Ein letzter Flug: Rumänien zieht MiG-21-Jets aus dem Verkehr

Nach 61 Jahren im Dienst der rumänischen Luftwaffe haben die MiG-21-Jets ihren letzten Flug angetreten. Vergangenes Jahr hatte das rumänische Verteidigungsministerium entschieden, die Jets aufgrund des hohen Unfallrisikos aus dem Verkehr zu ziehen.

Mehr als ein "fliegender Sarg" und eine "Bratpfanne"

Ihr letzter Flug führte sie zu einem Luftstützpunkt in Bacău, wo sie konserviert werden sollen.

Cătălin Micloș, Kommandant am Luftstützpunkt Borcea, hatte rührende Worte für die Jets nach sowjetischer Bauart übrig: "Ab morgen werden sie irgendwo in einem Hangar sein. Dann werden wir sie in Kreisverkehren und vor Rathäusern ausstellen. Für uns werden sie einzigartig bleiben. Für uns haben sie die rumänische Pilotenstaffel aufgebaut. Wie jemand vor langer Zeit gesagt hat: In der Vertikale ist es das schönste Flugzeug."

Die ehemaligen Pilot:innen der MiG-Jets kamen, um sich zu verabschieden. Darunter auch ein Pilot, der sich gegen den schlechten Ruf des Flugzeuges sträubte: "Trotz all der Meinungen, es sei ein fliegender Sarg oder eine Bratpfanne, haben wir unsere Aufgabe erledigt und wir glauben, dass es dieses Flugzeug war, was uns in die NATO gebracht hat."

Ein Flugzeug, das "geliebt" wurde

Auch die erste Pilotin eines MiG-21-Jets Simona Măierean trauerte dem Flieger hinterher: "Der Fakt, dass dieses Flugzeug über 60 Jahre im Einsatz war, haben wir denen zu verdanken, die es geliebt haben."

Seit 1962 die ersten MiG-Flieger in Rumänien ankamen, sind für die rumänische Armee rund 400 Maschinen dieses Typs geflogen. 1990 wurden über 100 Jets auf den NATO-Standard gebracht, um den rumänischen Luftraum zu schützen. In den letzten 30 Jahren hatte Rumänien jedoch dutzende Unfälle zu beklagen. Aktuell fliegt die rumänische Luftwaffe mit F-16-Flugzeugen, ab 2030 wird sie auf F35-Flieger umsteigen.