Musik aus Nachbarschaft zu laut: Entwickler lässt sich mit Raspberry Pi ein KI-Gegenmittel einfallen

Der Entwickler Roni Bandini hatte eine Idee gegen die laute Musik

Wenn KI und Musik aufeinanderprallen, kann es interessant werden. (Symbolbild: Getty)
Wenn KI und Musik aufeinanderprallen, kann es interessant werden. (Symbolbild: Getty)

Das dürfte vielen Leuten bekannt vorkommen. Man sitzt zu Hause, will sich entspannen und dann sowas: Aus der Wohnung nebenan ertönt Musik, die so laut ist, dass jegliche Relax-Versuche dahin sind. In solchen Fällen kann man natürlich einfach nebenan anklopfen und höflich fragen, ob es auch leiser geht - oder man macht es wie Entwickler Roni Bandini und wird erfinderisch: Er programmierte einen Raspberry Pi auf besondere Weise, um dem aus seiner Sicht lästigen Treiben ein Ende zu setzen.

Bandini, der laut der Website hackster.io im argentinischen Buenos Aires sitzt, hatte offenbar einen Geistesblitz, nachdem er immer wieder die laute Reggaeton-Musik aus der Nachbarschaft vernahm. Kurzerhand programmierte der Tüftler seinen Raspberry-Pi-Computer mittels Künstlicher Intelligenz so, dass er in der Nähe befindliche Bluetooth-Lautsprecher stört und deren Klang verzerrt, sobald der Rechner Reggaeton-Musik vernimmt, wie die Website Tom's Hardware berichtet.

Ob das Ganze zum Ende der Nachbarschafts-Musik führte, wird im Bericht nicht aufgeklärt. Zumal sich die Bluetooth-Lautsprecher in unmittelbarer Nähe befinden müssen, damit es funktioniert. Und auch, ob die Musik überhaupt aus einem Bluetooth- oder einer anderen Art von Lautsprecher ertönte, wird nicht erklärt. Aber: Bei der KI-Anwendung soll es sich in erster Linie ohnehin bloß um ein nicht ganz ernst gemeintes Experiment Bandinis gehandelt haben - ob aus der Nachbarschaft weiterhin Musik zu vernehmen ist oder nicht, scheint für ihn eher zweitrangig zu sein.

Störsender: Ist der Einsatz von sogenannten Bluetooth-Jammern legal?

Das Ganze mag nicht wirklich ernst gemeint gewesen sein. In Deutschland hätte der Einsatz eines solchen Störsenders allerdings auch rechtliche Konsequenzen. Denn: Das Betreiben sogenannter Bluetooth-Jammer, also Geräte, die Bluetooth- oder auch WLAN-Verbindungen stören können, ist nicht legal. So schreibt die Website Netzwelt dazu:

Ganz generell ist der Betrieb solcher Jammer illegal. Geregelt wird das vom Telekommunikationsgesetz (TKG). Denn nach § 55 Abs. 1 Satz 1 TKG bedarf es vor jeder Frequenznutzung einer Frequenzzuweisung durch die Bundesnetzagentur.

Und was ist ein Raspberry Pi?

Beim Raspberry Pi handelt es sich um einen Einplatinencomputer. Wie die Website Chip erklärt, heißt das, "dass alle zum Betrieb nötigen elektronischen Komponenten - bis auf das Netzteil - auf einer einzigen Leiterplatte untergebracht sind". Der Name leitet sich aus der britischen Raspberry Pi Foundation ab, die den Rechner entwickelt hat. Anfang 2012 kam der relativ einfach aufgebaute Rechner auf den Markt und sollte dazu beitragen, dass junge Leute einen leichteren Zugang zum Programmieren kriegen. Zumal auch ein relativ günstiger Preis den meist nicht ganz so prall gefüllten Geldbeuteln der Heranwachsenden Rechnung tragen soll. Ein aktueller Preisvergleich von Idealo für den Raspberry Pi 4 Model B zum Beispiel zeigt, dass das Model bereits ab 38,20 Euro neu zu erwerben ist.