Leichtathletik-Krise: Drechsler für offene Meisterschaften
Wie kommt die deutsche Leichtathletik aus der Krise? Für die zweimalige Olympiasiegerin Heike Drechsler (59) könnten so genannte offene Meisterschaften ein Teil der Lösung sein.
"Wenn man nicht so viele gute eigene Athleten in der Breite hat, wäre es eine Idee, offene Meisterschaften anzubieten, an denen auch internationale Konkurrenz teilnehmen kann", sagte Drechsler der Rheinischen Post: "Die USA haben zum Beispiel offene Championships. Da bin ich auch mal gestartet. Dort kommt man dann mit der Konkurrenz auch schon vor den internationalen, großen Wettkämpfen zusammen."
Es sei wichtig, "dass man sich in der Spitze mit guten Leuten misst", sagte Drechsler, die 1992 und 2000 Olympia-Gold im Weitsprung gewann: "Und gute Talente, die noch nicht in der Spitze sind, haben zu wenige Möglichkeiten, einen Startplatz bei internationalen Meetings zu bekommen. Aber sie brauchen Wettkämpfe."
Die Talente müssten "sehen, wo sie im internationalen Vergleich stehen. Das sind auch Erfahrungen, die sie sammeln und die motivieren", sagte Drechsler, die in ihrer langen Karriere insgesamt 17 Medaillen bei großen Meisterschaften gewann: "Das ist meiner Meinung nach ein bisschen zu wenig, was in dem Bereich aktuell passiert. Es müssen Möglichkeiten geschaffen werden, gerade die Schüler zielführend vorzubereiten. Ihnen zu zeigen, wie sie am Ball bleiben, ohne dass es zu viel wird."
Bei der Leichtathletik-WM zuletzt in Budapest war das deutsche Team erstmals in der Geschichte ohne Medaille geblieben.