Kunstprojekt: In New York ragt bald ein riesiger Hotdog in die Höhe

In New York ragt bald ein riesiger Hotdog in die Höhe. Es handelt sich um ein Kunstprojekt, das sich kritisch mit dem American Way of Life auseinandersetzt.

New York, USA - May 8, 2018 : The architecture of New York city in the USA at Times Square with its neon signs, stores, chaotic traffic, and tons of tourists and locals passing by.
New York, USA - Am Times Square in New York wird es bald Konfetti regnen. (Bild: Getty Images)

Jen Catron und Paul Outlaw sind ein Künstlerduo aus New York. Mit ihrer nächsten Installation haben es die beiden auf eines der Wahrzeichen der USA abgesehen: den Hotdog. Dieses beliebte Fast-Food-Gerichte der Amerikaner wollen sie riesengroß nachbilden und die Installation mitten im Times Square ausstellen.

Dort, im Zentrum Manhattans, wird "Hot Dog in the City" vom 30. April bis 13. Juni 2024 für die Besucher unmöglich zu übersehen sein. Immerhin wird die Installation rund 20 Meter in die Höhe ragen und sich, dank einer technisch ausgeklügelten Vorrichtung, bewegen. Der Hotdog werde in "regelmäßigen Abständen in den Himmel aufsteigen", heißt es auf der Webseite Times Square Arts, und dann die Besucher mit Konfetti "überschütten".

Was soll das bedeuten?

Das Ganze soll aber nicht nur ein effektvolles Spektakel sein, Catron und Outlaw haben sich auch etwas dabei gedacht. Die Installation soll ein "Anker" sein für "ernsthafte Gespräche" und "politische Debatten", heißt es weiter, es sei ein "Trojanisches Pferd" für "tiefgehende Dialoge".

Aber worüber sollen sich die Besucher angesichts von "Hot Dog in the City" möglichst geistreich unterhalten? Am besten über die Themen, die das Künstlerduo in sein Kunstwerk hineinprojiziert hat: allen voran Konsum, Kapitalismus, Klassenzugehörigkeit, die zeitgenössische Kultur. Das Ganze ist also eine Satire, eine Parodie auf den American Way of Life.

Spitze gegen amerikanischen Frohsinn

Darum liegt wohl auch der Frohsinn der Amerikaner auf der Schippe. Der wird vom Konfetti aufgespießt, das täglich zur Mittagszeit auf die Besucher niederregnen soll. Das Motiv, so heißt es, nehme auf "spielerische Weise" Bezug auf "typische amerikanische Feierlichkeiten – von Silvester über Paraden bis hin zu Gender-Reveal-Partys und der Feier von Männlichkeit und Patriotismus".

Die Künstler haben sich also einiges vorgenommen. Aber nicht umsonst wird das Kunstwerk so überdimensional ausgefallen sein. Anker? Trojanisches Pferd? Man kann auch das Bild eines Huts bemühen. Unter diesen riesigen Hut kriegt man viele Themen, auch die größten.

Wer sind Jen Catron und Paul Outlaw?

Die Arbeiten von Jen Catron und Paul Outlaw, oft großformatige Skulpturen und kinetische Installationen, schwanken zwischen Tragischem und Absurdem, sie sind humorvoll und gleichzeitig ernst, einerseits ungezwungen verspielt, andererseits zeitkritisch und auf Veränderung zielend. Und auch das ist charakteristisch für ihr Oeuvre: Immer wieder haben die Themen und Motive einen gastronomisch-kulinarischen Bezug.

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