Konzert in Berlin: Bonnie Tyler braucht keinen Helden

Auch mit 66: Bonnie Tyler hat nichts von ihrem Elan verloren

Berlin. Wie kann diese Frau mit 66 Jahren noch so unerhört frisch aussehen, so leichtfüßig über die Bühnen tänzeln, nach über 40 Jahren auf der Bühne? "Danke, Gott, dass es Botox gibt", ruft Bonnie Tyler von der Bühne, streicht sich über die Wange und lacht ihr raues Lachen. Sie hat damit die Richtung vorgegeben für die nächsten 90 Minuten: Sie spielt an diesem Mittwochabend im Admiralspalast keine abgehobene Popdiva, keinen alternden Rockstar - sie peitscht das Publikum an, erzählt Geschichten, spielt ihre großen Hits von "It's a Heartache", dessen 40-Jähriges Jubiläum sie mit der Tour feiert, bis "Holding out for a Hero".

Um 20.36 Uhr tritt die Waliserin, bürgerlich Gaynor Hopkins, auf die Bühne im ausverkauften Admiralspalast. Riesenjubel im Publikum. Ihre schwarzen Stiefel glitzern, ihre Haare strahlen so blond wie das der Sänger Udo Jürgens einst nur 17-Jährigen zugestand. Mit dem stampfenden Country-Rock-Song "Flat on the Floor" von ihrem letzten Album steigt sie ein. Ihre markante Stimme reibt wie Sandpapier über ihre Songs. Unverwechselbar Bonnie Tyler.

Als würde sie nicht seit Jahrzehnten die Bühnen dieser Welt bereisen, geht sie federnd von Bühnenrand zu Bühnenrand, lehnt sich lasziv an ihren Gitarristen, schäkert mit den ersten Reihen. Viele im Publikum sind in einem ähnlichen Alter wie Tyler, doch spätestens mit ihren Hits "Lost in France" und "It's a Heartache" stehen die Menschen. Ihre Band trägt diese Lieder alter Tage ins Jetzt und, schaut man in die glänzenden Augen im...

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