Kreis nach Seider-Strafe: "Nicht abhängig von einem Spieler"
Nach seinem harten Bandencheck musste Moritz Seider zur Hälfte des Spiels vom Eis, doch die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft wuchs über sich hinaus und erreichte auch ohne ihren besten Spieler das WM-Halbfinale. Für Bundestrainer Harold Kreis war es ein weiterer Beweis für den Zusammenhalt seines Teams. "So was passiert im Hockey, Moritz war selber sehr geknickt", sagte der Chefcoach nach dem 3:1 im Viertelfinale gegen die Schweiz über das Foul des 22-Jährigen.
"Aber an der Bank haben wir gesagt: 'Okay, wir gehen raus, wir rücken zusammen, und es geht weiter'", berichtete Kreis, "das ist ein Mosaikteil. Deshalb sage ich immer: Wir sind nicht abhängig von einem oder zwei Spielern, das ist eine mannschaftliche Leistung. Einer ist ausgefallen, der nächste hat ein bisschen mehr gemacht."
Am Ende wurde die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) durch die Spieldauerdisziplinarstrafe für den NHL-Jungstar nicht schlechter, sondern besser. "Es ist noch mal ein Zusammenrücken", sagte Kreis, "wir lösen das jetzt, wir lösen das mit den Spielern, die da sind. Für die, die nicht da sind, schade - aber wir schaffen das auch so. Das Herz hat immer noch weiter geschlagen."
Die DEB-Auswahl gewann zum dritten Mal nach 2010 und 2021 ein WM-Viertelfinale gegen die Schweiz und kämpft am Samstag (17.20 Uhr MESZ/Sport1 und MagentaSport) gegen die USA um ihre erste WM-Medaille seit 70 Jahren. Mit dem Sieg gegen die Eidgenossen sicherte sich die deutsche Mannschaft bereits die Teilnahme an den Olympischen Spielen 2026 in Mailand.