch und vermummte Ultras. Diese Männer sind keine Fans. Sie sind Chaoten, gemeingefährliche Idioten, die dem Fußball all seine Schönheit rauben. Mir ist egal, wer angefangen, wer wen provoziert hat. Entscheidend sind die Bilder, die bleiben. Bilder von marodierenden Gruppen, die ein ganzes Stadion für sich beanspruchen. Ein Stadion, das auch Familien mit Kindern besuchen. Ich muss an einen Fußballnachmittag vor einigen Jahren denken. Zu seinem sechsten Geburtstag hatte ich meinem Patenkind ein Ticket für die Bundesligapartie Hertha gegen Dortmund geschenkt. Wir gingen zusammen ins Olympiastadion. Für ihn war es das erste Spiel in einem Stadion, er war aufgeregt und freute sich unbändig darauf. Atemlos verfolgte er das...Lesen Sie den ganzen Artikel bei berliner-zeitung