Klartext zu Neuer und rührende Szene: So lief der Doppelpass

Der STAHLWERK Doppelpass hat sich wie gewohnt um die heißesten Themen des Fußballs gekümmert

Die Moderatoren Florian König und Jana Wosnitza diskutierten in der Kultsendung von SPORT1 mit Huub Stevens, Tabea Kemme, Tobias Holtkamp sowie Cornelius Küpper über den Bayern-Knall nach dem brisanten Interview von Manuel Neuer, den Titelkampf in der Bundesliga, Schalke 04 sowie den Umgang mit den Schiedsrichtern.

Der STAHLWERK Doppelpass hier zum Nachlesen.

+++ Wosnitza beendet den Doppelpass +++

Zum Abschluss der Kultsendung löst Jana Wosnitza die Frage der Woche zum Neuer-Ärger auf und lässt traditionell noch einmal die Fans zu Wort kommen. „Man wird Manuel Neuer sicherlich nicht mehr im Bayern-Tor sehen. Das war schon mit der Verpflichtung von Yann Sommer klar“, laut eine Meinung. Ein anderer Anrufer sagt: „Einen Spieler mit der Qualität von Neuer wird man nicht auf die Bank setzen.“

+++ Dortmund nutzt Bayern-Patzer aus +++

„Mittlerweile treten sie (Anm. d. Red. Borussia Dortmund) wie eine Spitzenmannschaft auf. Und der BVB punktet sogar, wenn die Bayern mal patzen“, bemerkt Tobias Holtkamp. Huub Stevens denkt hingegen, dass am Ende doch wieder die Münchner das Rennen um die Meisterschaft für sich entscheiden werden. Cornelius Küpper schätzt Union Berlin als wichtigen Faktor im Meisterrennen ein.

+++ BVB plötzlich wieder im Titelkampf +++

Jana Wosnitza leitet in das nächste Thema über: Das Titelrennen der Bundesliga ist so spannend wie lange nicht mehr und für einen Klub kam die lange Winterpause offenbar genau zum richtigen Zeitpunkt. Borussia Dortmund hat den Traumstart ins neue Jahr mit einem 5:1-Kantersieg gegen den SC Freiburg veredelt und feierte den vierten Erfolg in Serie. „Für die Bundesliga ist es genau das, was wir wollen“, findet Stefan Effenberg.

+++ Effenberg fordert klare Regeln +++

Stefan Effenberg sieht rund um die Debatte über die Referees eine positive Entwicklung und fordert eindeutige Kanten für die Zukunft: „Ich glaube, dass die Schiedsrichter auf dem richtigen Weg sind mit der Öffnung. Es müssen klare Regeln für Schiedsrichter und Spieler aufgestellt werden, dann werden wir den nächsten Schritt machen.“ Cornelius Küpper ergänzt: „Ich glaube auch, dass eine härtere Linie dazu führt, dass es besser wird.“

+++ „Schiedsrichter sind Menschen und keine Actionfiguren“ +++

Tobias Holtkamp bricht eine Lanze für die Unparteiischen und fordert einen respektvolleren Umgang in den Bundesliga-Stadien: „Schiedsrichter sind Menschen und keine Actionfiguren. Dass ihr auch mal Fehler macht, ist selbstverständlich. Ich finde es toll, dass ihr euch hier stellt“, äußert sich Holtkamp gegenüber Robert Schröder.

+++ Schröder: Schiedsrichter werden konsequent vorgehen +++

Die Szene mit Christian Streich habe eine Vorgeschichte gehabt. Weil der Breisgauer Coach mittlerweile ein Wiederholungstäter ist, führte Robert Schröder schon einmal ein Gespräch unter vier Augen mit Streich. „Er ist sehr emotional. Emotionalität ist okay, solange es nicht ins Unsportliche geht. Die Schiedsrichter haben sich bei Unsportlichkeiten darauf geeignet, dass sie konsequent vorgehen werden“, erklärte Schröder.

+++ Schiedsrichter muss direkt blechen +++

Das passiert auch nicht oft! Für die Rubrik „Da fragen wir doch mal den Schiri“ ergänzt Schiedsrichter Robert Schröder, der am Samstag die Partie zwischen Borussia Dortmund und dem SC Freiburg geleitet hat, die Runde und zahlt direkt nach dem ersten Satz ins Phrasenschwein ein. „Die Wahrheit liegt immer in der Mitte“, antwortet er auf die Frage, ob den Unparteiischen insgesamt zu wenig Respekt entgegengebracht wird. Schröder zeigte gestern Christian Streich die Gelb-Rote Karte, nachdem der Freiburger Trainer gesagt hatte, der vierte Offizielle „soll sich ein gelbes Hemd anziehen“ und zudem reklamierte.

+++ Kemme spricht über DFB-Einladung +++

Tabea Kemme verrät, dass sie kürzlich beim DFB zu Gast war: „Der Ursprung war die Weltmeisterschaft der Männer in Katar. Da ging es um Dinge, wie man sich zum Beispiel beim Thema One-Love-Binde aufstellt. So sehr man Kritik übt, man muss auch handeln und es schaffen, sich gemeinsam an einen Tisch zu setzen.“ Es sei ein sehr ehrliches Gespräch gewesen, nun sollen die nächsten Schritte angegangen werden. Zur Personalie Rudi Völler sagt Kemme: „Ich kenne ihn persönlich nicht, deswegen kann ich das nicht bewerten.“

+++ Effenberg über das Schalke-Drama +++

Ein Ereignis wird Huub Stevens immer mit Stefan Effenberg verbinden – die legendäre Vier-Minuten-Meisterschaft der Schalker im Frühsommer 2021. In letzter Sekunden holten die Bayern damals den Titel nach München. „Das war maximal glücklich. Ich habe überlegt, (Anm. d. Red. den entscheidenden Freistoß) selbst zu schießen. Dann habe ich aber Patrik Andersson bestimmt“, erklärte Effenberg und fügte an, dass der Schwede den stärksten Schuss gehabt habe.

+++ Stevens emotionaler Schlussstrich +++

Jetzt geht es um Huub Stevens, dem schon beim Einspieler über den Schalker Jahrhunderttrainer ein Lächeln ins Gesicht fliegt und er zu Tränen gerührt ist. „Es war eine schöne Karriere, jetzt ist aber Schluss“, sagte der 69-Jährige und verrät: „Vor vier Wochen hat sich ein Verein aus den Niederlanden gemeldet“. Kurz zuvor habe Stevens allerdings gesundheitliche Probleme bekommen und die Anfrage deswegen abgelehnt. „Da muss man ehrlich zu sich selbst sein und kann nicht mehr das machen, was man gerne tut.“

+++ Effenberg wünscht Schalke den Klassenerhalt +++

Stefan Effenberg kommentiert die Lage in Gelsenkirchen folgendermaßen: „Wenn du aus Liga zwei hochkommst, zählst du automatisch zu den Abstiegskandidaten. Gegen Köln und Gladbach haben sie es zweimal gut gemacht und keinen bekommen. Jetzt müssen sie noch Tore machen. In der Bundesliga ist es sehr dünn, wenn du offensiv alles auf Terodde zuschneidest. Ich würde es mir von Herzen wünschen, wenn sie es packen und drin bleiben.“

+++ S04-Fans sind „phänomenal“ +++

Dass Schalke im Abstiegskampf abseits der sportlichen Aspekte ein Ass im Ärmel hat, erzählt Tabea Kemme und lobt die königsblaue Anhängerschaft: „Das war gestern (Anm. d. Red. in Mönchengladbach) phänomenal. Die Fans wissen um die Situation, sie gehen aber trotzdem immer wieder hin.“

+++ Stevens zahlt ins Phrasenschwein +++

Da gibt‘s Futter für das Phrasenschwein! „Mit Thomas Reis ist ein guter Trainer da. Die Null muss stehen, das habe ich immer gesagt“, erklärt Huub Stevens und zahlt sofort für den zweiten Satz. Das Umfeld auf Schalke müsse „die Ruhe behalten, dann wird wieder alles gut. Ob das aber dieses Jahr noch klappt, ist aber schwierig.“

+++ Schalke war am Anfang nicht „bundesligareif“ +++

Das nächste Thema liegt Huub Stevens selbstverständlich besonders am Herzen: Der FC Schalke 04. Zwar stecken die Königsblauen nach wie vor tief im Abstiegskampf, erarbeiteten sich beim Topspiel in Mönchengladbach (0:0) aber immerhin den zweiten Punktgewinn in Folge. Der Jahrhunderttrainer beschreibt die Situation: „Man muss gucken, wo Schalke herkommt. Sie waren letztes Jahr in der 2. Bundesliga. Ich glaube nicht, dass der Kader am Anfang bundesligareif war. Und wenn man nicht so viel Geld hat, ist das auch nicht so einfach.“

+++ Stevens schreibt Neuer-Comeback nicht ab +++

Huub Stevens glaubt, dass Manuel Neuer „stark zurückkommen kann. Er ist ehrgeizig genug, um wieder der Beste zu werden. Ob Bayern aber darauf wartet, ist für mich die Frage. Sommer ist da, um Zeit zu gewinnen. Er ist super. Wenn Nübel zurückkommt und Manuel kommt zurück, ist für mich deutlich, dass Neuer die Nummer eins ist. Aber dann ist Sommer noch da.“

+++ Neuer greift „Mia-san-mia-Gefühl“ an +++

Manuel Neuer habe das „Mia san mia“ des FC Bayern von innen heraus angegriffen, stellt Cornelius Küpper klar. Anschließend zieht Jana Wosnitza weitere Fan-Meinungen heran und präsentiert einen Tweet. Demnach soll sich der deutsche Rekordmeister auch selbst fragen, weshalb so viele verdiente Spieler wie Robert Lewandowski, David Alaba oder Jérôme Boateng den Klub zuletzt in Unmut verlassen haben.

+++ Neuer? „ .. dann läuft alles auf eine Trennung hinaus“ +++

Laut Kerry Hau sei es unausweichlich, dass alle Beteiligten bald zusammenfinden müssen: „Nagelsmann und Neuer müssen an einen Tisch. Nagelsmann hat das als klaren Angriff gegen sich interpretiert. Es handelt sich immerhin um den Kapitän und den Trainer, das sind keine Ersatzspieler. Wenn man keine Lösung findet, läuft alles auf eine Trennung hinaus.“

+++ Hau ordnet Neuer-Debatte ein +++

SPORT1-Chefreporter Kerry Hau meldet sich aus Wolfsburg. Der FC Bayern München schließt heute um 17:30 Uhr den aktuellen Spieltag in der Autostadt ab. „Bei den Verantwortlichen des FC Bayern und Julian Nagelsmann gab es nach dem Interview von Manuel Neuer viel Kopfschütteln.“ Speziell der Zeitpunkt der Aussagen sorgte für Verwunderung.

+++ Effenberg: Bayern haben nur die Meinung gesagt +++

„Der größte Fehler ist, dass wir entscheiden, wie Spieler ihre Tage als Profi verbringen sollen. Die müssen doch selbst herausfinden, was sie brauchen. Er weiß genau, was er da tut und welche Verantwortung er hat“, legt Tabea Kemme zur Causa um Serge Gnabry nach. Stefan Effenberg verdeutlicht: „Der Verein hat sich nicht komplett dagegen gestellt, sondern nur seine Meinung gesagt.“

+++ Gnabry-Trip ebenfalls Gegenstand der Diskussion +++

Tabea Kemme bringt die zweite heikle Bayern-Personalie ins Spiel. Serge Gnabry hat kürzlich wegen eines Wochenend-Trips nach Paris zur Fashion Week für Wirbel gesorgt. Die Ex-Nationalspielerin hält von der Debatte allerdings nur wenig: „Ob ich an einem freien Tag jetzt nach Paris oder nach Norddeutschland fahre, ist doch wurscht.“ Ganz anderer Meinung ist Stefan Effenberg: „Wenn so wichtige Spiele anstehen, trete ich so eine Reise nicht an. Das ist doch ganz klar.“

+++ Tapalovic-Entlassung auch wegen Sommer? +++

„Hat der FC Bayern nicht das gute Recht, den Torwarttrainer zu wechseln?“ fragt Cornelius Küpper und verweist auf die Tatsache, dass Toni Tapalovic insbesondere Neuers Torwarttrainer war. Immerhin sei Yann Sommer in den kommenden Monaten derjenige, der beim deutschen Rekordmeister zwischen den Pfosten steht.

+++ Stevens amüsiert sich über den FC Hollywood +++

Nun schaltet sich Huub Stevens ein. Dabei prangert der Schalker Jahrhunderttrainer vor allem an, dass der Torhüter den direkten Weg an die Öffentlichkeit wählte: „Manuel Neuer hätte es intern klären müssen. Natürlich sind wir froh, dass endlich wieder etwas vom FC Hollywood kommt. Aber er ist das Vorbild, auch für die jungen Spieler.“

+++ Effenberg zweifelt an Bayern-Zukunft von Neuer +++

Laut Stefan Effenberg sei es „sehr, sehr schwierig“, diese Situation aus der Welt zu räumen. „Ich habe von Neuer keinen einzigen Satz der Dankbarkeit gehört, wie sich der Verein bei seiner Verletzung verhalten hat. Dass er dann so drastische Worte gegen die Verantwortlichen wählt, ist schon heftig.“ Einen anderen Standpunkt vertritt Tobias Holtkamp: „Es ist doch toll, dass Neuer seine Gefühle frei äußert. Ich sehe da keinen Angriff auf die Klubführung.“ Auch Kemme schlägt sich in der Folge auf die Seite von Holtkamp.

+++ Wosnitza stellt Frage der Woche +++

Auch Co-Moderatorin Jana Wosnitza meldet sich nun erstmals zu Wort und präsentiert die hochexplosive Frage der Woche: „Hat Manuel Neuer noch eine Zukunft beim FC Bayern?“ Die Meinung der Fans ist nach aktuellem Stand eindeutig, denn 63 Prozent aller Teilnehmer geben an, dass eine Trennung beider Parteien unvermeidlich sei. „Auch ein Manuel Neuer muss lernen, dass er ohne den FC Bayern gar nichts wäre“, erklärt ein Zuschauer gegenüber Wosnitza.

+++ Kemme überführte Handydieb+++

Tabea Kemme hat einen turbulenten Tag hinter sich: Die Olympiasiegerin war am Samstagabend beim Topspiel zwischen Borussia Mönchengladbach und Schalke 04 (0:0) als Sky-Expertin im Einsatz. Auf der Hinfahrt wurde ihr eigenen Angaben zufolge am Bahnhof ihr Handy gestohlen. Ihr sei es allerdings direkt aufgefallen. „Ich habe erst sehr scharf geredet“, sagte die ehemalige Polizistin. Letztlich habe Kemme sogar den „klassischen Armhebel“ angewendet. „Den Sicherheitsdienst habe ich dann gewunken. Erschreckend war nur, dass am Bahnsteig keiner reagiert hat“, verrät sie im STAHLWERK Doppelpass.

+++ Die Kultsendung läuft +++

Der STAHLWERK Doppelpass beginnt! Huub Stevens und Tabea Kemme schlagen den traditionellen Weg durch die Drehtür ins Hilton Airport Hotel München ein und werden von Moderator Florian König in Empfang genommen.

+++ Neuer-Ärger bei den Bayern +++

Als erstes Thema steht gleich der Bayern-Wirbel um Manuel Neuer auf der Agenda: Der 36-Jährige hat nach der Entlassung von Torwarttrainer Toni Tapalovic hochbrisante Aussagen gegen den Rekordmeister getätigt. „Für mich war das ein Schlag - als ich schon am Boden lag. Ich hatte das Gefühl, dass mir das Herz herausgerissen wurde. Das war das Brutalste, was ich in meiner Karriere erlebt habe. Und ich habe schon viel erlebt“, erklärte der 36-Jährige im Interview mit der Süddeutschen Zeitung und The Athletic.

+++ Die Doppelpass-Gäste +++

Wie gewohnt moderiert Florian König gemeinsam mit Jana Wosnitza. Neben SPORT1-Experte Stefan Effenberg begrüßt das Duo im STAHLWERK Doppelpass den Schalker Jahrhunderttrainer Huub Stevens, Ex-Nationalspielerin und Olympiasiegerin Tabea Kemme, Tobias Holtkamp (freier Journalist) sowie Cornelius Küpper (Kommentator RTL und Bild).