Miss Germany Api Schönauer: Der starke Gegenwind kam überraschend

Apameh ‘Api’ Schönauer (39) darf sich seit einer Woche Miss Germany nennen. Das wäre eigentlich ein Grund zur Freude, aber die ist der Innenarchitektin mittlerweile ein wenig vergangen. Dass eine gebürtige Iranerin zu Miss Germany gekürt wurde, können einige nicht verkraften.

Nicht in diesem Ausmaß

Und die machen ihrem Ärger Luft. Man muss die fiesen Kommentare gar nicht zitieren, aber die meisten gehen in eine rassistische und sexistische Richtung. Die frisch Gekürte zeigte sich überrascht, wie viel Hass ihr im Internet entgegenschlug. "Ich hatte mit Gegenwind gerechnet, allerdings nicht in diesem Ausmaß. Aber ehrlich gesagt: Es bestärkt mich darin, dass meine Mission gerade nicht wichtiger oder aktueller sein könnte", erzählte die zweifache Mutter dem 'Stern'. Api setzt sich gegen Rassismus und gegen die Unterdrückung von Frauen ein, holt sich hier Motivation vom Kampf der Frauen, die im Iran ihr Leben riskieren, um für mehr Freiheiten zu kämpfen.

Api Schönauer räumt mit Missverständnis auf

Api Schönauer weiß aber auch, dass in den Köpfen der meisten noch eine sehr veraltete Vorstellung der Miss-Wahl vorherrscht. "Das haben die Leute immer noch nicht verstanden", erzählte sie RTL. "Die hören Miss-Wahlen und denken, da muss eine 23jährige junge Frau stehen, die vielleicht einen Bikini trägt. Darum geht es aber nicht mehr." Seit 2019 haben sich die Regeln der Miss-Wahl in Deutschland geändert, es geht hier mehr um Persönlichkeit. Und da lag die Wahl-Berlinerin klar vorn. Doch die neue Schönheitskönigin hört aus den Hass-Kommentaren nur eins: "Ich bin Ausländer und ich gehöre nicht dahin und ich darf keine Miss Germany 2024 sein."

Dann werden noch andere Vorwürfe erhoben: Ihre Firma habe Räumlichkeiten an den Chef der ausrichtenden Miss-Germany-Agentur vermietet und das habe angeblich den Ausschlag gegeben. "Api hat vor sieben Jahren die Architektur der Räumlichkeiten verantwortet. Sieben Jahre später haben wir diese Räume gebucht/gemietet. Da gab’s keinen beruflichen Kontext miteinander, keine Zusammenarbeit. Und deswegen sind diese Vorwürfe absolut haltlos", betonte der Veranstalter Max Klemmer. Api Schönauer will unbeirrt weiter machen: "Hass kann man nicht mit Hass bekämpfen, sondern mit Liebe", betonte sie in einem Video auf Instagram.

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