"Massiv unprofessionell": Star schonungslos
Im Finale über 1.500 Meter bei der Leichtathletik-EM verpasste der deutsche Mittelstreckenläufer Robert Farken die Medaillen deutlich. Der 26-Jährige zeigte sich nach dem Rennen fassungslos über seine Fehler und übte schonungslose Selbstkritik.
Der einzige Finalist beim Lauf über 1.500 Meter des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) war mit seinem achten Platz im EM-Finale von Rom überhaupt nicht zufrieden. Der Leipziger bemängelte im Gespräch mit SPORT1, dass er seine zuvor entwickelte Strategie nach dem Start „aufgrund fehlender Coolness“ sofort wieder über den Haufen geworfen habe.
„Massiv unprofessionell“
Farken hatte sich vorgenommen, gleich zu Beginn des Rennens an die Fersen des Favoriten Jakob Ingebrigtsen zu heften. Doch der Norweger startete verhalten und fand sich nach der ersten Runde am Ende des Feldes wieder. Als Ingebrigtsen das Tempo anzog, war Farken bereits auf der Innenbahn von anderen Läufern blockiert und konnte ihm nicht folgen.
„Ich bin dann doch zu schnell angelaufen und doch wieder in der Mitte des Feldes geendet. Ich stand ohne Plan da. Das ist natürlich massiv unprofessionell. Ich wusste nicht, was ich machen sollte, ich habe nur noch reagiert statt agiert.“ , so die ernüchternde Bilanz des 26-Jährigen nach dem Rennen.
„Das kostet mich heute den Kragen“
Farken räumte ein, in den „entscheidenden Momenten“ nicht „aggressiv genug“ gewesen zu sein. Dann hatte ich am Ende einfach nicht die nötige Kraft, die Leute wegzudrücken.“ Seinen „Hauptfehler“ sah er darin, seine Strategie nicht konsequent verfolgt zu haben: „Das kostet mich heute den Kragen, einfach blöd.“
Und weiter: „Ich habe sehr intensiv von einer Medaille geträumt. Ich bin hart auf den Boden der Tatsachen aufgeschlagen. Es war selbst verschuldet, weil ich glaube, dass das schon drin gewesen wäre.“ Der im Vorlauf gestürzte Farken, der erst durch eine Jury-Entscheidung ins Finale nachrücken durfte, erreichte mit einer Zeit von 3:33,98 Minuten den achten Platz und verfehlte damit seine eigenen Erwartungen deutlich.
Der Blick bei Farken richtete sich jedoch bereits wieder nach vorn: „Ich bin wirklich so konkurrenzfähig, wie ich gedacht habe. Es hat an individuellen Fehlern gelegen und nicht am Vermögen. Davon bin ich absolut überzeugt.“ Er müsse die Enttäuschung nun „erst einmal wegstecken, auch mental“.
Danach gilt seine Aufmerksamkeit den Olympischen Spielen in Paris. „Wichtig ist, dass ich in Paris in der Form meines Lebens bin“, so Farken.