Meteoriten: Wie oft treffen sie Häuser?

Ende April wurde in Schleswig-Holstein ein Wohnhaus von einem Meteoriten getroffen. Tatsächlich fallen viel mehr Gesteinsbrocken aus dem All auf die Erde als man denkt. Einschläge in Häuser sind aber selten.

Wenn ein Gesteinsbrocken die Erdoberfläche erreicht, spricht man von einem Meteoriten. Das kommt tatsächlich mehrere tausend Mal im Jahr vor. (Symbolbild: Getty Images)
Wenn ein Gesteinsbrocken die Erdoberfläche erreicht, spricht man von einem Meteoriten. Das kommt tatsächlich mehrere tausend Mal im Jahr vor. (Symbolbild: Getty Images)

Er kam im wahrsten Sinne des Wortes aus heiterem Himmel: Am 25. April dieses Jahres krachte ein Meteorit in der Größe eines Tennisballs auf ein Haus in Elmshorn, Schleswig-Holstein. Wie das ZDF berichtet, durchschlug der Gesteinsbrocken mit hoher Geschwindigkeit das Dach und landete in der Wohnung.

Meteoriten: Täglich rasen tausende Feuerbälle über den Himmel

Dabei war er nicht das einzige Fragment, das bei Elmshorn landete. Zwei weitere wurden in der näheren Umgebung gefunden und es ist nicht ausgeschlossen, dass es noch mehr davon gibt. Bei den Brocken handelt es sich in der Regel um Teilstücke eines Asteroiden, der beim Eintritt in die Atmosphäre der Erde auseinandergebrochen ist. Erreichen diese Gesteinsklumpen die Erdoberfläche, spricht man von Meteoriten.

Aus dem Weltraum auf den Laufsteg: Modelabel verkauft Taschen aus echten Meteoriten

Tatsächlich ist es keine Seltenheit, dass Geröll aus dem All auf die Erde trifft. Laut Expert*innen geht die Zahl pro Jahr in die Millionen. Allerdings sind sie oft von geringer Größe und verglühen sofort bei Kontakt mit der Atmosphäre. Sind sie groß genug, um sich dabei zu entzünden, ziehen sie einen Feuerschweif hinter sich her und sind als Sternschnuppen zu sehen.

Tatsächlich rasen täglich tausende solcher Feuerbälle über unseren Himmel, aber meistens sind sie im Tageslicht nicht zu sehen, oder fliegen über unbewohnten Gebieten.

Meteoriten treffen äußerst selten Häuser

Immerhin 6100 Meteoriten im Jahr erreichen die Erdoberfläche. Dabei haben sie laut Dieter Heinlein vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt Geschwindigkeiten von 150-200 Kilometern pro Stunde.

Besonders groß ist die Gefahr, die von den Asteroiden-Fragmenten ausgehen aber nicht. Denn die Erde besteht lediglich zu 29% aus Landmasse, von dieser Fläche sind wiederum nur 0,44% von Städten bedeckt. Nur 1800 Meteoriten im Jahr schlagen überhaupt auf dem Festland ein. Gemeldet werden davon in der Regel 8 Fälle im Jahr.

Nach vier Jahren: NASA verabschiedet sich von Mars-Lander InSight

Bei dem Einschlag in Elmshorn handelt es sich also um ein äußerst seltenes Ereignis. Denn laut Heinlein werden ungefähr Häuser ungefähr alle 50 Jahre getroffen.

Echte Gefahr geht von großen Meteoriten aus

Höheres Risiko geht ohnehin nicht von direkten Treffern aus, sondern eher von sehr großen Gesteinsbrocken. Als 2013 nahe der russischen Stadt Tscheljabinsk ein Asteroid in der Atmosphäre explodierte, richtete die Druckwelle enormen Schaden an.

Gottseidank ist auch das sehr selten. Meteoriten mit einer ernsthaft bedrohlichen Größe von einem Kilometer schlagen für gewöhnlich alle 300.000 bis 500.000 Jahre auf der Erde ein.

VIDEO: Himmel wird hell: Leuchtender Meteorit zieht über Irland und Schottland