Ficos Attentäter wegen versuchten Rachemordes angeklagt

Ficos Attentäter wegen versuchten Rachemordes angeklagt

Der Mann, der mehrfach auf den slowakischen Ministerpräsidenten Robert Fico geschossen hat, wurde wegen versuchten Rachemordes angeklagt. Ihm droht eine lebenslange Haftstrafe. Er befindet sich derzeit in der Nationalen Kriminalbehörde in Nitra in der westlichen Slowakai.

Ficos Zustand ist Berichten zufolge nach dem Attentat bei einer politischen Veranstaltung in der Stadt Handlova stabil.

Sein Stellvertreter Tomas Taraba sagte, er werde "voraussichtlich überleben". Er wurde mit dem Helikopter ins Krankenhaus geflogen, wo er notoperiert wurde.

"Ein Angriff auf die Demokratie"

Alle Politiker verurteilten die Schießerei, warfen sich jedoch gegenseitig vor, ein Klima der Gewalt geschaffen zu haben.

Die slowakische Staatspräsidentin Zuzana Čaputová zeigte sich schockiert über den "schrecklichen und bösartigen Angriff", wie sie es nannte.

"Ein physischer Angriff auf den Premierminister ist in erster Linie ein Angriff auf eine Person, aber auch ein Angriff auf die Demokratie. Die hasserfüllte Rhetorik, die wir in der Gesellschaft beobachten können, führt zu hasserfüllten Handlungen. Bitte hören Sie damit auf."

Aus ganz Europa trafen Unterstützungsbotschaften ein.

"Es darf keine Gewalt geben. Demokratie zeichnet sich dadurch aus, dass man Differenzen gewaltfrei lösen kann. Und das muss auch so bleiben", sagte der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz.

"Dies ist ein völlig inakzeptabler Akt der Gewalt. Ich wünsche dem Ministerpräsidenten eine baldige Genesung, und es ist wichtig, dass der Angreifer für seine Taten zur Rechenschaft gezogen wird", so der ukrainische Präsident Wolomyr Selenskyj.

Ein 71-Jähriger verübte das Attentat

Bei dem 71-jährigen Täter handelt es sich slowakischen Medien zufolge um einen ehemaligen Wachmann eines Einkaufszentrums.

Das Nachrichtenportal Markízy berichtet, der Attentäter wäre stolz auf das, was er getan hat.

Der slowakische Innenminister Matus Sutaj Estok sagte, dass fünf Mal auf Fico geschossen worden sei und erste Beweise "eindeutig auf ein politisches Motiv hinweisen".