"Konny goes Wild!" mit Joey Heindle: "Wenn du abstürzt, hüpfe ich auch!"

In der aktuellen "Promi Big Brother"-Staffel ist er mitunter nah am Wasser gebaut. Doch bei "Konny goes Wild!" überraschte "Dschungelkönig" Joey Heindle: Wer eine Heulsuse erwartete, sah einen kleinen Helden - und den Beginn einer wahren Männerfreundschaft.

"Du bist nicht normal, du gehörst eigentlich in einen Zoo!" Was ohne Zusammenhang wie eine Beleidigung klingt, war ein Kompliment von Ex-"Dschungelkönig" Joey Heindle an "King Konny". Der deutlich Ältere gewann in einer neuen, aber doch schon 2018 aufgezeichneten Ausgabe der RTL-2-Promi-Survival-Show "Konny goes Wild!" den anfänglichen Wettstreit im Holzhacken. Die nächsten vier Tage allerdings war Teamwork angesagt. So lange war das ungleiche Paar in der Wildnis des Yukon Territory in Kanada auf sich allein gestellt.

Im TV-Zwinger von "Promi Big Brother" zeigt sich Joey Heindle aktuell verdammt nah am Wasser gebaut. Doch wer in Kanada eine Heulsuse erwartete, wurde bei "Konny goes Wild!" eines Besseren belehrt. An der Seite des einstigen "Goodbye Deutschland"-Auswanderers wuchs Heindle während des 60-Kilometer-Trips über sich hinaus - und seinem Ziehvater ans Herz.

"Die Geissens haben lang nicht so eine schöne Yacht wie wir, unsere ist aus Öko", philosophierte Joey "The Brain" Heindle an Bord des gemeinsam mit Reimann gebauten Floßes, mit dem es ein paar Kilometer flussabwärts gehen sollte. Reimann war überrascht über die handwerklichen Fähigkeiten seines Teamkameraden, der mit seiner beinahe kindlichen Naivität die Gemüter zuweilen spaltet. Die nächste Bewährungsprobe für die Teamfähigkeit: Das Floß musste mit vereinten Kräften aus einer Stromschnelle manövriert werden. "Konny, ich kann nicht mehr", jammerte Joey im Wildwasser. Doch Reimann kannte kein Erbarmen: "Es gibt kein 'Ich kann nicht mehr', das geht jetzt nicht!", rief er.

Den Stein in Rollen gebracht

Die nächste Gefahr lauerte außerhalb des Wassers. Jahr für Jahr kommt es im Yukon-Gebiet zu tödlichen Bärenattacken. Wie man sich im Falle einer Begegnung verhalten sollte, ist in zahlreichen Ratgebern zu lesen. Ratgeber, die ein Joey Heindle freilich nie in der Hand hatte. Sein Plan stattdessen: den Bären mit Selfies beruhigen. Reimanns Idee für den Fall der Fälle: "Wenn der Bär freundlich ist, gut. Wenn nicht, esse ich ihn."

Kaum hatten die beiden einen 700 Meter hohen Felsen bezwungen, ging's für beide schon wieder bergab. Allerdings am Seil und nur durch die selbstgemachten Knoten gesichert, die sie im Survival-Crashkurs wenige Tage zuvor gelernt hatten. "Konny, wenn du abstürzt, hüpfe ich auch", versprach Heindle melodramatisch - nicht ahnend, dass sein eigenes Leben tatsächlich an einem seidenen Faden hing. Reimann trat eine Steinlawine los, die knapp an Heindle vorbei abging. Joey blieb jedoch bemerkenswert cool. "Ich bin angenehm überrascht von meinem kleinen Lehrling", staunte Reimann. "Ich glaube, andere hätten hier gesagt: 'Nee, ich geh jetzt nach Hause'."

Am Lagerfeuer wurde es drastisch

Wie schon bei der vorangegangenen Sendung mit Thorsten Legat wurden am Lagefeuer die persönlichen Geschichten ausgepackt: "Meine Eltern haben mich mit 17 rausgeschmissen", offenbarte Konny - und teilte damit das Schicksal Heindles. Der war mit 14 von Zuhause abgehauen. "Irgendwann muss man gehen, bevor es Mord und Totschlag gibt", stimmte Konny zu. Heindles Erkenntnis: "Wir haben eine harte Jugend durchgemacht und sind deshalb auch so gleich." 38 Lebensjahre trennen die beiden laut Pass, doch in diesem Moment waren sie sich ganz nah. Reimann, der zwei Kinder großgezogen hat, wollte wissen, wann es bei Joey so weit sei - und versprach schon mal, mit ihm eine Zigarre auf dem Krankenhausflur zu rauchen, wenn Heindles Ehefrau Justine im Kreißsaal liegen würde. Dumm nur: Die Trennung erfolgte bereits im August 2018 und Joey hat längst eine neue Freundin: die Schweizer Eiskunstläuferin Ramona Elsener. Die TV-Konserve liegt also schon über ein Jahr im RTL-2-Schrank.

Apropos Konserven: Reimann versuchte Heindl tagelang von der Nahrungssuche abzuhalten, doch irgendwann hatte Joey genug von der Nulldiät. "Du siehst dürr aus, als wir losgingen, warst du noch fett", argumentierte er. Dann zog er den Joker: "Ich gehe keinen Meter mehr, bevor wir was essen." Reimann hatte Erbarmen und die beiden angelten. Seine Ausbildung zum Beikoch half Heindle beim Ausnehmen der Fische. Nach dem Floß ging es im Kajak weiter. "Genau so was habe ich mir vorgestellt! Es heißt ja 'Konny goes Wild!', nicht 'Konny goes Pu..y!'" Derart euphorisch trotzte Heindle den Fluten.

King Konny und Reimann junior

"Joey, mein Sohn aus unehelicher Herkunft", begrüßte Konny den Kollegen gutgelaunt am letzten Morgen. Heindle grummelte schlaftrunken: "Oh, du siehst ja richtig zerknittert aus." Reimanns Retourkutsche: "So sehe ich immer aus. Aber guck dich mal an! Hässlich wie die Nacht!" Wahre Männerfreundschaft ist eben wenig subtil.

Ein letzter Kanu-Kampf gegen die Urgewalten des Yukon River, dann waren die beiden am Ziel, wo auch ihre Frauen schon warteten. "Konny bleibt für mich Chuck Norris, auch wenn er sagt, er ist nicht Chuck Norris", sinnierte Joey Heindle. Und auch Reimann hatte nur lobende Worte übrig: "Er ist ein bisschen eigenartig, aber er ist der liebste Kerl, den ich bis jetzt in meinem Leben kennengelernt habe." Cool Konny setzte sogar noch einen drauf: "Ich habe in Joey einen neuen Freund gefunden, mit dem man durch dick und dünn gehen kann." Hater hatten diesmal nichts zu haten: Ex-"Dschungelkönig" Heindle war auch der König Kanadas! Zumindest für vier Tage. Genau das unterscheidet Sendungen wie "Dchungelcamp" und "Promi Big Brother" von "Konny goes Wild!": Die anderen führen die Protagonisten vor, Konny Reimann holt das Beste aus seinen Weggefährten - es sei denn, sie heißen Michael Wendler.