Meta erwägt Verbot von politischer Werbung in Europa

Meta wurde in der Vergangenheit häufig für den Umgang mit Fehlinformationen in seinen sozialen Netzwerken Facebook und Instagram kritisiert.  - Copyright: Budrul Chukrut/SOPA Images/LightRocket via Getty Images
Meta wurde in der Vergangenheit häufig für den Umgang mit Fehlinformationen in seinen sozialen Netzwerken Facebook und Instagram kritisiert. - Copyright: Budrul Chukrut/SOPA Images/LightRocket via Getty Images

Guten Morgen! Während ihr geschlafen habt, ging andernorts die Arbeit in der Digitalszene weiter.

Die Top-Themen:

Bei Meta wird ein unternehmensweites Verbot politischer Werbung in Europa diskutiert. Grund dafür sind neue EU-Regelungen gegen Desinformation während Wahlen. Der Begriff der politischen Werbung werde in den neuen Vorschriften so weit gefasst, dass es einfacher wäre, solche Kampagnen komplett zu verbieten, heißt es von Seiten des Unternehmens. Mit den verschärften Auflagen, die nächstes Jahr in Kraft treten sollen, will Brüssel große Tech-Konzerne zu mehr Transparenz bei politischer Werbung in sozialen Medien wie Facebook und Instagram verpflichten. Nach den US-Wahlen 2016 waren Social-Media-Plattformen scharf dafür kritisiert worden, nicht ausreichend gegen Falschinformationen und Verschwörungstheorien vorzugehen und so Wahlmanipulationen zu fördern.

Aus dem Umfeld von Meta heißt es, dass der Schritt auch deshalb in Betracht gezogen werde, da die Nutzer weitgehend nicht an solchen Inhalten interessiert seien und die Einnahmen aus politischer Werbung vergleichsweise gering seien. Zwischen 2019 und 2020 erwirtschaftete das Unternehmen in den USA knapp 800 Millionen US-Dollar Umsatz mit politischer Werbung, so die Forschungsgruppe Insider Intelligence – also weniger als ein Prozent der gesamten Werbeeinnahmen in diesem Zeitraum. [Mehr bei Financial Times und Handelsblatt]

Auf Gründerszene: Datenlecks, Sicherheitslücken, Nutzlosigkeit. Was wurde der Luca-App nicht vorgeworfen? Gründer Patrick Hennig will jetzt eine Buchungs- und Bezahl-App daraus machen: Speisekarten abrufen, Tisch reservieren, Check-in im Hotel – das alles soll Luca bald können. Kann das klappen? [Mehr bei Gründerszene]

Und hier die weiteren Schlagzeilen der Nacht:

FTX-Gründer Sam Bankman-Fried plädierte vor dem New Yorker Bundesgericht auf nicht schuldig in fünf Anklagepunkten im Zusammenhang mit dem Kollaps seiner Krypto-Börse FTX. In der neuen Anklageschrift geht es um angebliche Bestechungen einer ausländischen Regierung durch den in Ungnade gefallenen Unternehmer. Bankman-Frieds Anwalt sagte, er wolle die Vorwürfe anfechten – mit dem Argument, dass sie gegen die Bedingungen der Auslieferung des ehemaligen CEOs verstoßen. Demnach könne Bankman-Fried nur auf der Grundlage der Anklagepunkte vor Gericht gestellt werden, für die er von den Bahamas an die USA ausgeliefert wurde. [Mehr bei CNBC und Wall Street Journal]

OpenAI sieht sich mit einer neuen Beschwerde bei der Federal Trade Commission (FTC) konfrontiert. Die US-Handelsaufsicht wird darin aufgefordert, OpenAI zu untersuchen und den kommerziellen Einsatz des beliebten Tools ChatGPT auszusetzen. Die Beschwerde, die am Donnerstag von der gemeinnützigen Forschungsgruppe Center for AI and Digital Policy (CAIDP) veröffentlicht wurde, wirft OpenAI vor, gegen Abschnitt 5 des FTC Act verstoßen zu haben, der unfaire und irreführende Geschäftspraktiken verbietet. Das CAIDP nennt GPT-4 „befangen, irreführend und ein Risiko für die Privatsphäre und die öffentliche Sicherheit“. GPT-Produkte sollen laut CAIDP in Zukunft unabhängig untersucht werden, bevor sie eingesetzt werden können. [Mehr bei CNBC und Reuters]

Apples mit Spannung erwartetes Mixed-Reality-Headset ist möglicherweise doch nicht rechtzeitig für die jährliche Entwicklerkonferenz WWDC im Juni fertig. Das schrieb Top-Apple-Analyst Ming-Chi Kuo am Donnerstag auf Twitter. Laut Kuo glaubt man bei Apple nicht, dass das Headset den „iPhone-Moment“ bekommen würde, auf den man gehofft hatte, was zu einer Verzögerung bis zum dritten Quartal 2023 führen könnte. Zuvor hatte Bloomberg berichtet, dass Apple das Headset auf seiner Entwicklerkonferenz ankündigen wolle. [Mehr bei The Information und CNBC]

Entlassungen: Der Streaming-Spezialist Roku entlässt in einer neuen Runde von Stellenstreichungen 200 Mitarbeiter, was etwa sechs Prozent der Belegschaft entspricht. Bereits im vergangenen November hat der im kalifornischen San Jose ansässige Tech-Konzern 200 Arbeitsplätze abgebaut. Ungenutzte Büroflächen sollen geräumt oder untervermietet werden, da Roku nach eigenen Angaben „Projekte priorisiert, von denen das Unternehmen glaubt, dass sie eine höhere Kapitalrendite erzielen werden“. Auch bei Disney werden weiter Stellen gestrichen: Der Unterhaltungskonzern hat mehr als 300 Mitarbeiter in Peking entlassen, die an seinen Streaming-Diensten gearbeitet haben. Bei Disney sollen insgesamt 7000 Arbeitsplätze abgebaut werden. [Mehr bei The Information, Bloomberg und Wall Street Journal]

Das französische Startup Ledger hat 100 Millionen Euro in seiner Serie-C-Finanzierungsrunde aufgenommen. Das Unternehmen entwirft und fertigt sogenannte Hardware-Wallets zur Sicherung von Krypto-Assets. Im Jahr 2021 sammelte das Unternehmen bereits 356 Millionen Euro ein. Zu den neuen Investoren des Unternehmens gehören True Global Ventures, Digital Finance Group und VaynerFund. Auch einige bestehende Investoren investieren wieder in Ledger, wie 10T, Cité Gestion Private Bank, Cap Horn, Morgan Creek, Cathay Innovation, Korelya Capital und Molten Ventures. [Mehr bei TechCrunch]

Unser Lesetipp auf Gründerszene: Business Angels wie Mario Götze wetten bereits auf Parloa. Die Künstliche Intelligenz (KI) kann tausende Kundendialoge gleichzeitig führen. Die Gründer wollen nun expandieren – und holen sich dafür erneut Geld. [Mehr bei Gründerszene]

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Eure Gründerszene-Redaktion