Lässt der Sprintheld Italien jubeln?

Lässt der Sprintheld Italien jubeln?
Lässt der Sprintheld Italien jubeln?

In den Straßen von Rom zaubert Marcell Jacobs den Menschen ein Lächeln ins Gesicht. Noch immer. Sie sprechen den Sprint-Olympiasieger an und sagen: "'Danke, danke", erzählt Jacobs gerührt: "Für diesen emotionalen Moment in meinem Leben." Wer weiß schon, ob so ein Triumph noch einmal möglich ist. "Ich sage: 'Vielleicht könnt ihr es bei den nächsten Olympischen Spielen wieder erleben", meint Jacobs: "Denn ich möchte noch einmal gewinnen."

Dieser 1. August 2021 in Tokio war ein magischer Tag für Italien, mit 9,80 Sekunden krönte sich Jacobs sensationell zum Olympiasieger über die 100 m. Doch dass sich die Geschichte wiederholt, daran glaubt kaum jemand. Zu stark ist die Konkurrenz aus den USA mit Weltmeister Noah Lyles oder dem jamaikanischen Aufsteiger Oblique Seville. Verletzungen warfen Jacobs zudem immer wieder zurück. "In den zwei Jahren nach den Olympischen Spielen war es wirklich schwierig für mich", sagt der 29-Jährige, der damals auch die Staffel zum Triumph geführt hatte.

Für EM-Gold in München reichte es trotzdem, Lokalmatador Jacobs tritt in Rom also als Titelverteidiger an. Und natürlich will er seine Fans bei der EM nicht enttäuschen, im großen Finale am Samstag (22.53 Uhr) soll wieder Gold her. Auch dafür krempelte Jacobs zuletzt sein Leben um, mittlerweile lebt und trainiert er in den USA bei Sprintguru Rana Reider. Zuletzt steigerte sich Italiens Held immerhin auf 10,03 Sekunden.

"Ich bin der Europameister", sagt Jacobs selbstbewusst, die EM findet "in meiner Stadt" statt. Und natürlich werden die Fans ihren Liebling bei der Mission Titelverteidigung nach vorne brüllen, das soll ihm auch Schwung für Olympia in Paris bringen. "Dieses Jahr ist wirklich alles offen", sagt Jacobs. Wirklich? Andererseits hat vor Tokio auch niemand an ihn geglaubt.