Marie-Luise Marjan: Adoptionen sollten einfacher gemacht werden
Marie-Luise Marjan (83) setzt sich dafür ein, dass Adoptionen ein wenig unbürokratischer und somit schneller über die Bühne gehen. Die Schauspielerin ('Lindenstraße') weiß aus eigener Erfahrung, was es bedeutet, wenn man so lange in der Luft hängt.
Adoptionen sind zu kompliziert
Sie selbst wurde in Hattingen von dem Ehepaar Lause adoptiert, als ihre leibliche Mutter sie im Krankenhaus zurückließ. "Bei mir dauerte es sieben Jahre, bis mich meine Pflegeeltern adoptieren durften", erzählte der Fernsehstar der 'Bild' und heute sei es auch nicht viel besser: "Ich erlebe im Freundeskreis, dass das auch heute noch sehr kompliziert ist." Ihre leibliche Mutter hat sie erst viel später kennengelernt. "Die erste Begegnung war schwierig", gestand die Darstellerin. "Durch eine ARD-Doku erfuhr ich dann Jahrzehnte später mehr über sie und konnte ihr Handeln verstehen." Aber es ist das Ehepaar Lause, dem sie alles verdankt: "Die Liebe meiner Adoptiveltern trägt mich durchs Leben."
Marie-Luise Marjan fand spät den Mann fürs Leben
Obwohl sie durch die 'Lindenstraße' zur "Mutter der Nation" wurde, hatte Marie-Luise Marjan selbst keine Kinder. "Ich war aber immer in festen Engagements an Theatern. Jeden Tag Proben, abends Vorstellungen. Der Beruf ließ mir keine Zeit für Kinder", begründete sie die Entscheidung. Außerdem hatte ihr auch lange Zeit der passende Mann gefehlt. "Mein Bodo war der Erste", erzählte sie von Bodo Bressler, mit dem sie 39 Jahre eine Beziehung hatte. "Er war drei Jahre zur See gefahren, arbeitete dann 38 Jahre am Thalia-Theater. Er kannte die Bedürfnisse von Schauspielern und verstand, dass ich auch mal allein sein und mich konzentrieren musste."
Das Paar musste berufsbedingt lange eine Fernbeziehung führen, da Marie-Luise Marjan wegen ihrer Serienrolle nach Köln ziehen musste, während ihr Bodo in Hamburg blieb. Er starb 2021 und hinterließ eine große Lücke. "Wenn ich an den Rhein gehe, dann muss ich an ihn denken, wie wir hier zusammengesessen haben, und dann muss ich weinen", beschrieb Marie-Luise Marjan damals gegenüber 'Bunte' ihre Trauer. "Ich denke oft: Er kommt ja gleich, die Tür geht auf und da steht Bodo dann. Doch so ist es nicht."
Bild: Tobias Hase/dpa