La Tête froide: Dieser Thriller beseitigt Klischees über Migration

Nach mehreren Filmen über Gaza oder das Flüchtlingslager von Calais ist der Dokumentarfilmer Stéphane Marchetti zum Spielfilm gewechselt.

Doch er ist dem Thema Migration treu geblieben. In "La Tête froide" befasst er sich mit dem Alltag von Schleusern illegaler Einwanderer. Der Thriller erzählt von der Begegnung einer französischen Zigarettenschmugglerin und eines jungen Afrikaners, der versucht, mit seiner kleinen Schwester nach London zu kommen.

In den Medien sind sie immer noch sehr oft eine Art anonyme, unsichtbare Masse.

"Man weiß nicht genau, ob man Migranten, Exilanten oder Vertriebene sagen soll. Vor allem in den Medien sind sie immer noch sehr oft eine Art anonyme, unsichtbare Masse. Und siehe da, der Spielfilm ermöglicht es tatsächlich, die einzigartige Geschichte einer Person zu erzählen, die einen Namen, eine Identität, Träume, Hoffnungen, Zweifel hat, vielschichtig und widersprüchlich ist. Was man bei vielen Menschen eben so hat", so der Regisseur, Stéphane Marchetti.

Marchetti gelingt der Spagat zwischen einem atemberaubenden Thriller und der nüchternen Realität. Der Film wurde ausschließlich an echten Schauplätzen gedreht, was die Geschichte noch realistischer wirken lässt.

Wir haben wirklich daran gearbeitet, dieser Figur seine Würde, seinen Werdegang, seine Geschichte zu lassen

Der Schauspieler, Saabo Balde, sagte: "Während wir mit Stéphane gearbeitet haben, wollten wir etwas anderes für Souleymane. Wir wollten nicht, dass er sich in ein Klischee verwandelt wird, was man aus einem Flüchtling aber häufig machen kann. Also wir haben wirklich daran gearbeitet, dieser Figur seine Würde, seinen Werdegang, seine Geschichte zu lassen, und das war wirklich wichtig."

Er hat Gesichter sichtbar gemacht, die Geschichten hinter den Zahlen.

Die Schauspielerin Florence Loiret Caille erzählte: "Was mich sehr interessiert hat, war, dass er (Marchetti) aus dem Dokumentarfilm kam. Er hat Gesichter sichtbar gemacht, die Geschichten hinter den Zahlen. Und es ist so, dass der Film gerade diese Grauzonen behandelt: Es ist nicht die nette Französin, die einen netten Migranten aufnimmt. Nein, es ist viel komplexer".

Der Film zeigt die Migration als das, was sie ist: eine Flucht für eine bessere Zukunft. Zu sehen ist der Thriller gerade in vielen französischen Kinos.