Lage auf Bayerns Straßen entspannt sich - Zugverkehr gestört

Trotz weiter winterlichem Wetter hat sich die Lage auf den Straßen in Südbayern in der Nacht beruhigt. Die Behörden meldeten nur kleinere Unfälle, Schwerverletzte oder Tote gab es keine.

«Es stürzen immer noch ein paar Bäume um, aber da gab es nur Unfälle mit Blechschäden», sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd. Auch in Niederbayern war das Unfallgeschehen einem Sprecher zufolge für die «Jahreszeit typisch». Ähnlich ruhig auf den Straßen verlief die Nacht auch im nördlichen Oberbayern und Schwaben, wie die jeweiligen Polizeipräsidien mitteilten.

Vom Winterwetter war nicht nur Bayern betroffen. Auch in einigen Gegenden im Norden Deutschlands gab es witterungsbedingte Probleme auf den Straßen. In Mecklenburg-Vorpommern kam ein Auto von einer schneebedeckten Straße ab und prallte gegen einen Baum. Die beiden Insassen wurden bei dem Unfall schwer verletzt.

Zugverkehr und Flugbetrieb weiter eingeschränkt

Trotz entspannterer Verkehrslage in Bayern fuhren am frühen Morgen weiterhin keine Züge am Münchner Hauptbahnhof. Einer DB-Sprecherin zufolge soll die Sperrung bis mindestens 10.00 Uhr andauern. Die Bahn wolle den Betrieb baldmöglichst anrollen lassen, jedoch seien zuvor Kontrollflüge von Helikoptern entlang der Strecken erforderlich. Diese seien auf Tageslicht angewiesen. Unter der Schneelast zusammengebrochene Bäume hatten Bahnstrecken blockiert.

Bahn: Reisende sollten auch Montag nicht nötige Fahrten verschieben

Die Deutsche Bahn bittet Reisende, auch am Montag nicht dringend notwendige Fahrten zu verschieben. Man werde auch zum Wochenstart nicht alle Verbindungen im Fernverkehr anbieten können, sagte eine Bahn-Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur. Wie bereits angekündigt, werde es auch am Montag zu starken Beeinträchtigungen im Bahnverkehr kommen. Aktuell sei man dabei, die Strecken zu erkunden. Man prüfe für jede einzelne betroffene Strecke, ob man den Betrieb wieder aufnehmen könne, sagte die Sprecherin.

Am Flughafen München entfallen am Sonntag einem Sprecher zufolge noch rund 560 von etwa 880 geplanten Flügen. Um 6.00 Uhr am Morgen startete der Flugbetrieb wieder - angesichts noch bestehender Einschränkungen im Luftverkehr wurden Passagiere aber gebeten, sich vor Reiseantritt über den Status ihres Fluges zu informieren.

Wegen des heftigen Schneefalls in Bayern war der Flugbetrieb am Samstag vorübergehend eingestellt worden. Auch am Sonntag war auf dem Flughafengelände der Winterdienst im Einsatz.

Die Einstellung des Flugbetriebes in München hatte sich am Samstag auch auf Starts und Landungen weiterer Flughäfen ausgewirkt. Die Flughäfen Frankfurt und Nürnberg nahmen zudem Maschinen auf, die München nicht mehr ansteuern konnten.

Seit 6 Uhr morgens hat der Flughafen den Betrieb wieder aufgenommen
Seit 6 Uhr morgens hat der Flughafen den Betrieb wieder aufgenommen

Weiterer Neuschnee soll in weiten Teilen von Bayern am Sonntag erstmal ausbleiben. Nur vereinzelt sollen laut Deutschem Wetterdienst Flocken fallen. Lediglich im östlichen Mittelgebirge und an den Alpen werden mehrere Zentimeter Neuschnee erwartet. In den Kammlagen gebe es dort auch Schneeverwehungen oder erhebliche Lawinengefahr. Die Meteorologen rechnen mit Tiefstwerten von minus 6 bis minus 9 Grad. Südlich der Donau könnten die Temperaturen gebietsweise bei minus 10 bis minus 15 Grad liegen. Auch am Montag und Dienstag bleibt es weiter kalt, Schnee soll aber weiter nur vereinzelt fallen.

Wetterlage entspannt sich

In einigen Teilen von Deutschland sieht es in den kommenden Tagen ähnlich aus. In Niedersachsen, an der Nordseeküste und zwischen dem Erzgebirge und dem Harz wird heute gelegentlich etwas Schneefall erwartet. Am Montag sollen die Flocken langsam in Regentropfen übergehen. Trockenbleiben soll es dagegen von Berlin bis Südbayern. Auch am Dienstag ist im Westen und Südwesten weiter Regen angesagt. Hier rechnet der Wetterdienst auch mit Glatteis.

Am Samstag hatte das Winterwetter Teile von Bayern lahmgelegt. Durch Schnee und Glatteis kam es zu Unfällen und langen Staus auf den Autobahnen, die Flughäfen München und Memmingen stellten vorübergehend den Flugbetrieb ein. Auf zahlreichen Bahnstrecken fuhren keine Züge, Reisende mussten in der Nacht auf Samstag in Ulm und München in Zügen übernachten. Auch das Bundesliga-Heimspiel des FC Bayern München gegen den 1. FC Union Berlin am Samstagnachmittag wurde abgesagt.

VIDEO: Winterchaos in Bayern