"Kotzt mich an"- Kölner Nobody lässt Gladbach leiden

"Kotzt mich an"- Kölner Nobody lässt Gladbach leiden
"Kotzt mich an"- Kölner Nobody lässt Gladbach leiden

Sechs Tore, hitzige Szenen - und am Ende ein gerechtes Unentschieden: Dieses Rheinderby hat alles gehalten, was es im Vorfeld versprochen hat.

Zunächst sah es nach einem Auswärtssieg der Kölner aus, die dank des Doppelpacks von Faride Alidou (7., 64.) zwei Mal in Führung gingen - bei einem Gegentreffer von Franck Honorat (32.). Dann kam Robin Hack ins Spiel und drehte die Partie mit zwei Toren innerhalb von zwei Minuten (71., 73.).

Doch die Partie hatte noch eine weitere Wendung parat: Der gerade eingewechselte Damion Downs markierte in der 79. Minute den 3:3-Endstand.

Hack: „Das war geisteskrank“

„Bei so einem emotionalen Spiel kriegen wir noch den Ausgleich, das kotzt mich an“, schimpfte Hack nach dem turbulenten Derby bei Sky.

Zu seinem Jubel nach dem 3:2 gefragt, sagte der frühere Bielefelder: „Das war geisteskrank. Ich weiß nicht, ob ich jemals so emotional beim Jubeln war. Ich habe gehofft, dass wir das ziehen, aber ich glaube, wir wollten zu viel. Das Tor macht er gut, aber das dürfen wir eigentlich nicht bekommen. Wir wollten gewinnen, aber nach dem Spielverlauf ist das okay.“

Kölns Rückstand zum 15. Tabellenplatz reduzierte sich zwar auf sieben Punkte, doch die Rettung dürfte wohl nur noch über den Relegationsrang zu schaffen sein. Denn auch unter dem neuen Trainer Timo Schultz will der Befreiungsschlag nicht gelingen, in acht Spielen gab es nur einen Sieg.

Die 54.042 Fans sahen zunächst ein packendes, leidenschaftlich geführtes Derby - und eine schnelle Kölner Führung aus nahezu unmöglichem Winkel. Der flinke Alidou drang fast bis zur Torauslinie vor, schoss den Ball an den Oberschenkel des überraschten Torhüters Moritz Nicolas - von dort prallte der Ball ins Tor.

Gladbach mit doppeltem Pfostenpech

Gladbach reagierte auf die kalte Dusche wütend, fast im Gegenzug traf Florian Neuhaus den linken Pfosten (9.). Auch in der Folge drängte die Borussia auf eine schnelle Antwort. Als diese ausblieb, befreite sich der FC langsam aus der Umklammerung und lieferte den Fohlen ein Duell auf Augenhöhe.

Erst als das Tempo auf beiden Seiten etwas verflachte, schlug die Borussia zu. Neuhaus schickte mit einem klugen Pass den starken Honorat, der den Ball aus 14 Metern mit etwas Glück im Netz unterbrachte.

Der Borussia-Park kochte nun. Am Vorabend der Partie war es vor dem Stadion zu Auseinandersetzungen zwischen beiden Fanlagern gekommen, die Polizei nahm mehr als 200 Personen in Gewahrsam und sprach Betretungsverbote aus. Die verbliebenen Teile der Gladbacher Ultraszene bauten daraufhin die vorbereitete Choreographie wieder ab.

Nach der Pause lebte die Partie vor allem von der Spannung. Neuhaus traf nach einem doppeltem Doppelpass mit Nathan Ngoumou und Jordan erneut nur den Pfosten (53.). Etwas aus dem Nichts ging Köln nach einer Standardsituation erneut in Führung: Alidou steigt nach Freistoßflanke von rechts am zweiten Pfosten am höchsten. Doch das letzte Wort war noch nicht gesprochen: Joker Hack sorgte mit seinem zweiten Doppelpack des Jahres für die Gladbacher-Führung, aber Köln konterte noch einmal.

Mit Sport-Informations-Dienst