Münchner Autor Volker Keidel verrät den ultimativen Wiesn-Flirt-Tipp

Aus seiner Feder stammen Werke wie "Bierquälerei - Zum Feiern zu alt, zum Sterben zu jung" (2013, Bastei Lübbe), "Das Wunder von Bernd - Geschichten von der Ersatzbank" (2014) oder "Massenbierhaltung - Die Freuden des einfachen Mannes" (2015). Und wie den Buchtiteln unschwer zu entnehmen ist, geht es meist um Fußball, insbesondere den HSV, um Bier und außerdem um Freud und Leid des Münchner Kult-Autors Volker Keidel (47, "Mein Ditmar Jakobsweg - 875 km für den HSV").

Klingt nach Männer-Lektüre, ist es aber nicht nur, denn er beobachtet scharf, spitzt zu und findet immer eine witzige Pointe. Noch lustiger wird es natürlich, wenn der Autor seine Geschichten selbst vorträgt. Zu hören ist das jetzt auf dem Hörbuch "Hopfen & Malz & Hrubesch & Kaltz: Die wahrscheinlich besten HSV-Geschichten der Welt" (Verlag Die Werkstatt), das während einer Live-Lesung seiner Best-of-Geschichten aus allen Bücher entstanden ist.

Doch wie hält es der Bier-Experte eigentlich mit Münchens weltberühmtem Bierfest? spot on news hat nachgefragt und Volker Keidel erzählt im Interview nicht nur, wie aus dem "widerlichen" Oktoberfest eine große "Liebe" wurde, er gibt zudem seine Maßobergrenze preis - und verrät den ultimativen Wiesn-Flirt-Tipp.

Wann und wie war Ihr erster Wiesn-Besuch?

Volker Keidel: Ich bin 1997 nach München gezogen und kannte die Wiesn nur aus dem Fernsehen. Die Berichte waren widerlich, ich wollte da niemals hin. Dann war ich im ersten Jahr fünfmal dort, im zweiten siebenmal, im dritten Jahr neunmal. Mittlerweile hat es sich so auf vier bis fünf Mal pro Jahr eingependelt. Dieses Jahr werden es wohl sechs Besuche werden... Ich liebe dieses Fest.

Was war Ihr schönstes Wiesn-Erlebnis bisher?

Keidel: Mit Lederhose und HSV-Trikot im Zelt einlaufen.

Was ist ein absolutes Wiesn-No-Go?

Keidel: Im Fußballtrikot auf die Wiesn gehen.

Was ist Ihr liebster Wiesn-Hit 2017?

Keidel: 1997 war der Wiesn-Hit "Narcotic" von Liquido. Es ist mein Lieblingswiesnlied geblieben.

Nach wie viel Maß ist Schluss?

Keidel: Vier Maß passen immer rein, danach hat es mit Durst zumeist nichts mehr zu tun. Aber was willst Du machen, wenn Du schon vier Maß getrunken hast und noch zwei Stunden bis Ausschankschluss übrig sind?

Welches Festzelt mögen Sie am liebsten? Und welches meiden Sie eher?

Keidel: Mittlerweile sitze ich am liebsten im Hacker-Biergarten vor dem Zelt in der Sonne. Weil mir Hacker von den Wiesn-Bieren am besten schmeckt und ich es am besten vertrage. Im Hacker-Zelt ist die Stimmung außerdem am besten. Wenn ich dann doch mal auf den Tischen tanzen will, ist der Weg nicht so weit... Augustiner und Spaten vertrage ich dagegen überhaupt nicht. Wirklich, da bin ich zwei Tage fertig hinterher. Blöderweise feiert mein Verlag Bastei Lübbe immer in der Ochsenbraterei. Und dem geschenkten Ochsen...

Wie gefallen Ihnen Frauen im Dirndl?

Keidel: Naja, sie sollten ohne Dirndl auch gut aussehen.

Was halten Sie von Wiesn-Flirts?

Keidel: Ja mei, wenn ich das HSV-Trikot trage, muss ich schon ab und zu entschieden "Nein!" sagen. Weil ich nicht immer weiß, ob sie wegen mir oder der Raute so heißlaufen.

Was ist Ihr ultimativer Wiesn-Flirt-Tipp?

Keidel: Nicht mehr als vier Maß trinken und gesellig sein. Und sollte das aus unerfindlichen Gründen mal nicht ausreichen: Immer ein HSV-Trikot in petto haben.

Wie finden Sie die Sicherheitsvorkehrungen auf der Wiesn?

Keidel: Etwas komisch. Da stehen 150 Sicherheitsleute am Eingang, aber kontrolliert wurde ich noch nie.

Wie feiern Sie das Finale am 3. Oktober?

Keidel: Auf dem Tisch zusammen mit Freunden und allen Bedienungen und Millionen Wunderkerzen.

Was hilft gegen den Kater danach?

Keidel: Die Gewissheit, dass es nach nur 349 Tagen wieder weitergeht.

Foto(s): Volker Keidel, Vuk Latinovic / Fotobude Gröbenzell