Martin Scorsese und sein persönliches Dreamteam: Das sind die Kino-Highlights der Woche

Für "Killers of the Flower Moon" drehte Martin Scorsese erstmals mit seinen beiden Lieblingsschauspielern: Robert De Niro (links) und Leonardo DiCaprio. (Bild: Apple+/Paramount Pictures/Melinda Sue Gordon)
Für "Killers of the Flower Moon" drehte Martin Scorsese erstmals mit seinen beiden Lieblingsschauspielern: Robert De Niro (links) und Leonardo DiCaprio. (Bild: Apple+/Paramount Pictures/Melinda Sue Gordon)

"Ein Fest fürs Leben", "Trolls - Gemeinsam stark" und der neue Scorsese-Film "Killers of the Flower Moon", für den der Meister-Regisseur erstmals mit seinen beiden Lieblingsschauspielern Robert De Niro und Leonardo DiCaprio arbeiten durfte: Das sind die Kino-Neustarts am 19. Oktober.

"Ein Martin Scorsese Film", das macht sich nach wie vor auf jedem Plakat gut. Denn es verheißt auch immer: großes Kino! Scorsese gehört seit "Taxi Driver" (1976) zu den angesehensten Filmemachern Hollywoods, gewann zahlreiche Filmpreise (unter anderem den Regie-Oscar für "Departed - Unter Feinden", 2006) und arbeitet schon lange nur noch mit den Besten der Besten, sowohl hinter als auch vor der Kamera. Das gilt auch wieder für seinen neuen Film, den der inzwischen 80-Jährige mit einer Art persönlicher All-Star-Besetzung drehen durfte: "Killers of the Flower Moon".

Außerdem neu im Kino: Christoph Maria Herbst spielt im Komödien-Remake "Ein Fest fürs Leben" einen gestressten Hochzeitsplaner, und mit dem DreamWorks-Animationsspaß "Trolls - Gemeinsam stark" wird die schrille Gutelaune-Geschichte um Poppy, Branch und Co. weitererzählt.

Leonardo DiCaprio verkörpert in "Killers of the Flower Moon" den ambitionierten Naivling Ernest Burkhart, der sich in eine Stammesangehörige der Osage (Lily Gladstone) verliebt. (Bild: Apple+/Paramount Pictures/Melinda Sue Gordon)
Leonardo DiCaprio verkörpert in "Killers of the Flower Moon" den ambitionierten Naivling Ernest Burkhart, der sich in eine Stammesangehörige der Osage (Lily Gladstone) verliebt. (Bild: Apple+/Paramount Pictures/Melinda Sue Gordon)

Killers of the Flower Moon

Robert De Niro war lange Scorseses Nummer-eins-Lieblingsschauspieler, zusammen drehten die beiden epische Meisterwerke wie "Taxi Driver", "Wie ein wilder Stier" und "GoodFellas". Dann kam Leonardo DiCaprio ("Departed", "Shutter Island", "The Wolf of Wall Street"). Für "Killers of the Flower Moon", einen Westernkrimi nach Sachbuchvorlage von David Grann, konnte Scorsese jetzt erstmals beide gemeinsam als Hauptdarsteller vor die Kamera bringen, De Niro und DiCaprio. Die Erwartungen an diesen Film waren im Vorfeld entsprechend hoch. Noch höher vielleicht als sonst, wenn mal wieder "Ein Martin Scorsese Film" auf die große Leinwand kommt.

Der historische Stoff, den Scorsese hier bearbeitet (das Drehbuch schrieb er mit Eric Roth), ist hierzulande wenig bekannt, die Geschichte aber wie gemacht fürs Kino. Auf ungefähr dreieinhalb Stunden Spielzeit kommt "Killers of the Flower Moon", ein echter Brocken. Und nicht immer leicht zu verdauen. Es geht um amerikanische Ureinwohner in Oklahoma, die Osage Nation, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts unverhofft auf ein riesiges Ölvorkommen stoßen und über Nacht steinreich werden. Die Weißen sind schnell zur Stelle, um sich alles unter den Nagel zu reißen, mal wieder. Und dann: eine Mordserie, der mehrere Mitglieder der indigenen Bevölkerung zum Opfer fallen.

Einer der Protagonisten in dieser Geschichte voller Neid, Niedertracht und Gewalt ist William Hale (De Niro), ein mächtiger Viehbaron mit falschem Lächeln. Ein anderer: sein Neffe Ernest Burkhard (DiCaprio), ein Naivling mit faulen Zähnen, der es unbedingt zu etwas bringen will. Burkhart kehrte kürzlich erst aus dem Ersten Weltkrieg nach Hause zurück, ist nun bei seinem Onkel in Fairfax untergekommen und soll alle möglichen dubiosen Jobs für Hale erledigen. Bei einem seiner Aufträge lernt er die Osage-Stammesangehörige Mollie (Lily Gladstone) kennen, bald darauf heiraten die beiden - eine in vielerlei Hinsicht unheilvolle Liaison.

Machthungrige Rinderzüchter, Emporkömmlinge ohne moralischen Kompass und eine Mordserie, die irgendwann auch das FBI auf den Plan ruft: Mit "Killers of the Flower Moon" wirft Martin Scorsese einmal mehr einen ungeschönten Blick auf die US-amerikanische Geschichte. Mit De Niro und DiCaprio in den Hauptrollen haut er ein paar tiefe Kerben in das Bild vom "American Dream". Das alles, inszeniert mit überwältigenden Massenszenen und eben zwei echten Hollywood-Superstars, war aber auch ziemlich teuer: Etwa 200 Millionen Dollar soll dieser neue Scorsese-Film gekostet haben. Apple half bei der Finanzierung, weshalb "Killers of the Flower Moon" auch schon recht bald - großes Kino hin oder her - beim Streamingdienst Apple TV+ über die Bildschirme laufen soll.

Ihr Blick verrät es schon: Lasse (Ulrich Brandhoff) und Leonie (Mira Benser) bekommen in "Ein Fest fürs Leben" nicht die Traumhochzeit, die sie sich eigentlich vorgestellt hatten. (Bild: 2023 UFA Fiction GmbH/Gesellschaft für Feine Filme mbH/Warner Bros. Entertainment GmbH/Gordon Mühle)
Ihr Blick verrät es schon: Lasse (Ulrich Brandhoff) und Leonie (Mira Benser) bekommen in "Ein Fest fürs Leben" nicht die Traumhochzeit, die sie sich eigentlich vorgestellt hatten. (Bild: 2023 UFA Fiction GmbH/Gesellschaft für Feine Filme mbH/Warner Bros. Entertainment GmbH/Gordon Mühle)

Ein Fest fürs Leben

Wenn zwei sich lieben und Hochzeit feiern, dann wollen sie in der Regel immer das gleiche: dass alles perfekt ist! Vom Brautkleid bis zum Einstecktuch, vom minutiös durchgeplanten Sektempfang bis zum monatelang geprobten Hochzeitstanz, von den Blumen bis zur Farbe der Tischdeko. Aber wenn man ehrlich ist: Es gibt wohl kaum etwas, das so langweilig ist wie "die perfekte Hochzeit". Nicht in der echten Welt und schon gar nicht in TV und Film. Mit "Ein Fest fürs Leben" (ein Remake der französischen Komödie "Das Leben ist ein Fest") wird der inzwischen recht langen Liste von Hochzeitsfilmen, die im Fiasko enden, ein weiterer Beitrag hinzugefügt.

"Dass alles perfekt ist", das ist genau die Messlatte, mit der Hochzeitsplaner Dieter (Christoph Maria Herbst) seit Jahren arbeitet. Er ist von Berufs wegen ein Pedant, ein Perfektionist, eine Nervensäge. Und mit den eigenen Nerven ist er inzwischen ziemlich am Ende. "Jeden Abend steht mein komplettes Leben auf dem Spiel!" Er hat genug davon, seine nächste Hochzeit soll auch seine letzte sein.

Diejenigen, die hier vor malerischer Schlosskulisse den Bund fürs Leben eingehen wollen, sind Leonie (Mira Benser) und Lasse (Ulrich Brandhoff). Auch sie haben sehr klare Vorstellungen davon, was sie wollen und was nicht. Zum Beispiel: keine alberne Polonaise! Dafür aber bitte ein schönes Feuerwerk zum richtigen Zeitpunkt am Abend. Dass dann doch Polonaise getanzt wird und dass die Raketen nicht so zünden wie geplant, das sind jedoch unterm Strich nur Petitessen in diesem Film von Regisseur und Drehbuchautor Richard Huber. Hier fällt gleich komplett der Strom aus. Ein Albtraum für Hochzeitsplaner Dieter, dessen letzter großer Auftrag in einer Katastrophe zu enden droht. Aber, immerhin, langweilig wird es nicht.

Christoph Maria Herbst verkörpert in "Ein Fest fürs Leben" den arg gestressten Hochzeitsplaner Dieter. (Bild: 2023 UFA Fiction GmbH/Gesellschaft für Feine Filme mbH/Warner Bros. Entertainment GmbH/Conny Klein)
Christoph Maria Herbst verkörpert in "Ein Fest fürs Leben" den arg gestressten Hochzeitsplaner Dieter. (Bild: 2023 UFA Fiction GmbH/Gesellschaft für Feine Filme mbH/Warner Bros. Entertainment GmbH/Conny Klein)

Trolls - Gemeinsam stark

Grelle Farben, schmissige Popsongs und ein Haufen kleiner Filz-Knuffis mit unendlich guter Laune: Inspiriert von einer populären Spielzeugreihe der 60er-Jahre (die Zaubertrolle mit den wilden Frisuren) brachte DreamWorks 2016 die Film-Adaption "Trolls" ins Kino. Schwer auszuhalten für viele Eltern, aber die Kinder haben es geliebt wie eine Tüte voller überzuckerter Gummibären. Etwa 350 Millionen Dollar spielte der Film damals ein, 2020 folgte das Sequel "Trolls World Tour". In "Trolls - Gemeinsam stark" wird die Geschichte um Branch, Poppy und Co. nun weitererzählt.

Die Ausgangslage: Nachdem sie in den ersten beiden Filmen schon unzertrennlich waren, sind der kauzige Branch und die überdrehte Poppy inzwischen offiziell ein Paar. Sie denken sogar schon übers Heiraten nach. Aber dann taucht da plötzlich ein neuer Troll auf: John Dory, Branchs lange verloren geglaubter Bruder. Die beiden sangen früher einmal in der Trolls-Boyband BroZone, jetzt soll die alte Gang wieder zusammengeführt werden. Aber es gibt Probleme: Branch, miesepetrig wie eh und je, hat gar keine Lust auf eine Reunion. Und dann wird auch noch einer der übrigen BroZone-Brüder von zwei "Popstar-Bösewichten" entführt. Der Beginn einer abenteuerlichen Reise, natürlich auch diesmal wieder untermalt von einem hochwertig produzierten Soundtrack.

Passend zur Handlung von "Trolls - Gemeinsam stark" feierten NSYNC zuletzt nach über 20 Jahren ihr Comeback, um für den Film den Titelsong "Better Place" aufzunehmen. Darüber hinaus ist Justin Timberlake in der englischen Originalfassung auch wieder als Synchronsprecher zu hören ("Branch", deutsche Fassung unter anderem mit Mark Forster und Lena Meyer-Landrut). Regie führte Walt Dohrn, der auch schon bei den ersten beiden "Trolls"-Filmen mitwirkte (Co-Regie: Tim Heitz).

Poppy und Branch bildeten schon im ersten Film von 2016 ein unzertrennliches Gespann, in "Trolls - Gemeinsam stark" sind sie nun offiziell ein Liebespaar. (Bild: 2023 DreamWorks Animation)
Poppy und Branch bildeten schon im ersten Film von 2016 ein unzertrennliches Gespann, in "Trolls - Gemeinsam stark" sind sie nun offiziell ein Liebespaar. (Bild: 2023 DreamWorks Animation)