Nach Macrons kontroversen Taiwan-Aussagen: Reaktion aus dem Weißen Haus

Der französische Präsident ist in den Niederlanden angekommen. Der Aufenthalt Emmanuel Macrons und seiner Frau Brigitte ist der erste Staatsbesuch eines französischen Präsidenten in den Niederlanden seit 23 Jahren. Das öffentliche Interesse dürfte sich während des Besuchs jedoch auf ein anderes Thema konzentrieren: Es wird erwartet, dass Macron zu seinen kontroversen Aussagen zum Taiwan-Konflikt Stellung bezieht.

Macron betont strategische Unabhängigkeit von den USA

In einem Interview, dass am vergangenen Sonntag in der französischen Zeitung Les Échos veröffentlicht worden war, hatte der französische Präsident die strategische Eigenständigkeit der EU betont und davor gewarnt, sich im Taiwan-Konflikt "von der US-amerikanischen Agenda und einer chinesischen Überreaktion leiten zu lassen".

Zurückhaltende Reaktion aus dem Weißen Haus

In Washington reagierte man zurückhaltend. Der Sprecher des Verteidigungsministeriums John Kirby betonte die erfolgreiche Kooperation der beiden Nationen: "Allein zwischen den USA und Frankreich gibt es viel großartige, bilaterale Zusammenarbeit. Darauf konzentrieren wir uns. Wir konzentrieren uns darauf, sicherzustellen, dass wir die nationalen Sicherheitsanforderungen für unsere beiden Völker gemeinsam erfüllen." Im Weißen Haus fühle man sich mit dem "starken Bündnis" und der "starken Freundschaft" zwischen Frankreich und den USA wohl.

Minister Le Maire bekräftigt Macrons Position

Macrons Position gegenüber den USA und China wurde an diesem Dienstag durch den französischen Minister für Wirtschaft und Finanzen gestärkt. Bruno Le Maire verkündete, dass die EU dafür kämpfen müsse, gerade in strategischen Fragen von den USA unabhängig zu sein. Nur weil die EU mit den USA verbündet sei, müsse sie nicht gegen China sein.

Die Anspannung im Taiwan-Konflikt bleibt hoch, erst am Montag erklärte China ein dreitägiges Militärmannöver vor der Insel für beendet. Viele chinesische Schiffe sollen noch vor Ort sein.