Kurt Russell im Kampf gegen Godzilla: Das sind die Streaming-Tipps der Woche

Lee Shaw (Kurt Russell) bekommt es mit allerlei Monstern zu tun. (Bild: Apple )
Lee Shaw (Kurt Russell) bekommt es mit allerlei Monstern zu tun. (Bild: Apple )

Apple TV+ lässt Kurt Russell gegen Godzilla und andere monströse Kreaturen antreten. Bei Paramount+ wird derweil ein Berliner Fahrradkurier quasi über Nacht zum reichsten Mann der Welt. Welche Streaming-Highlights die kommende Woche bereithält, verrät die Übersicht.

Allen Unkenrufen zum Trotz: Der letzte Vorhang für Godzilla, King Kong und ihre Titanen-Kumpel ist noch lange nicht gefallen. Die Monsterparty geht jetzt als Serie weiter: "Monarch: Legacy of Monsters" setzt bei Apple TV+ ab 17. November nach den Ereignissen des letzten Kinofilms "Godzilla vs. Kong" ein. Was Netflix, Prime Video und Co. in den nächsten Tagen sonst noch zu bieten haben, erfahren Sie in der Übersicht.

Geld ist bei Fahrradkurier John (Philip Froissant) immer knapp. Doch dann erbt er eine Billion Dollar - und ist auf einen Schlag der reichste Mensch der Welt. (Bild: Paramount / Gordon Mühle)
Geld ist bei Fahrradkurier John (Philip Froissant) immer knapp. Doch dann erbt er eine Billion Dollar - und ist auf einen Schlag der reichste Mensch der Welt. (Bild: Paramount / Gordon Mühle)

"Monarch: Legacy of Monsters", Apple TV+

Zwei Jahre nach dem letzten Kinofilm "Godzilla vs. Kong" führt Apple den Mythos Godzilla im Streamingkosmos fort. Im Mittelpunkt der Serie "Monarch: Legacy of Monsters" stehen allerdings nicht die riesigen Kreaturen, sondern Menschen, die durch das Auftauchen von Godzilla und Co. ihr Leben neu ordnen müssen. Diese Herangehensweise ist zum einen eine nette Abwechslung zum Bombast, den die Kinofilme bieten, und zum anderen ein kluger Schachzug, um das "MonsterVerse", das im Kino zuletzt hinter den Erwartungen zurückblieb, mit Leben zu füllen.

Nicht zuletzt ist da auch noch Kurt Russell, der mit seinem Sohn Wyatt Russell als jüngeres Ich eine monströs unterhaltsame Doppelperformance abliefert. Die Russells spielen den Army-Offizier Lee Shaw in der Vergangenheit und Gegenwart. Als junger Mann hat Shaw Wissenschaftler bei der Suche nach den Monstern unterstützt. Mit seinem Wissen über die Geheimorganisation Monarch und deren Einfluss auf den Werdegang von Godzilla und Co. unterstützt er die Halbgeschwister Cate (Anna Sawai) und Kentaro Randa (Ren Watabe), die den mysteriösen Tod ihres Vaters untersuchen.

Dabei entdecken sie schließlich umfangreiche Sammlungen versteckter Akten, die auf Monarch verweisen und die Organisation aufschrecken. Es folgen wilde Verfolgungsjagden um den halben Globus, Einblicke in die Vergangenheit und überraschende Erkenntnisse über die wahre Natur der Titanen. Im Kern aber geht es in der Serie darum, wie Familien mit ihren Vermächtnissen umgehen und wie jeder Einzelne mit sich selbst ringt, wenn die Zukunft ungewiss ist.

1965 verhalfen junge Talente wie Sepp Maier (Paul Wellenhof, links) und Franz Beckenbauer (Moritz Lehmann) dem FC Bayern München zum Aufstieg in die Bundesliga. (Bild: RTL / Frank Dicks)
1965 verhalfen junge Talente wie Sepp Maier (Paul Wellenhof, links) und Franz Beckenbauer (Moritz Lehmann) dem FC Bayern München zum Aufstieg in die Bundesliga. (Bild: RTL / Frank Dicks)

"Eine Billion Dollar", Paramount+

"Eine Billion Dollar" - so heißt nicht nur die Serienadaption des gleichnamigen Erfolgsromans von Andreas Eschbach, sondern so hoch ist auch das Vermögen, das John Fontanelli (Philip Froissant) erbt. So wird der Berliner Fahrradkurier auf einen Schlag der reichste Mann der Welt.

Der gigantische Nachlass, vor 500 Jahren angelegt und bis dato verwaltet von der mächtigen wie ominösen Familie Vacchi um die graue Eminenz Christoforo (Orso Maria Guerrini), bringt aber auch große Verantwortung mit sich. Verstand John bisher sein Leben als eine exzessive Party ohne große Zukunftsvision, bestimmt fortan die mit dem Vermögen verbundene Prophezeiung, er müsse "den Menschen die verlorene Zukunft zurückgeben", den Alltag des Berliners.

"Eine Billion Dollar" (ab 23. November, Paramount+), das von den Erfolgsproduzenten Max Wiedemann und Quirin Berg ("Dark", "4 Blocks") stammt, changiert zwischen actionreichem Thriller, diffusen Zukunftsvisionen und Hochfinanzsprech. Neben Hauptdarsteller Philip Froissant ("Die Kaiserin") gehören auch Oliver Masucci, Alessandra Mastronardi und Louis Nitsche zur Besetzung.

Die besonderen Talente von Hercule Poirot (Kenneth Branagh) als Ermittler sind mal wieder gefragt. (Bild: 20th Century Studios)
Die besonderen Talente von Hercule Poirot (Kenneth Branagh) als Ermittler sind mal wieder gefragt. (Bild: 20th Century Studios)

"Gute Freunde - Der Aufstieg des FC Bayern", RTL+

"Gute Freunde" - das ist nicht nur der Beckenbauer-Gassenhauer. Es ist auch der Titel des besten Buches, das bisher über den FC Bayern München erschienen ist. Der Journalist Thomas Hüetlin schrieb es bereits vor mehr als 17 Jahren. "Bei dieser Geschichte ist alles da: die großen sportlichen Dramen und Erfolge, Freundschaft, Liebe, Ruhm, Macht und Geld", sagen die beiden UFA-Fiction-Produzenten Sebastian Werninger und Nico Hofmann, die zusammen mit RTL aus dem Sachbuch eine sechsteilige Serie machten. Dennoch ist diese hier keine offizielle vom FC Bayern autorisierte oder gar in Auftrag gegebene Produktion, sondern unabhängiges Fernsehen, das sich nicht nur an Fußballfans richtet - auch wenn es am Ende vor allem eben sie sein werden, die einschalten.

Inhaltlich bildet "Gute Freunde" (ab 22. November, RTL+) die große Klammer. Eröffnet wird die Geschichte mit einem Blick in die Kabine in München am 7. Juli 1974. Es ist der Tag des WM-Finales: Deutschland trifft auf die Niederlande. Es wird ein krönender Höhepunkt in der Karriere zahlreiche Bayern-Spieler sein, die an diesem Tag auf dem Platz auflaufen. Fünf von ihnen stehen im Mittelpunkt der Serie: Gerd Müller (Markus Krojer), Sepp Maier (Paul Wellenhof), Frank Beckenbauer (Moritz Lehmann), Paul Breitner (Jan-David Bürger) und Uli Hoeneß (Max Hubacher).

Zehn Jahre früher, 1964, beginnt die eigentliche Handlung der Serie, die chronologisch die Ereignisse erzählt. Mit großer Sorgfalt und einem fantastischen Auge wurden die jungen Darsteller ausgewählt, die in die Rollen der übermächtigen Sportstars schlüpfen.

Torsten (Marc Hosemann, links) und Jonas (Merlin Sandmeyer) müssen sich an eine neue Umgebung gewöhnen. (Bild: Prime Video / Johannes Fielers / Pyjama Picture)
Torsten (Marc Hosemann, links) und Jonas (Merlin Sandmeyer) müssen sich an eine neue Umgebung gewöhnen. (Bild: Prime Video / Johannes Fielers / Pyjama Picture)

"A Haunting in Venice", Disney+

Statt wie in den letzten beiden Filmen schönen, reichen Menschen in glamouröser Umgebung auf den Zahn zu fühlen, ermittelt Meisterschnüffler Hercule Poirot (Kenneth Branagh) in "A Haunting in Venice" (ab 22. November, Disney+) in einem düsteren, baufälligen Palazzo und bekommt es dem Anschein nach gar mit dem Übernatürlichen zu tun. Im Venedig der Nachkriegszeit verlebt Hercule Poirot seinen "Ruhestand". Als seine Kollegin Ariadne (Tina Fey) ihn um Unterstützung bittet, lässt Poirot sich nur widerwillig aus dem selbstgewählten Exil locken.

Der geniale Detektiv soll helfen, das angebliche Medium Mrs. Reynolds (Michelle Yeoh) als Betrügerin zu überführen. Am Abend von Allerheiligen nimmt Poirot an einer Séance teil. Dabei ereignen sich in der Tat einige Dinge, die sich nur schwerlich mit Logik erklären lassen. Dass ein Geist einen Mord begehen kann, will Poirot allerdings nicht glauben. Als es im Verlauf der Nacht zu einem Todesfall kommt, isoliert Poirot die Teilnehmer der "Geisterbeschwörung" vor Ort und macht sich an die Arbeit. Je länger Poirot nachforscht, desto öfter wird er mit Vorkommnissen konfrontiert, die ihn zeitweilig an seinem eigenen Verstand zweifeln lassen ...

Während die ersten beiden Agatha-Christie-Verfilmungen von und mit Kenneth Branagh mit großen Stars, luxuriösen Kulissen und Kostümen beeindruckten, kommt "A Haunting in Venice" zum Teil wie ein zurückgenommenes Kammerspiel daher. Branagh beschwört eine Atmosphäre altmodischen Gothic-Grusels herauf und zeigt einen menschlicheren, zweifelnderen Poirot.

"Die Discounter", Staffel 3, Prime Video

Workplace-Comedy, Mockumentary und das aus Deutschland: Klar, an "Stomberg" kommen da Genreliebhaber nicht vorbei. Doch der Chaos-Chef aus der Schadensregulierung der Capitol-Versicherung hat sich 2012 zur Ruhe gesetzt. Trotzdem: Als "Die Discounter" 2021 bei Prime Video auf Sendung ging, schien nach langer Dürrephase in deutschen Sitcom-Gefilden ein würdiger Nachfolger gefunden.

Statt in den muffigen Büros einer Versicherung verdingen sich Boss Torsten (Marc Hosemann) und seine größtenteils jungen wie recht unmotivierten Beschäftigten in einem Supermarkt. Doch am Ende von Staffel zwei war Feinkost Kolinski dem Ende geweiht. Entsprechend ist in den neuen Folgen alles anders bei "Die Discounter": Nach der Zwangsversetzung der Crew an den Hamburger Stadtrand wird die Lage in der dritten Staffel der Prime-Video-Erfolgscomedy (ab 22. November) schlimmer denn je.

Finanziell läuft es für Torsten katastrophal, und Sicherheitschef Jonas (Merlin Sandmeyer) erwarten noch mehr Rüpel. Derweil droht die sexuell experimentierfreudige Flora (Rapperin Nura), ihren Freund Peter (Ludger Bökelmann) zu überfordern. Zu allem Überfluss verschwindet auch noch eine Spendenbox, die Jonas für seine Mutter aufgestellt hatte - und das kurz vor Weihnachten!