Kunst: Wo Unvereinbares nebeneinander hängt

In der Ehrenfelder Galerie Eyegenart ist eine abwechslungsreiche...

. Die Sommerausstellung in der Galerie Eyegenart hat Tradition. Bei wenigen anderen Kunstereignissen präsentieren so viele unterschiedliche bildende Künstler ihre Werke auf so engem Raum miteinander, nebeneinander, unter- und übereinander. Das liegt vor allem daran, dass Galerist Fritz Böhme auf kein bestimmtes inhaltliches Programm spezialisiert ist, sondern die Vielfalt zum Konzept macht hat und somit auch das scheinbar Unvereinbare zusammenkommen lässt. 34 Maler, Zeichner, Bildhauer und Fotografen sind es, deren zurückhaltende und schrille, expressive und konzeptuelle, heitere und dramatische Bildwelten in 160 Arbeiten zu sehen sind. So prallen denn die surreal-fantastischen Szenerien von Malerin Jenny Plümpe und die abstrakt-poetischen Materialbilder von Thorsten Poersch aufeinander. Collagen von Christian Böhmer, in denen die Menschen Tütengesichter erhalten und auf dem Kopf stehen, korrespondieren mit Anja Wülfings Menschen mit Tierköpfen. Ob die fein ausgearbeitete Holzskulptur eine Schwimmerin von Traudel Messerschmidt oder die an Traumsequenzen erinnernden Bilder von Noberto Luis Romero - in der Ausstellung ist alles vertreten, was die Kunst so experimentierfreudig, so schrill, vieldeutig macht. Marc von Martial, Brand Thom und Udo Wagenknecht zeigen erotische Leib-Perspektiven. Viola Isabella Stäglich ist mit bewegten Strichen dem Mysterium des Tanzes auf der Spur. Koko Proll und der Maler Kwalski bringen die skurrile Unbeholfenheit des Menschlich-Allzumenschlichen ins Bild. Helena Villa-Lobos macht in komplexen Motivverflechtungen die Schnittstellen von gesellschaftlicher Realität und individueller Erfahrung sichtbar. Und Vasil Vasilev entfaltet den Zauber, der aus der Naturlandschaft wächst. Die Stärke der Ausstellung besteht darin, in ihrer Fülle neben dem Empfinden für einzelne Bildvorlieben das Gespür für einen ästhetischen Zusammenhang zu vermitteln, der von Unterschieden, Widersprüchen, Paradoxien und grundlegenden Ambivalenzen bestimmt wird. In der Präsentation kommt zusammen, was zusammen gehört. Mary-Noele Dupuis schwungvoll-intuitive Tuschezeichnungen verwickeln genauso wie Charlotte Trossbachs poppige malerische Sicht auf Alltagsgegenstände. "Die verschiedenen Bilder verführen unweigerlich zu Gesprächen", sagt Galerist Böhme. "Die Ausstellungsbesucher diskutieren dabei ebenso wie die Künstler untereinander." Und genau das, so meint der umtriebige Ehrenfelder Kunstvermittler, bleibe in der zeitgenössischen Kunstszene im Allgemeinen immer mehr auf der Strecke. Galerie Eyegenart, Rothehausstraße 14, geöffnet Di-Fr 17-20 Uhr, bis 28.9....Lesen Sie den ganzen Artikel bei ksta