Mehr Raum für Jüngere: ARD richtet Polit-Talks neu aus

Generationswechsel eingeleitet: Louis Klamroth soll mit "Hart aber fair" mehr jüngere Menschen erreichen. (Bild: WDR / Thomas Kierok)
Generationswechsel eingeleitet: Louis Klamroth soll mit "Hart aber fair" mehr jüngere Menschen erreichen. (Bild: WDR / Thomas Kierok)

Alle Generationen erreichen - ja, verstärkt aber bitte die Jüngeren: Die ARD setzt sich mit einem dezent angepassten Konzept für ihre drei Polit-Talk-Sendungen im kommenden Jahr andere Ziele.

"Es ist wichtig, bei sich zuspitzenden aktuellen gesellschaftlichen Debatten verstärkt auch jüngeren Menschen Raum für den Austausch von Argumenten und für die Vermittlung von unterschiedlichen Positionen zu geben": So ließ sich ARD-Programmdirektorin Christine Strobl in einer Mitteilung zitieren, welche am Donnerstag das überarbeitete Konzept zu den politischen Talksendungen der ARD zusammenfasste. Wie es hieß, sollen 2024 die drei Polit-Talk-Shows "Caren Miosga", "Maischberger" und "Hart aber fair" neu ausgerichtet werden.

Zentral seien für das neue Konzept, das nun den Aufsichtsgremien vorgestellt wurde, laut ARD-Erklärung "Vielfalt und Ausgewogenheit nicht nur bei Themen und Gästen, sondern auch das Sichtbarmachen der gesellschaftlichen Unterschiede etwa von Stadt und Land, West und Ost, Alt und Jung".

Die Talkshow mit Sandra Maischberger soll, so das neue ARD-Konzept, "verstetigt" werden. (Bild: WDR/Thomas Kierok)
Die Talkshow mit Sandra Maischberger soll, so das neue ARD-Konzept, "verstetigt" werden. (Bild: WDR/Thomas Kierok)

"Hart aber fair": Nach Generationswechsel nun Digitales stärken

Mit dem beschlossenen Konzept für die drei sich bezüglich thematischer Ausrichtung und Zielgruppe durchaus unterscheidenden Formate wolle die ARD die gesamte Bevölkerung mit dem politischen Diskurs erreichen, vor allem auch Menschen unter 50 Jahren und gerade auch im Digitalen. Das gelte vor allem für "Hart aber fair", die Sendung, bei der mit Louis Klamroth 2023 ein "Generationswechsel" eingeleitet wurde. Jetzt soll der Talk ins Digitale weiterentwickelt werden. Ziel sei es, so auch ganz neue Zuschauergruppen für den politischen und gesellschaftlichen Diskurs in der ARD Mediathek zu gewinnen. An der Grundidee von "Hart aber fair" (Slogan: "Wenn Politik auf Wirklichkeit trifft") solle festgehalten werden.

Ziel des Talks mit Caren Miosga, die am aufmerksamkeitsstarken Sonntagabend 2024 Anne Will nachfolgen wird, sei es, Mehrwert und Erkenntnisgewinn für Zuschauerinnen und Zuschauer zu generieren und Gesprächswert für die kommende Woche zu schaffen.

Weiterin "vertiefende Gespräche" mit Sandra Maischberger

Der wöchentliche Talk mit Sandra Maischberger solle hingegen "verstetigt" werden, wie es die ARD-Verantwortlichen formulierten. Der Talk mit Maischberger setze demnach auf vertiefende Gespräche mit ein oder zwei Gästen. Hier soll es auch künftig nicht nur um Politik, sondern um ein "breites Themenspektrum aus Kultur, Wissenschaft und Gesellschaft" gehen. Die Sendung solle an mehreren Abenden pro Woche eine verlässliche, informative und unterhaltsame Begleitung in der Nacht bieten.