Malawi bittet nach Zyklon Freddy um internationale Hilfe

In Malawi sind offiziellen Angaben zufolge mindestens 225 Menschen durch den Wirbelsturm Freddy getötet worden, dutzende gelten weiter als vermisst.

Mehr als 80.000 Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Weite Teile des Landes stehen unter Wasser. Auch auf Madagaskar, der Insel Réunion und Mosambik gab es dutzende Opfer.

Tausende Häuser wurden beschädigt, viele völlig zerstört. Es wurden Böen mit Geschwindigkeiten von über 300 km/h gemessen, begleitet von sintflutartigen Regenfällen.

Nach drei Tagen sintflutartiger Regenfälle und starken Winden hat sich der Zyklon mittlerweile vom Land entfernt.

Der Präsident von Malawi, Lazarus Chakwera, bat um internationale Hilfe bei der Bewältigung der Verwüstungen. Im Finanzzentrum Blantyre, in dem die Zerstörung besonders groß ist, sprach er von einer "nationalen Tragödie".

Cholera-Ausbruch könnte sich verschärfen

N-Sprecher Stéphane Dujarric sagte am Mittwoch in New York, die Rettungsarbeiten würden durch die schwierigen Wetterbedingungen erschwert.

Malawi wird derzeit von einer Choleraepidemie heimgesucht - der schlimmsten seit zwei Jahrzehnten - und der Gesundheitssektor ist bereits überlastet.

Dujarric sagte, das volle Ausmaß der Auswirkungen werde erst in den kommenden Tagen bekannt sein, wies aber darauf hin, dass Investitionen in Frühwarnung und frühzeitige Maßnahmen Todesfällen verhindert hätten.

Thoko Chikondi/AP
Freiwillige Helfer in Zufluchtszentren in Blantyre, im Süden Malawis, bereiten Mahlzeiten für vertriebene Menschen zu. 16. März 2023 - Thoko Chikondi/AP

Der Sturm habe eine "beispiellose Krise" ausgelöst, sagte die UN-Residentenkoordinatorin im Land, Rebecca Adda-Dontoh, am Dienstag.

"Die Vereinten Nationen loben die Regierung von Malawi für ihre Bereitschafts- und Reaktionsmaßnahmen und rufen die Partner auf, ihre Bemühungen zu verstärken, um den Menschen in den am stärksten vom Wirbelsturm betroffenen Bezirken zu helfen", sagte sie in einer Erklärung.

Seit 36 Tagen sorgt der Zyklon auf der Südhalbkugel Angst und Schrecken, am 6. Februar fegte er über Indonesien und Australien hinweg und hat seither an Stärke zugenommen. Damit ist "Freddy" der längste Wirbelsturm seit Beginn der Aufzeichnung.