Lee Majors: Ein unbekannter Stuntman und Serienstar wird 80

Lee Majors ist einer der größten Serienstars der 1970er und 1980er Jahre. Am 23. April wird der US-Schauspieler 80 Jahre alt. Das sind seine Karriere und seine Frauen.

Am Dienstag feiert einer der größten Serienstars der 1970er und 1980er Jahre seinen 80. Geburtstag. Der 1939 in der Kleinstadt Wyandotte im US-Bundesstaat Michigan geborene Lee Majors hat eine bewegte Karriere hinter sich. Das sind die größten Rollen und die vielen Beziehungen des berüchtigten Frauenhelden:

Seine wichtigsten Serien

Mitte der 1960er Jahre ergattert Majors seine erste große Rolle. In der 112 Folgen umfassenden Western-Serie "Big Valley" gibt er den Heath. Western-Erfahrung hatte er zu diesem Zeitpunkt bereits gesammelt, war er zuvor doch auch in einer kleinen Rolle im TV-Klassiker "Rauchende Colts" zu sehen.

Über die Jahre folgen mehr als 100 weitere Engagements, meist in TV-Serien, darunter unter anderem als Jess Brandon in "Owen Marshall - Strafverteidiger". Zwischen 1973 und 1978 wird Majors zum Testpiloten und Astronauten Colonel Steve Austin und landet in dieser Rolle als "Der Sechs-Millionen-Dollar-Mann" einen riesigen Hit. In 106 Episoden wird die Geschichte des lebensgefährlich verletzten Austin erzählt, der durch eine Operation gerettet werden kann, die sechs Millionen US-Dollar kostet. Er erhält bionische Körperteile, die ihm übermenschliche Kräfte verleihen.

Besonders in den USA und in Deutschland erspielt sich Majors mit "Ein Colt für alle Fälle" Anfang und Mitte der 1980er Jahre eine treue Fangemeinde. Er gibt in fünf Staffeln die für den deutschen Titel (Originaltitel: "The Fall Guy") namensgebende Hauptfigur Colt Seavers, einen Stuntman, der nebenbei als Kopfgeldjäger arbeitet. Ihm zur Seite stehen unter anderem sein Cousin Howie (Douglas Barr, 69) und seine Assistentin Jody (Heather Thomas, 61).

Danach folgen unzählige weitere Rollen, doch an seinen vorherigen Erfolg kann Majors nicht mehr anknüpfen. Erwähnenswert ist etwa die Comedy-Horror-Serie "Ash vs Evil Dead", in der er in mehreren Episoden neben der Horror-Kultikone Bruce Campbell (60, "Tanz der Teufel") zu sehen ist.

Der Stuntman und das Sexsymbol

"Well, I'm not the kind to kiss-and-tell / But I've been seen with Farrah", heißt es unter anderem im 1984 von Majors gesungenen Lied "Unknown Stuntman", das als Titelsong für "Ein Colt für alle Fälle" ebenso Kultstatus erlangte. Er sei also kein Typ, der Bettgeschichten ausplaudere, aber man habe ihn zusammen mit Farrah gesehen? Ein verschwiegener Gentleman war der Schauspieler mit dem Draufgänger-Image in der Wirklichkeit nie - besonders nicht, wenn es um die Frauen ging. Gerade in den USA brachten ihn seine Beziehungen immer wieder auf die Titelseiten der Boulevardblätter.

Insbesondere seine Ehe mit dem damaligen Sexsymbol Farrah Fawcett (1947 - 2009), mit der Majors von 1973 bis 1982 verheiratet war, stand oftmals im Fokus der Presse. Dass er die Beziehung dann auch noch in seinem Song erwähnt, spricht nicht gerade dafür, dass er sich offenbar für besonders verschwiegen hält. Genauso wenig, dass er in dem Lied von seiner gemeinsamen Zeit mit Sally Field (72) singt ("I've been on fire with Sally Field") - und von einem weiteren Sexsymbol. Es ist wohl kaum fraglich, wer in der Textzeile "Gone fast with a girl named Bo" gemeint ist. Ob da aber wirklich jemals etwas zwischen Bo Derek (62) und Lee Majors war? Vielleicht war es ja nur künstlerische Freiheit...

Die Historie der Beziehungen von Majors lässt zumindest darauf schließen, dass er schöne Frauen stets gerne gesehen hat. Neben Fawcett war er auch von 1961 bis 1964 mit Kathy Robinson und von 1988 bis 1994 mit Karen Velez (58), einem ehemaligen "Playmate of the Year" des Männermagazins "Playboy", verheiratet. Seit 2002 ist er mit seiner deutlich jüngeren Gattin Faith (44) im Bund der Ehe vereint. Majors hat drei Söhne und eine Tochter.

Die Deutschen haben keine Ahnung

Sowohl in seiner Rolle als Colt Seavers als auch im echten Leben beweist Majors immer wieder, dass er neben einer Menge Charme auch viel Humor zu besitzen scheint. Im Gespräch mit "USA Today" erklärte der Schauspieler im Jahr 2016, dass Seavers viel mehr seiner eigenen Persönlichkeit entsprochen habe als etwa Austin. "Wann immer ich konnte, durfte ich etwas Humor in die Show einbringen", während beim "Sechs-Millionen-Dollar-Mann" alles ganz ernst gewesen sei.

Selbstironie zeigte Majors, als er einmal gegen die Deutschen stichelte, weil sein Song "Unknown Stuntman" sich in Deutschland 13 Wochen in den Charts befand und sogar bis auf Rang elf klettern konnte. "Ich weiß nicht warum, aber jeder hat einen Hit in Deutschland", erklärte der Schauspieler. "Wissen Sie, David Hasselhoff hatte einen Hit in Deutschland, einen Nummer-eins-Hit. Ich hatte einen Nummer-eins-Hit in Deutschland. Ich glaube, die haben da drüben einfach wenig Ahnung von Musik."

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