"Mafia-Bande“: Nottingham klagt weiter
Es war der große Aufreger am Wochenende in der Premier League: Nach dem Spiel gegen den FC Everton warf Nottingham Forrest dem Videoschiedsrichter der Partie vor, parteiisch zu sein.
Nun könnte der Klub zum Rundumschlag ausholen, denn Forest hat jetzt auch noch vor, den Fernsehsender Sky anzuzeigen. Das geht aus einem Bericht der englischen Boulevardzeitung Daily Mail hervor. Denn dort hat der frühere Manchester-United-Star und heutige Sky-Experte Gary Neville die kontroversen Aussagen des Vereins als die einer „Mafia-Bande“ bezeichnet.
„Ich meine, ganz ehrlich, auf was zum Teufel spielen sie an? Es ist wie ein gereiztes Kind, es ist peinlich. Und einige der Dinge, die sie dort sagen, die Andeutung einer Art Betrug, weil es einen VAR-Schiedsrichter im Stockley Park gibt, der ein Luton-Fan ist, sind ein Skandal und dafür werden sie bezahlen“, sagte er weiter.
Unmittelbar nach dem Spiel hatte Forest in Bezug auf strittige Strafraumsituationen auf X (vorher Twitter) geschrieben: „Drei extrem schlechte Entscheidungen - drei nicht gegebene Elfmeter - die wir einfach nicht akzeptieren können. Wir haben die PGMOL (englischer Schiedsrichterverband, Anm. d. Red.) vor dem Spiel gewarnt, dass der VAR ein Luton-Fan ist, aber sie haben ihn nicht ausgetauscht.“ Der Aufsteiger Luton Town, zu dem der VAR Stuart Attwell angeblich Sympathien hat, befindet sich im direkten Duell mit Nottingham im Abstiegskampf.
Nottingham will VAR-Audio veröffentlichen
Außerdem hat Nottingham Forest offiziell beantragt, dass die VAR-Audiospur veröffentlicht wird - „für vollständige Transparenz und um sicherzustellen, dass die Integrität unseres Sports gewahrt bleibt“, wie der Klub schrieb. Explizit geht es dabei um drei strittige Strafraumszenen: Ein Foul am Ex-Dortmunder Giovanni Reyna (24. Minute), ein Handspiel von Ashley Cole (44. Minute) und ein Foul an Callum Hudson-Odoi (56. Minute).
Am Montagnachmittag ruderte Nottingham allerdings wieder etwas zurück bezüglich der Vorwürfe an den Videoschiedsrichter: „Es geht nicht um Einzelpersonen, sondern vielmehr darum, wie die Integrität des Spiels wahrgenommen wird. Wir wissen, dass Schiedsrichter ihre Entscheidungen nicht von äußeren Faktoren beeinflussen lassen und dass alle Schiedsrichter ihre ‚Loyalität‘ gegenüber der PGMOL erklären müssen, um jegliche wahrgenommenen Konflikte oder Schäden am Ruf des Spiels in Bezug auf Integrität zu vermeiden.“
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Trotzdem müsse der englische Schiedsrichterverband seine Loyalitätsregeln ändern, es solle auch die Ligatabelle berücksichtigt werden. Momentan werden nur Schiedsrichter, die Sympathien zu Lokalrivalen der Vereine haben, nicht für die Spiele angesetzt. Trotz der Warnung der Nottingham-Verantwortlichen habe es die PGMOL nicht für nötig gehalten, die Schiedsrichteransetzung zu ändern, sei stattdessen eher verärgert gewesen.
Nottingham Forest steht aktuell auf dem letzten Nichtabstiegsplatz der Tabelle. Zu den beiden Verfolgern Luton und FC Burnley sind es allerdings nur jeweils ein, beziehungsweise zwei Punkte. Am Sonntag trifft der Klub auf den Tabellenführer Manchester City, der sich in einem engen Titelkampf mit Arsenal und Liverpool befindet.