"Mir wird schlecht": Biyon Kattilathu befürchtet peinliches "Let's Dance"-Malheur

Biyon Kattilathu kämpfte in den Proben mit Schwindel. (Bild: RTL)
Biyon Kattilathu kämpfte in den Proben mit Schwindel. (Bild: RTL)

Mamma mia, was für ein Spektakel: Die erste "Italo Night" in der "Let's Dance"-Historie entwickelt sich zur energiegeladenen, herrlich chaotischen Urlaubssehnsuchts-Show. Trotzdem fließen bittere Tränen, Nachrücker Biyon Kattilatuh kämpft gegen Würgereiz an - und Lina Larissa Strahl fliegt raus.

Ein Glamour-Abend in grün, weiß und rot: Die italienischen Nationalfarben, Disco-Pop und Opern-Schmachtarien, große Gefühle und schlecht imitierte Akzente dominierten die vierte "Let's Dance"-Ausgabe der aktuellen Staffel, die RTL zur ersten "Italo Night" der "Let's Dance"-Geschichte erklärt hatten. Da durften dann auch eine Vespa auf dem Tanzparkett und durch die Luft fliegende Pizza-Schachteln nicht fehlen. Dolce Vita ist ein Klischee, an dem man beim Kölner Privatsender offensichtlich große Freude hat.

Es lag eine Ausgelassenheit über dem Studio, die tatsächlich etwas mit (Vor-)Frühlingsgefühlen zu tun hatte. Daher wirkte es auch nur naheliegend, dass Juror Jorge González das Motto seiner wie üblich exzentrischen Gala-Aufmachung mit "Primavera" beschrieb. Zur Feier seiner eigenen 150. Show in der "Let's Dance"-Geschichte trug er ein bunt glitzerndes Kostüm, das an einen Pierrot aus dem venezianischen Karneval erinnerte - kombiniert mit einer Gold-Haube, die man früher vermutlich auch im Dogen-Palast getragen hätte. Daniel Hartwich spottete scherzhaft, dass Jorge nicht so genau gewusst habe, welche Farbe er für den Abend wählen sollte. Resultat: "Er hat einfach alle genommen!"

Jorge Gonzalez wurde mit einem schillernden Outfit seinem Ruf als Paradiesvogel mal wieder gerecht. (Bild: RTL)
Jorge Gonzalez wurde mit einem schillernden Outfit seinem Ruf als Paradiesvogel mal wieder gerecht. (Bild: RTL)

Wegen Walzer-Drehungen: Biyon Kattilathu leidet unter Schwindelattacken

Los ging's mit der Aussicht auf eine Zitterpartie, weil die NFL-Moderatorin Jana Wosnitza sich zuletzt eher unbeholfen gezeigt hatte. Ihr charmant-frecher Charleston zum Italo-Hit "Felicità" sorgte dann aber gleich für die erste angenehme Überraschung des Abends. Ihr zuzusehen, machte richtig Spaß - sogar dem sonst so gestrengen Punkterichter Joachim Llambi: "Das war dein bester Tanz von in dir in dieser Staffel", lobte er die Sportjournalistin.

Weniger überzeugend wirkte dagegen der Cha-Cha-Cha, den im Anschluss die Schauspielerin sowie Singer-Songwriterin Lina Larissa Strahl mit Profi-Tänzer Zsolt Sándor Cseke aufs Parkett legte. Ihre Ausbeute war mit insgesamt nur 14 Jury-Punkten auch vergleichsweise mickrig.

Noch schlechter lief's für Biyon Kattilathu. Der Entertainer heimste für einen Walzer an lediglich zwölf Punkte ein. Allerdings: Mit den doch überraschend schnellen Drehungen des Tanz-Klassikers kam Biyon alles andere als gut zurecht. Es drohte zwischenzeitlich ein peinliches Malheur: "Mir wird richtig schlecht", klagte der 39-jährige Nachrücker schon bei den Proben mit seiner fordernden Profi-Partnerin Marta Arndt. Weil ihm von den Walzer-Wirbeln oft schwindlig wurde, fürchtete er das Äußerste: "Ich hoffe, ich werde dich nicht ankotzen." Große Erleichterung in der Live-Show: Es kam nicht zum Äußersten. Biyon konnte seine Körperflüssigkeiten bei sich behalten. O dio mio!

Herber Dämpfer für Ann-Kathrin Benedixen: "Das war ein brutaler Tango"

Punktemäßig erreichte die Show, die eigentlich ein heiteres Italo-Festival werden sollte, dann wenig später mit dem Jive von Schauspieler Mark Keller und Kathrin Menzinger zum Song "Bonna Sera" ihren Tiefpunkt. Was Juror Jorge dazu sagte, klang mitleidig: "Die Energie war da", meinte er, sprach dem 52-Jährigen dann aber doch deutlich ins Gewissen: "Konzentriere dich nur mehr auf die Schritte und die Choreografie." Zehn Punkte, darunter nur zwei von Joachim Llambi!

Lediglich ein Juroren-Pünktchen mehr - nämlich insgesamt elf - staubte später Ann-Kathrin Bendixen ab: Allerdings hatte die Content-Creatorin und Autorin auch mit einem echten Handicap zu kämpfen. Ihr war in der Probewoche ihr ursprünglicher Profi-Tanzpartner Valentin Lusin abhandengekommen, weil dessen Partnerin zwischenzeitlich das erste gemeinsam Kind auf die Welt gebracht hatte.

Kurzerhand war Mikael Tatarkin eingesprungen. Doch dass den beiden nur wenig Zeit geblieben war, merkte man dann eben doch. "Das war ein brutaler Tango", motzte dann sogar Jorge und mahnte: "Weitertrainieren, weitertrainieren!" Doch lange war unklar, ob Ann-Kathrin dafür überhaupt noch eine Chance bekommen würde.

Gabriel Kelly und Stefano Zarrella avancieren zu den Stars des Abends

Echte Italien-Stimmung kam allerdings auf, als Stefano Zarrella - im hübschen Gondoliere-Ringel-Shirt - seine Schüchternheit abstreifte und ebenfalls einen flotten Charleston aufs Parkett legte. Und dann zog natürlich erneut der noch ungekürte Star der Staffel - The-Kelly-Familiy-Spross Gabriel Kelly - erneut alle Blicke auf sich.

Sein mitreißender Cha-Cha-Cha zum Hit "Italodisco" von The Kolors war wirklich ein Höhepunkt der Show und ein Vorbild an Rhythmusgefühl sowie Präzession. Und erneute kamen - im Engtanz mit Malika Dzumaev - auch die Fans knisternder Tanz-Erotik voll auf ihre Schauwerte. "Du bist so eine Rampensau", jubelte Motsi Mabuse anerkennend. "So was habe ich noch nie gesehen." Und auch Llambi geizte nicht mit Euphorie: "Du bist hier der richtige Mann am richtigen Ort." Bämm!

Es war dann tatsächlich ein Abend, der der Mantra-haften Beschwörung von südlicher Leichtigkeit und Lebensfreude doch noch voll gerecht wurde. Und das, obwohl er die elf Tanzpaare diesmal gleich in doppelter Hinsicht gefordert hatte. Neben den Vorführ-Einzeltänzen stand zum Finale des Abends nämlich noch die erste "Dance Battle" der Staffel an - ein Gruppen-Wettkampf, der in einer etwas unübersichtlichen, aber jedenfalls sehr engagierten, kraftvollen Kuddelmuddel-Choreografie mündete.

Zwei dicke Überraschungen nach dem Publikumsvoting

Allein bei Llambi wollte da der Funke doch nicht recht überspringen: Kurz vor Ende eines rundum launigen Abends, bei dem er sich allzu bissige verbale Ausreißer diesmal verkniffen hatte, weckt er doch wieder den Miesepeter in sich. "So ist Italien", grummelte er über die eigentlich sympathisch turbulente "Battle"-Einlage. "Viel Show, aber nicht so viel dahinter." Schlimmer noch: "Spanien ist viel schöner", meinte Llambi. Autsch!

Der Hochstimmung tat dieser verbale Seitenhieb dann aber zum Glück doch keinen Abbruch - vor allem, weil mit der Bekanntgabe der Publikumswertung über die vielen Anrufe für die elf Tanzpaare sich dann doch noch einmal zwei echte Überraschungen einstellten: Mark Keller, der so wirkte, als hätte er selbst nicht mit einer nächsten "Let's Dance"-Show für sich gerechnet, durfte sich über sein Weiterkommen freuen. Auch Ann-Kathrin erhielt das "Go" für die nächste Runde - und brach vor emotionaler Überwältigung prompt in heftige Tränen aus. Zu viel unerwartetes Glück!

Letztlich zittern mussten dann zwei Kandidaten: Entertainer Biyon sowie Sängerin und Schauspielerin Lina Larissa Strahl. Bei ihnen gaben letztlich die Anrufer den Ausschlag: Lina muss die Show verlassen. Mamma mia!