Live-Ticker zum Israel-Krieg: Die aktuellen Entwicklungen

Nach dem beispiellosen Angriff der islamistischen Hamas auf Israel gehen die Kämpfe weiter. Die aktuellen Entwicklungen im Überblick.

Die aktuellen Entwicklungen im Israel-Krieg im Live-Ticker. (Symbolbild: Getty)
Die aktuellen Entwicklungen im Israel-Krieg im Live-Ticker. (Symbolbild: Getty)

Unser Ticker ist für heute beendet. Hier können Sie die wichtigsten Ereignisse des Tages nachlesen:

  • Israels Armee: Weiten Bodeneinsätze im Gazastreifen aus

  • UN-Hilfswerk: «Hölle auf Erden» im Gazastreifen

  • Wieder Gefechte an der Grenze zwischen Israel und Libanon

  • Macron wirft Israel «undifferenziertes Bombardement» in Gaza vor

  • UN werfen Israel und Hamas Kriegsverbrechen vor

  • Hamas-Ministerium: Zahl der Toten in Gaza steigt auf mehr als 7300

  • EU-Hilfsflug mit 51 Tonnen Hilfsgütern für Gaza gestartet

  • Drei Verletzte bei Einschlag einer Rakete in Tel Aviv

  • Tausende Deutsche trotz Gaza-Krieg noch im Nahen Osten

  • Israels Armee: Familien von 229 Geiseln der Hamas benachrichtigt

Die aktuelle Lage im Newsstream

+++ Israels Armee: Weiten Bodeneinsätze im Gazastreifen aus +++

Israels Armee hat angekündigt, ihre Bodeneinsätze im Gazastreifen gegen die islamistische Hamas auszuweiten. Das teilte Militärsprecher Daniel Hagari am Freitagabend auf der Plattform X, vormals Twitter, mit. In den letzten Stunden habe das Militär seine Angriffe im Gazastreifen bereits verstärkt. Es würden vermehrt unterirdische Ziele und terroristische Infrastruktur angegriffen, erklärte er weiter.

Es blieb zunächst unklar, ob die Ankündigung den Beginn der weithin erwarteten Bodenoffensive des israelischen Militärs darstellte. Das israelische Militär hatte zuvor bereits vereinzelte, zeitlich eng begrenzte Vorstöße am Boden gemacht.

Medienberichte deuteten am Freitagabend auf massive israelische Bombenangriffe im Gazastreifen hin. Berichten zufolge fiel auch das Internet in dem abgeriegelten Küstenstreifen mit mehr als zwei Millionen Einwohnern aus. Auch der Internet-Monitor Netblocks sprach in einem Post auf der Plattform X von einem Zusammenbruch der Internet-Verbindungen.

+++ UN-Hilfswerk: «Hölle auf Erden» im Gazastreifen +++

Das UN-Hilfswerk für Palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) warnt angesichts der Blockade des Gazastreifens durch Israel im laufenden Krieg vor noch deutlich mehr Todesopfern wegen ausbleibender Hilfslieferungen. «Viel mehr werden sterben durch die Folgen der Belagerung», sagte der Generalkommissar des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA, Philippe Lazzarini, am Freitag. Essen, Wasser und Arzneimittel würden knapp, Straßen im Gazastreifen seien mit Abwasser überflutet. «Wir können diese menschliche Tragödie nicht mehr ignorieren», sagte Lazzarini, und sprach von einer «Hölle auf Erden».

Die Versorgungslage im Gazastreifen war schon vor Kriegsbeginn sehr schlecht. Etwa 1,3 Millionen Menschen waren zuvor auf humanitäre Hilfe angewiesen. Die Lage der Bevölkerung, die schon vorher vielfach mit Armut, Unterernährung und schlechter ärztlicher Versorgung zu kämpfen hatten, hat sich durch die Kämpfe der islamistischen Hamas und Israels Armee nun noch verschlimmert. Fast die Hälfte der 2,2 Millionen Menschen im Gazastreifen sind Kinder.

Die Versorgungslage im Gazastreifen war schon vor Kriegsbeginn sehr schlecht (Bild: Ahmed Zakot/SOPA Images/LightRocket via Getty Images)
Die Versorgungslage im Gazastreifen war schon vor Kriegsbeginn sehr schlecht (Bild: Ahmed Zakot/SOPA Images/LightRocket via Getty Images)

UNRWA habe den Verbrauch mit dem knapp werdenden Treibstoff bereits deutlich reduziert. «Was muss mehr unterstützt werden? Bäckereien? Lebenserhaltende Geräte in Krankenhäusern? Wasserwerke? Sie alle müssen funktionieren», sagte Lazzarini. Die Hilfsgüter von einigen Dutzend Lastwagen, die bisher im Gazastreifen ankamen, würden inzwischen von den eigentlichen Problemen ablenken. «Diese paar Lastwagen sind nichts mehr als Krümel, die für zwei Millionen Menschen keinen Unterschied machen werden.»

Auch die UNRWA-Mitarbeiter stünden unter immer größeren Belastungen, sagte Lazzarini. Bisher seien 53 von ihnen getötet worden. 15 dieser Todesfälle seien an einem einzigen Tag bestätigt worden. Ein UN-Kollege sei auf dem Weg zur Bäckerei getötet worden und hinterlasse sechs Kinder.

+++ Wieder Gefechte an der Grenze zwischen Israel und Libanon +++

Nach Beschuss aus dem Libanon auf einen Posten der israelischen Armee hat diese nach eigenen Angaben zurückgefeuert. Zudem schlugen Raketen aus dem Libanon, die Richtung Israel abgefeuert wurden, in Syrien ein, wie das Militär am Freitag mitteilte. Syrische Aktivisten bestätigten einen Einschlag im Süden des Landes. Es gab dort zunächst keine Berichte über Verletzte.

Die pro-iranische Hisbollah-Miliz sprach von mehreren Angriffen auf israelische Stellungen nahe der libanesischen Grenze. In einem Fall habe es neben Schäden auch «Opfer» gegeben, behauptete die Schiitenorganisation. Israels Armee teilte wiederum mit, es gebe keine Berichte über Verletzte.

+++ Macron wirft Israel «undifferenziertes Bombardement» in Gaza vor +++

Der französische Präsident Emmanuel Macron hat angesichts der massiven israelischen Angriffe auf Ziele im Gazastreifen von einem «undifferenzierten Bombardement» gesprochen. Frankreich erkenne den Willen und das Recht Israels vollständig an, gegen die Terroristen der Hamas zu kämpfen, und sei bereit, zu helfen. «Aber wir sind der Ansicht, dass die vollständige Blockade, das undifferenzierte Bombardement und erst recht die Aussicht auf eine massive Bodenoffensive nicht geeignet sind, die Zivilbevölkerung angemessen zu schützen», sagte er nach einem Treffen mit den Staats- und Regierungschefs der EU-Länder am Freitag in Brüssel.

Er bitte darum, dass Israel sich die Zeit nehme, um weitere Schritte gut vorzubereiten, sagte Macron. Er forderte einen humanitären Waffenstillstand und kündigte eine Koalition mit mehreren europäischen Ländern an, um unter anderem einen humanitären Korridor auf See einrichten zu können.

Der französische Präsident Emmanuel Macron hat angesichts der massiven israelischen Angriffe auf Ziele im Gazastreifen von einem «undifferenzierten Bombardement» gesprochen (Bild: REUTERS/Johanna Geron)
Der französische Präsident Emmanuel Macron hat angesichts der massiven israelischen Angriffe auf Ziele im Gazastreifen von einem «undifferenzierten Bombardement» gesprochen (Bild: REUTERS/Johanna Geron)

Israel lehnt Forderungen nach einem humanitären Waffenstillstand oder Feuerpausen derzeit ab und greift seit dem verheerenden Hamas-Angriff auf Israel am 7. Oktober massiv Ziele im Gazastreifen an. Die Hamas, die in dem dicht besiedelten Küstenstreifen herrscht, wird von der EU und den USA als Terrororganisation eingestuft.

+++ UN werfen Israel und Hamas Kriegsverbrechen vor +++

Das UN-Menschenrechtsbüro wirft Israel Kriegsverbrechen vor. Den mehr als zwei Millionen Menschen im Gazastreifen Strom und Treibstoff vorzuenthalten sei eine kollektive Bestrafung. «Kollektive Bestrafungen sind ein Kriegsverbrechen», sagte die Sprecherin, Ravina Shamdasani, in Genf.

Die kollektive Bestrafung im Gazastreifen passiere, weil der gesamten Bevölkerung Wasser, Nahrungsmittel, Treibstoff und Strom vorenthalten werde. Der Treibstoffmangel zwinge zur Schließung von Krankenhäusern und Bäckereien. Menschen lebten in Zufluchtsstätten unter verheerenden Bedingungen, ohne sauberes Trinkwasser und unzureichenden sanitären Einrichtungen. «Für die 2,2 Millionen Menschen, die im Gazastreifen eingeschlossen sind und kollektiv bestraft werden, bahnt sich eine humanitäre Katastrophe an», sagte Shamdasani. «Israels kollektive Bestrafung der gesamten Bevölkerung von Gaza muss sofort aufhören.»

(deutsch: Während wir sprechen, sterben Menschen in #Gaza . Sie sterben nur durch Bomben und Angriffe. Bald werden noch viele weitere an den Folgen der Belagerung des Gazastreifens sterben. @UNLazzarini: Wir können vor dieser menschlichen Tragödie nicht länger die Augen verschließen)

Sie fügte hinzu, dass auch die Entführung von Zivilisten ein Kriegsverbrechen sei. Die radikale Palästinenserorganisation Hamas hatte bei einem Terrorangriff auf Israel am 7. Oktober mehr als 200 Menschen in den Gazastreifen verschleppt.

+++ Hamas-Ministerium: Zahl der Toten in Gaza steigt auf mehr als 7300 +++

Die Zahl der getöteten Palästinenser im Gazastreifen ist seit Kriegsbeginn nach Darstellung des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums auf 7326 angestiegen. Darunter sollen 3038 Kinder und Jugendliche sowie 1792 Frauen sein, wie das Ministerium mitteilte. 18 967 Palästinenser wurden den Angaben nach verletzt. Am Donnerstag hatte die Behörde noch von insgesamt 7028 Todesopfern gesprochen. Die Zahlen des Ministeriums waren zunächst nicht unabhängig zu überprüfen. Die Hamas wird von der EU und den USA als Terrororganisation eingestuft.

Israels Armee greift seit dem Massaker der Hamas am 7. Oktober im Grenzgebiet zum Gazastreifen, infolgedessen in Israel mehr als 1400 Menschen ums Leben kamen und mehr als 200 Menschen als Geiseln genommen wurden, nach eigenen Angaben täglich Hunderte Ziele im dicht besiedelten Gazastreifen an.

+++ EU-Hilfsflug mit 51 Tonnen Hilfsgütern für Gaza gestartet +++

Ein dritter von der EU finanzierter Flug mit 51 Tonnen Hilfsgütern für die Menschen im Gazastreifen hat sich auf den Weg in die Region gemacht. Am Freitag sei eine Maschine in Kopenhagen gestartet, teilte die EU-Kommission mit. Sie bringe unter anderem Medikamente nach Ägypten. Die EU finanziere die Gesamtkosten aller Flüge, hieß es.

Die EU-Kommission hatte vor knapp zwei Wochen eine Luftbrücke für Hilfsorganisationen im Gazastreifen angekündigt. Aus Ägypten sollen die Hilfsgüter weiter nach Gaza transportiert werden. Bislang kommen allerdings nur sehr wenig Hilfsgüter in dem abgeriegelten Küstengebiet mit mehr als zwei Millionen Einwohnern an.

Zwei erste von der EU finanzierte Flüge mit Hilfsgütern hatten Ägypten bereits vergangene Woche erreicht. Die Güter werden den Angaben zufolge über Partnerorganisationen wie das Internationale Rote Kreuz abgewickelt. Sie unterlägen strengen Berichterstattungsvorschriften und würden durch EU-Experten überwacht. Es gibt immer wieder die Befürchtung, dass die islamistische Hamas Hilfslieferungen für ihren Kampf gegen Israel nutzen könnte. In den kommenden zwei Wochen sollen noch fünf weitere Flüge stattfinden.

Karte zur Situation im Gazastreifen. Grafik: Bökelmann/Brühl/Zafirlis, Redaktion: Brühl/Schaller
Karte zur Situation im Gazastreifen. Grafik: Bökelmann/Brühl/Zafirlis, Redaktion: Brühl/Schaller

+++ Drei Verletzte bei Einschlag einer Rakete in Tel Aviv +++

Beim Einschlag einer Rakete in der israelischen Küstenmetropole Tel Aviv sind Helfern zufolge drei Menschen verletzt worden. Ein etwa 20-jähriger Mann wurde in ein Krankenhaus gebracht, teilte der Rettungsdienst Magen David Adom mit. Zwei weitere Menschen seien leicht verletzt worden.

Der militärische Arm der Hamas im Gazastreifen teilte mit, die Raketen auf Tel Aviv abgefeuert zu haben. Im Zentrum der Küstenstadt heulten die Warnsirenen. Mehrere dumpfe Explosionen waren zu hören.

Nach Angaben der israelischen Regierung wurden seit Kriegsbeginn bereits mehr als 8000 Raketen von militanten Palästinensern aus dem Gazastreifen auf Israel abgefeuert. Die meisten werden jedoch von Israels Raketenabwehrsystem abgefangen.

+++ Greta Thunberg bekundet erneut Solidarität mit Palästinensern +++

Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg hat sich erneut für die Palästinenser stark gemacht. «Gerechtigkeit für Palästina», stand auf einem Schild, das die 20-Jährige bei ihrem freitäglichen Klimaprotest vor dem schwedischen Parlament in Stockholm in den Händen hielt. Wie ein von Thunberg in den sozialen Netzwerken geteiltes Bild zeigte, hielten mehrere ihrer Mitstreiter ebenfalls Schilder mit Solidaritätsbekundungen in die Höhe.

Bereits in der vergangenen Woche hatte Thunberg ihre Solidarität mit den Palästinensern bekundet. Kritiker monierten dabei, dass die junge Schwedin die 1400 Todesopfer des Großangriffs der islamistischen Hamas auf Israel zwei Wochen zuvor unerwähnt ließ. Später ergänzte sie: «Es versteht sich von selbst – dachte ich zumindest – dass ich gegen die schrecklichen Angriffe der Hamas bin.»

+++ Tausende Deutsche trotz Gaza-Krieg noch im Nahen Osten +++

In der Krisenregion im Nahen Osten befinden sich trotz des Gaza-Kriegs noch immer einige tausend deutsche Staatsbürger. Nach Angaben des Auswärtigen Amts sind derzeit etwa 2700 Deutsche in Israel. Im Nachbarland Libanon, wo die Bundesrepublik ihre Staatsbürger ausdrücklich zur Ausreise aufgerufen hat, sind es demnach knapp 1100. Im Gazastreifen geht das Berliner Ministerium von einer «niedrigen dreistelligen» Personenzahl aus. Insgesamt sollen es in den Palästinensergebieten etwa 490 Menschen sein. Gezählt werden dabei aber ausschließlich jene Bundesbürger, die sich freiwillig auf einer Krisenvorsorgeliste des Auswärtigen Amts eingetragen haben.

+++ Pistorius: Leiden in Gaza darf nicht überhandnehmen +++

Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat sich hinter die von der EU geforderten Feuerpausen zur Versorgung der Zivilbevölkerung in Gaza gestellt. «Gerade auch für unsere israelischen Freunde ist völlig klar: das Leiden der Zivilbevölkerung in Gaza darf nicht überhandnehmen», sagte er bei seinem Antrittsbesuch in der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg. «Wir müssen dafür Sorge tragen gemeinsam, dass die humanitären Grundsätze gewahrt bleiben - bei uneingeschränktem Selbstverteidigungsrecht der Israelis.»

Boris Pistorius (SPD), Bundesminister der Verteidigung, beantwortet die Fragen der Medienvertreterinnen und Medienvertreter nach seinem Besuch in der Führungsakademie der Bundeswehr in der Clausewitz-Kaserne. (Bild: Marcus Brandt/dpa)
Boris Pistorius (SPD), Bundesminister der Verteidigung, beantwortet die Fragen der Medienvertreterinnen und Medienvertreter nach seinem Besuch in der Führungsakademie der Bundeswehr in der Clausewitz-Kaserne. (Bild: Marcus Brandt/dpa)

Es sei die Hamas, «die Zivilisten und zivile Einrichtungen als Schutzschilde nutzt, sich dahinter versteckt und damit militärisches Agieren auch deutlich erschwert», sagte Pistorius. «Gleichzeitig muss es darum gehen, dass die Energieversorgung, Nahrungsmittel- und Wasserversorgung gewährleistet bleiben.» Dazu diene der von den EU-Staats- und Regierungschefs getroffene Beschluss. «Und ich bin sicher, dass es dazu eine Lösung geben wird.»

+++ Israel Armee greift erneut mehr als 250 Ziele im Gazastreifen an +++

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben in den vergangenen 24 Stunden mehr als 250 Ziele im Gazastreifen angegriffen. Darunter seien Tunnel der islamistischen Hamas sowie operative Hauptquartiere und Raketenabschussrampen, teilte die Arme mit. «Dutzende» Hamas-Mitglieder seien getroffen worden.

Dabei soll den Angaben nach auch ein ranghoher Hamas-Befehlshaber getötet worden sein. Der Kommandeur Madhat Mubaschar sei an mehreren Sprengstoff- und Scharfschützenangriffen auf israelische Zivilisten und Soldaten beteiligt gewesen, hieß es in der Mitteilung des Militärs.

Zudem sei in der Nacht eine Drohne aufgrund eines «technischen Fehlers» im Gazastreifen abgestürzt. Es bestehe jedoch keine Gefahr, dass vertrauliche Informationen nach außen dringen. Der Vorfall werde untersucht.

Unterdessen kam es nach rund zehnstündiger Pause in mehreren israelischen Ortschaften erneut zu Raketenalarm. Am frühen Nachmittag heulten auch in der Küstenstadt Tel Aviv die Sirenen. Dabei sind Helfern zufolge drei Menschen verletzt worden. Ein etwa 20-jähriger Mann wurde in ein Krankenhaus gebracht, teilte der Rettungsdienst Magen David Adom mit. Zwei weitere Menschen seien leicht verletzt worden. Auf zunächst nicht unabhängig bestätigten Videos in sozialen Netzwerken war zu sehen, wie das oberste Stockwerk eines Hauses bei einem Raketeneinschlag beschädigt wurde.

Nach Angaben der israelischen Regierung wurden seit Kriegsbeginn bereits mehr als 8000 Raketen von militanten Palästinensern aus dem Gazastreifen auf Israel abgefeuert. Die meisten werden von Israels Raketenabwehrsystem abgefangen.

+++ WHO kritisiert Diskussion um Totenzahlen im Gazastreifen +++

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hält die Diskussion über die Verlässlichkeit der Opferzahlen, die von der im Gazastreifen herrschenden Palästinenserorganisation Hamas stammen, für zynisch. Zum einen habe die WHO über Jahre keinen Anlass für Zweifel an Zahlen dieser Gesundheitsbehörden gehabt, sagte der WHO-Vertreter für die besetzten palästinensischen Gebiete, Richard Peeperkorn. Zum anderen mache es auch keinen Unterschied, ob es tausend mehr oder weniger Opfer gebe - die humanitäre Lage im Gazastreifen sei katastrophal, die Zahl der Opfer durch israelische Angriffe enorm. Peeperkorn war in Jerusalem und sprach über Videolink zu Reportern in Genf.

(deutsch: Die Gesundheitseinrichtungen sind überlastet. Die medizinische Versorgung ist kritisch niedrig. Der Treibstoff geht zur Neige. Die WHO fordert einen humanitären Waffenstillstand und eine sichere Passage für die Lieferung von Hilfsgütern.)

Nach Angaben von Peeperkorn funktionieren noch 23 der insgesamt 35 Krankenhäuser im Gazastreifen teilweise. Es müsse teils auf dem Fußboden operiert werden, sagte er. Eigentlich seien pro Tag 94 000 Liter Treibstoff für Generatoren nötig, um in den zwölf wichtigsten Krankenhäusern eine minimale Versorgung bei lebensgefährlichen Erkrankungen und Verletzungen aufrecht zu erhalten. Zweidrittel der 72 kleineren Gesundheitsstationen seien geschlossen.

+++ Acht Lastwagen mit Hilfe sollen im Gazastreifen eintreffen +++

Im Gazastreifen sollen nach Angaben der Vereinten Nationen heute acht weitere Lastwagen mit humanitärer Hilfe eintreffen. An Bord seien Trinkwasser, Nahrungsmittel und Material für Krankenhäuser, sagte Lynn Hastings, die UN-Koordinatorin für Humanitäre Hilfe in den von Israel besetzten Palästinensergebieten. Sie sprach aus Jerusalem über Video-Link zu Reportern in Genf.

Dies reiche bei Weitem nicht, um die Not der rund 2,3 Millionen Menschen im Gazastreifen zu lindern. Nach Angaben von Hastings kamen vor der jüngsten Eskalation am 7. Oktober täglich 450 Lastwagen mit Hilfsgütern in den Gazastreifen. Das UN-Hilfswerk für Palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) hatte bislang von täglich 500 Lastwagen gesprochen.

Hilfslieferungen für den Gazastreifen im ägyptischen Rafah. (Bild: REUTERS/Stringer)
Hilfslieferungen für den Gazastreifen im ägyptischen Rafah. (Bild: REUTERS/Stringer)

Eine Hürde sei unter anderem die Inspektion der Ware. Israel besteht auf Prüfungen um sicherzustellen, dass tatsächlich nur humanitäre Hilfe an Bord ist. Alle Lastwagen müssten entladen werden, damit die Paletten per Scanner geprüft werden. Nach ihren Angaben warten Dutzende Lastwagen auf die Einreise, weiteres Material sei in der Region eingetroffen, aber noch nicht auf Lastwagen verpackt worden.

+++ Israels Armee: Familien von 229 Geiseln der Hamas benachrichtigt +++

Die Zahl der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln ist höher als bisher von Israelangenommen. Man habe die Familien von 229 Geiseln informiert, sagte der israelische Armeesprecher Daniel Hagari am Morgen. Das sind fünf mehr als noch am Vortag. Es werde erwartet, dass die Zahl noch steigen könnte.

Die vier von der islamistischen Hamas bereits freigelassenen Geiseln sind nach Militärangaben bei der Zahl nicht mit eingerechnet. Nach israelischen Informationen sind unter den Geiseln Bürger von 25 Staaten, darunter auch Deutsche.

Die jüngste Geisel ist nach israelischen Informationen neun Monate, die wohl älteste 85 Jahre alt. Fast drei Wochen nach dem Massaker gibt es laut einer Regierungssprecherin noch immer rund 100 Vermisste, deren Schicksal ungeklärt ist. Wegen des schlimmen Zustands vieler Leichen ist auch die Identifikation noch nicht abgeschlossen. Unter den Getöteten und Vermissten sind nach israelischen Angaben Bürger von mehr als 40 Ländern.

+++ Israels Armee unternimmt weitere Vorstöße im Gazastreifen +++

Das israelische Militär hat bei weiteren begrenzten Vorstößen im Gazastreifen nach eigenen Angaben Dutzende von Stellungen der islamistischen Hamas angegriffen. Wie die Armee am Morgen berichtete, attackierten am Vortag von Kampfflugzeugen und Drohnen flankierte Bodentruppen unter anderem Abschussrampen für Panzerabwehrraketen, Kommandozentralen sowie Terroristen der Hamas. Anschließend hätten die Soldaten das Kampfgebiet unversehrt wieder verlassen. Auch in der vorherigen Nacht hatten israelische Kampfpanzer im Norden einen Vorstoß unternommen.

Israels Militär hatte in den vergangenen rund drei Wochen bereits mehrere solcher begrenzten Vorstöße in den Gazastreifen unternommen. Sie gelten als Vorbereitung für eine geplante Bodenoffensive Israels.

(deutsch: Zur Vorbereitung auf die nächsten Kampfphasen operierte die IDF im nördlichen Gazastreifen. IDF-Panzer und Infanterie griffen zahlreiche Terrorzellen, Infrastruktur und Abschussposten für Panzerabwehrraketen an. Die Soldaten haben das Gebiet inzwischen verlassen und sind auf israelisches Territorium zurückgekehrt.)

+++ UN haben manchmal Zugriff auf Treibstofflager in Gaza nahe Rafah +++

Die Vereinten Nationen haben im Gazastreifen noch Treibstoff in einem Lager nahe dem Grenzübergang Rafah Richtung Ägypten. Vor dem Hamas-Terrorangriff auf Israel am 7. Oktober und der Abriegelung des Gazastreifens durch Israel seien dort etwa eine Million Liter gespeichert gewesen, sagte Lynn Hastings, die UN-Koordinatorin für Humanitäre Hilfe in den von Israel besetzten Palästinensergebieten. Sie sprach aus Jerusalem über Video-Link zu Reportern in Genf.

Ihr sei nichts bekannt über ein separates Treibstofflager, auf das die im Gazastreifen herrschende Palästinenserorganisation Hamas Zugriff habe, sagte Hastings. Das Treibstofflager bei Rafah sei mit Kenntnis von Israel seit 2021 beliefert und von Katar bezahlt worden.

Dem UN-Hilfswerk für Palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) sei es in den vergangenen Tagen gelungen, rund 200 000 Liter aus dem Depot zu holen. Allerdings habe das UNRWA früher 130 000 Liter am Tag benötigt, etwa zur Unterstützung der Entsalzung von Trinkwasser, für Krankenhäuser, Schulen und Bäckereien. Weil wegen der Angriffe nie klar sei, ob Treibstoff aus dem Depot geholt werden könne, warne das UNRWA jeden Tag, dass Aktivitäten, die Treibstoff brauchen, womöglich eingestellt werden müssen.

(deutsch: "Wir bei @UNRWA, der größten @UN-Agentur in #Gaza, werden nicht mehr arbeiten können" @TamaraAlrifai erzählt @CNN, wie unsere humanitären Bemühungen vor Ort zusammenbrechen werden – da die aktuellen Treibstoffvorräte fast vollständig erschöpft sind)

+++ OCHA: Misere im Gazastreifen für Menschen mit Behinderung +++

Menschen mit Behinderungen leiden im Gazastreifen nach Angaben des UN-Nothilfebüros OCHA durch die Raketenangriffe und «Massenvertreibungen» besonders. Mitarbeiter sprachen mit einer 60-jährigen Frau, die in einem Schutzraum des UN-Hilfswerks für Palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) Zuflucht gefunden hatte, wie OCHA berichtete. «Ich liege den ganzen Tag auf dieser Decke und kann mich nicht bewegen, weil mein Rollstuhl bei der Evakuierung kaputt gegangen ist», sagte sie.

(deutsch: Schätzungen zufolge haben über 15 % der Vertriebenen in #Gaza Behinderungen. Dennoch sind die meisten Unterkünfte nicht ausreichend für ihre Bedürfnisse ausgestattet.)

OCHA nennt Schätzungen, wonach rund 15 Prozent der in den Süden geflücheten Menschen mit Behinderungen leben. Bettlägrige brauchten medizinische Matratzen, weil sich sonst Geschwüre bilden, die niemand in den unhygienischen Verhältnissen richtig versorgen könne. Die meisten Zufluchtsorte sind Schulen. Sie seien für so viele Menschen mit Behinderungen nicht ausgestattet.

+++ Hamas-Behörden melden 481 Tote im Gazastreifen in 24 Stunden +++

Im Gazastreifen sollen nach Angaben der von der islamistischen Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde innerhalb von 24 Stunden 481 Menschen durch israelische Raketenangriffe ums Leben gekommen sein. In den Tagen davor sollen es manchmal deutlich mehr gewesen sein. Die Bilanz stammte von Donnerstag 18.00 Uhr, wie das UN-Nothilfebüro OCHA berichtete. Unabhängig prüfen lassen sich die Informationen nicht. Die UN-Organisationen verwenden auch die Meldungen der Gesundheitsbehörde. Das israelische Militär sagt, es versucht, wo immer möglich, zivile Opfer zu vermeiden. Es gebe Warnungen zur Flucht vor Raketenschlägen.

OCHA nannte auch eine Schadensbilanz der Hamas-Behörden: Demnach sollen 45 Prozent aller Häuser im Gazastreifen durch die israelischen Angriffe zerstört (gut 16 000), unbewohnbar (gut 11 000) oder beschädigt (rund 150 000) worden sein. Das israelische Militär sagt, Hamas verstecke legitime militärische Ziele zwischen den Häusern.

+++ Ölpreise legen deutlich zu - Sorge vor Eskalation im Nahen Osten +++

Die Ölpreise sind deutlich gestiegen. Marktbeobachter verwiesen auf jüngste US-Angriffe in Syrien und die Sorge vor einer Ausweitung des Gaza-Kriegs auf andere Länder im Nahen Osten. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Dezember kostete am Morgen 89,24 US-Dollar. Das waren 1,31 Dollar mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 1,29 Dollar auf 84,49 Dollar.

Auch zum Wochenschluss bleibt der Krieg zwischen der islamistischen Hamas und Israel das bestimmende Thema am Ölmarkt, das immer wieder für deutliche Preisbewegungen sorgt. Auf Wochensicht sind die Ölpreise aber gefallen. Rohöl aus der Nordsee hat sich seit Montag um mehr als zwei Dollar je Barrel verbilligt. Am Markt wurde darauf verwiesen, dass eine geplante Bodenoffensive der israelischen Armee im Gaza-Streifen mit der Gefahr einer weiteren Eskalation bisher nicht begonnen hat.

+++ Bericht: Raketeneinschlag nahe Ägyptens Grenze zu Israel +++

In Ägypten soll nahe der Grenze zu Israel laut einem ägyptischen Medienbericht eine Rakete eingeschlagen sein. Wie die ägyptische Nachrichtenseite «Al-Qahera News» in der Nacht unter Berufung auf informierte Quellen berichtete, sollen bei dem Vorfall in der Stadt Taba nahe der Grenze zu Israel sechs Menschen verletzt worden sein. Nähere Einzelheiten wurden nicht genannt.

Unklar war, ob es sich um eine Rakete des israelischen Militärs handelte, das derzeit in Reaktion auf den Terrorangriff der islamistischen Hamas vom 7. Oktober massenweise Ziele im Gazastreifen bombardiert. Der Vorfall werde untersucht, erklärte die Armee lediglich.

Die Nacht im Überblick

Während das israelische Militär das massive Bombardement im Gazastreifen in Vorbereitung einer Bodenoffensive gegen die islamistischen Hamas-Angreifer fortsetzt, fordern die Staaten der Europäischen Union (EU) Feuerpausen und geschützte Korridore für Hilfslieferungen an die notleidende Zivilbevölkerung. Zudem befürworten sie in einem Gipfelbeschluss vom späten Donnerstagabend eine baldige internationale Friedenskonferenz für den Nahen Osten. Israels Außenministerium wollte die Forderungen der EU-Staaten zunächst nicht kommentieren. Ein Sprecher teilte auf Anfrage mit, man werde sich eventuell heute dazu äußern.

(deutsch: Wir hatten eine ausführliche Diskussion über unser starkes Engagement für eine Zwei-Staaten-Lösung. Wir haben die Bereitschaft der EU bekräftigt, die Organisation einer internationalen Friedenskonferenz zu unterstützen. Der Europäische Rat hat seine Einheit demonstriert und eine Botschaft an die EU-Bürger und die Welt gesendet, die auf unseren Werten, Verträgen und Grundprinzipien basiert.)

UN: Hilfslieferungen für Gaza reichen nicht aus

Die bisherigen Hilfslieferungen in die von Israel abgeriegelte Küstenenklave am Mittelmeer reichen nach Angaben des UN-Nothilfebüros OCHA bei Weitem nicht aus, um die mehr als 2,3 Millionen Menschen im Gazastreifen zu versorgen. Von Samstag bis Dienstag seien 62 Lastwagen mit Hilfsgütern wie Trinkwasser, Nahrung und medizinischem Material eingetroffen. Das meiste davon sei bereits verteilt worden. Die Lieferung von dringend benötigtem Treibstoff habe Israels Militär trotz zahlreicher Bitten bislang nicht erlaubt, hieß es. Die israelische Seite befürchtet, dass die Hamas den Treibstoff für Terrorzwecke missbrauchen könnte und wirft ihr vor, den Menschen im Gazastreifen eigene Treibstoffreserven vorzuenthalten.

(deutsch: Seit dem 21. Oktober sind 62 Lastwagen mit lebenswichtigen Hilfsgütern in #Gaza angekommen, was den Mangel in Krankenhäusern und für Vertriebene leicht gemildert hat. Aber es ist noch viel mehr nötig. Das anhaltende Treibstoffverbot behindert weiterhin die Hilfsmaßnahmen)

EU-Staaten fordern ungehinderten Zugang für Hilfe

In dem Gipfelbeschluss der EU wird zu einem schnellen, sicheren, ungehinderten und kontinuierlichen Zugang für Hilfslieferungen aufgerufen. Um eine regionale Eskalation des Konflikts zu verhindern, müsse auch die Palästinensische Autonomiebehörde einbezogen werden. Mit der Erklärung des Gipfels, der ein heftiger Streit vorausgegangen war, verschärft die EU angesichts der katastrophalen humanitären Situation im Gazastreifen ihren Ton gegenüber Israel.

Zugleich stellt die Gipfelerklärung einen Kompromiss dar. Sie sollte mit der im Plural gehaltenen Formulierung «Feuerpausen» deutlich machen, dass die EU Israel nicht auffordert, den Kampf gegen die Hamas im Gazastreifen mit sofortiger Wirkung einzustellen. Forderungen nach einem humanitären Waffenstillstand, wie sie etwa von den Vereinten Nationen erhoben wurden, lehnt Israel bislang ab.

Auch USA befürworten begrenzte Feuerpause

Auch die US-Regierung hat sich dafür ausgesprochen, begrenzte humanitäre Feuerpausen im Gaza-Krieg in Betracht zu ziehen. «Dabei handelt es sich um örtlich begrenzte, zeitlich begrenzte, spezifische Pausen auf dem Schlachtfeld, damit humanitäre Hilfe zu den Bedürftigen gelangen kann oder die Menschen das Gebiet in relativer Sicherheit verlassen können», sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, am Donnerstag (Ortszeit).

Hilfsbemühungen für Menschen in Gaza gehen weiter

Unterdessen sollen nach Angaben von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen noch heute zwei weitere Flüge mit Hilfslieferungen für den Gazastreifen starten. Für die kommenden Tage seien darüber hinaus weitere Flüge geplant, sagte sie in der Nacht. Ägypten lässt zudem zur Behandlung palästinensischer Verletzter nahe der Grenze zu Gaza ein Feldlazarett errichten. Dieses werde hinter einem staatlichen Krankenhaus im Ort Scheich Suwaid gebaut, sagte ein ägyptischer Regierungsvertreter der Deutschen Presse-Agentur.

(deutsch: [...] Wir leisten wichtige humanitäre Hilfe für die Zivilbevölkerung in Gaza.)

Kampfhandlungen gehen auf beiden Seiten weiter

Das israelische Militär setzt unterdessen den Kampf gegen die Hamas fort. Kampfpanzer unternahmen am Donnerstag erneut einen vorübergehenden Vorstoß in den Norden des Gazastreifens, während die Luftwaffe weiter Stellungen der Hamas bombardierte. Eine Bodenoffensive Israels wird seit längerem erwartet. Auch während der heftigen Luftangriffe griffen militante Palästinenser im Gazastreifen erneut israelische Ortschaften mit Raketen an. Nach israelischen Angaben feuerten sie seit Kriegsbeginn rund 8000 Raketen auf Israel ab. Diese meisten davon werden von Israels Raketenabwehrsystem abgefangen.

USA verstärken Militärpräsenz im Nahen Osten

Das US-Militär hat derweil angesichts des Gaza-Kriegs rund 900 Soldaten in den Nahen Osten verlegt. Sie würden nicht nach Israel geschickt, sondern sollten Einheiten unterstützen, die sich bereits in der Region befänden, sagte Pentagon-Sprecher Pat Ryder am Donnerstag. Zur Abschreckung regionaler Akteure haben die USA bereits mehrere Kriegsschiffe und Kampfflugzeuge ins östliche Mittelmeer verlegt, US-Truppen wurden in erhöhte Einsatzbereitschaft versetzt.

Iran warnt Washington

Irans Außenminister warnte die USA vor einer direkten Verwicklung in den Konflikt. Sollte der «Völkermord in Gaza weitergehen, werden sie von diesem Feuer nicht verschont bleiben», sagte Hussein Amirabdollahian am Donnerstag laut einem Transkript seiner Rede bei einer Sondersitzung der UN-Vollversammlung in New York. «Ich sage den amerikanischen Staatsmännern und Streitkräften, die jetzt den Völkermord in Palästina handhaben, ganz offen, dass wir die Ausweitung und das Ausmaß des Krieges in der Region nicht begrüßen.»

Irans Außenminister Hussein Amirabdollahian bei einer Sondersitzung der UN-Vollversammlung in New York. (Bild: Eduardo Munoz Alvarez/Getty Images)
Irans Außenminister Hussein Amirabdollahian bei einer Sondersitzung der UN-Vollversammlung in New York. (Bild: Eduardo Munoz Alvarez/Getty Images)

Israel verurteilte seinerseits ein Treffen russischer Diplomaten mit Vertretern der Hamas in Moskau. «Wir fordern die russische Regierung auf, die Hamas-Terroristen unverzüglich auszuweisen», teilte der Sprecher des israelischen Außenministeriums, Lior Haiat, am Donnerstag mit. Die hohen Hamas-Funktionäre hätten an ihren Händen das Blut von 1400 getöteten Israelis, «die abgeschlachtet, ermordet, hingerichtet und verbrannt wurden». Russlands Außenministerium hatte zuvor mitgeteilt, dass Diplomaten in Moskau mit Hamas-Vertretern unter anderem über die Freilassung ausländischer Geiseln sprachen.