"Ihr könnt euch ja alle selbst mal hinterfragen"

Toni Kroos hat bei der Presskonferenz des DFB vor dem EM-Auftakt in München gegen Schottland vor dem Gegner gewarnt und sich zum Trainingszoff zwischen Antonio Rüdiger und Niclas Füllkrug geäußert. SPORT1 fasst die wichtigsten Aussagen im TICKER zum Nachlesen zusammen.

+++ Pressekonferenz vorbei +++

Nach einer guten halben Stunde ist Kroos‘ Auftritt auch schon wieder beendet.

+++ Kroos über die Führung junger Spieler +++

„Für diejenigen, die zuletzt kein Turnier gespielt haben, muss das kein Nachteil sein. Vor allem auf dem Platz ist es aber wichtig, dass es nicht so dramatisch ist. Hier ist es wichtig, die Ausstrahlung zu besitzen, so dass sie sich wohlfühlen können.“

+++ Kroos über den Trainingszoff zwischen Rüdiger und Füllkrug +++

„Da muss ich erstmal den Wind aus den Segeln nehmen. Das war alles gar nicht so sehr ernst gemeint. Der einzige, auf den Niclas sauer war, war der Schiedsrichter. Er weiß ja, dass er selbst schuld ist, wenn er mit Toni in den Zweikampf geht.“ (lacht)

+++ Kroos über seine Kinder +++

„Die Kinder sind ziemlich erfolgsverwöhnt. Sie gehen davon aus, dass die EM gewonnen wird. Alles andere wird schwer zu akzeptieren sein (lacht)

+++ Kroos über den Vergleich von Wirtz und Musiala mit Bellingham +++

„Ich würde beide nicht mit Jude vergleichen. Das sind andere Spieler. Sie sind für den Gegner schwer zu greifen und kommen nicht so über die Physis wie Jude. Ich glaube, dass es für beide wenige Limits gibt. Sie müssen gesund bleiben, weiterhin unbedingt gewinnen wollen und konstant bleiben, um ganz oben mitzuspielen. Auch bei beiden wird es auch mal haken. Aber von ihrer Einstellung her haben sie gute Voraussetzung, überall spielen zu können.“

+++ Kroos über seine Motivation +++

„Natürlich bin ich hungrig und will nach wie vor Erfolg. Wenn ich die Idee und die Phantasie, den EM-Titel zu gewinnen, nicht hätte, hätte ich die Entscheidung nicht getroffen. Wenn ich nach der Champions League auch noch die EM gewinnen würde, wäre das fast schon zu kitschig. Aber ich würde es nehmen.“

+++ Kroos über sein Zusammenspiel mit Gündogan +++

„Ilkay spielt zehn, 15 Meter vor mir. Er ist aber auch kein Spieler, den man jetzt von hinten so viel coachen muss. Er hat einen super letzten Pass. Er geht auch gerne mal in die Box, auch mal hinter die Kette. Das unterscheidet ihn ein bisschen von mir. Da sehe ich mich tendenziell eher weniger. Von daher ist die Aufteilung gut, glaube ich.“

+++ Kroos über seine weißen Schuhe +++

„Das ist mein Tick. Ich habe nicht so viele, aber das ist einer. Damit hatte ich viel Erfolg. Adidas ist mir entgegen gekommen, dass ich den nicht so oft wechseln muss. Das ist eine Win-Win-Situation.“

+++ Kroos über Nationalspieler im Ausland +++

„Man ist erstmal von der Bildfläche weg. Ihr könnt euch ja alle selbst mal hinterfragen, wie viele Spiele von Real, Barca oder was auch immer ihr im Jahr wirklich guckt über 90 Minuten. Wenn man woanders spielt, ist der Fokus ein bisschen weg. Das ist aber grundsätzlich nicht schlimm. Denn in dem Land, in dem man spielt, ist man dafür umso mehr im Fokus. Man wünscht sich natürlich, dass die Bewertung auf Fakten beruht.“

+++ Kroos zu Bellingham +++

„Er ist 20, gefühlt ist er aber deutlich reifer - auf und neben dem Platz. Man muss da schon mal nachfragen, ob er wirklich noch so jung ist. Bei Real war er schon in den ersten Wochen sehr wichtig. In England ruhen die Hoffnungen zurecht auf ihm. Dennoch hoffe ich, dass das Turnier für England dann auch irgendwann vorbei ist.“

+++ Kroos über das Auftaktspiel gegen Schottland +++

„Das letzte Auftaktspiel, das wir gewonnen haben, war 2016. Deshalb wissen wir, wie wichtig es ist, auch für die Stimmung im Land, gut in die EM zu starten. Schottland ist sehr unangenehm zu spielen. Ich habe auch mit ein paar Teamkollegen in Madrid gesprochen. Es ist eine Mannschaft, die physisch sehr stark ist, kompakt gut verteidigt und dann auch gute Konter spielt. Wir sind mehr als gewarnt, weil das auch die Kategorie Gegner ist, mit der sich die Nationalmannschaft zuletzt sehr schwer getan hat.“

+++ Kroos über Form und Stimmung im Team +++

„„Wir sehen immer wieder Raum für Verbesserung. Wenn wir ein gutes Turnier spielen wollen, muss es unsere Aufgabe sein, die Phasen, in denen wir Probleme haben, auf ein Minimum reduzieren. Schon ab dem ersten Spiel, aber speziell – wovon wir alle ausgehen –, wenn es Richtung K.o.-Phase geht, werden wir auf Mannschaften treffen, die einen mit jeder Aktion aus dem Turnier werfen können. Da werden Mannschaften kommen, die das anders bestrafen und dann ist das Turnier schneller vorbei, als wir wollen. Ich weiß aber, was wir für ein Potenzial haben. Wir können jeden Gegner schlagen.“

+++ Kroos über die Stimmung im Land +++

„Es war wichtig, den Kopf hierher zu holen. Jetzt liegt der Fokus nur auf Schottland. Wir haben eine große Verantwortung für die Stimmung in diesem Land. Wir wollen mit dem, was wir machen, die Nation begeistern können. Auch wir wollen das Ereignis natürlich genießen. “

+++ Herzlich willkommen +++

Toni Kroos hat auf dem Podium Platz genommen. Es kann losgehen.

+++ Pressekonferenz verzögert sich +++

Toni Kroos wird ab 13.45 Uhr die Fragen der Journalisten beantworten.

+++ Effenberg adelt Kroos +++

Toni Kroos gehört für Stefan Effenberg zu den besten deutschen Fußballern der Geschichte.

Nach dem sechsten Champions-League-Titel könne Kroos seine Karriere mit dem EM-Triumph krönen, „wenn das klappt, dann gehört er zu den Top fünf, vielleicht sogar Top drei, die wir jemals hatten. In der Nationalmannschaft und in Deutschland“, sagte der SPORT1-Experte dem Nachrichtenportal t-online.

+++ Debatte um Neuer hält an +++

Die Torwart-Diskussion komme „zur absoluten Unzeit“, hat Keeper-Legende Sepp Maier dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) gesagt: „Man darf seine Klasse nicht plötzlich infrage stellen. Man kann doch einen Torhüter wie Manuel, der beinahe zwei Jahrzehnte Weltklasse gehalten hat, jetzt nicht verteufeln.“

Oliver Kahn lobt indes Neuers Konkurrent Marc-André ter Stegen. „Seine Ansprüche sind nicht unberechtigt. Er bringt konstante Leistungen, und weder waren die letzten Turniere der Nationalmannschaft erfolgreich, noch wirkt Manuel aktuell stabil“, sagte der Vizeweltmeister von 2002 in der Bild-Zeitung.