Mysteriöses Objekt am Strand: Rätsel offenbar gelöst

Die jüngsten Hurrikan-Katastrophen legten an einem Strand in Florida ein kurioses Holzobjekt frei, das selbst erfahrene Beamte vor ein Rätsel stellte. Dieses ist nun gelöst.

Die neusten Hurrikans haben am Daytona Beach eine kuriose Holzstruktur freigelegt (Symbolbild: REUTERS/Marco Bello)
Die neusten Hurrikans haben am Daytona Beach eine kuriose Holzstruktur freigelegt. (Symbolbild: REUTERS/Marco Bello)

Ungewöhnlich symmetrisch und ungewöhnlich groß war unbekannte Objekt, das vor wenigen Wochen urplötzlich an der Küste von Volusia County im US-Bundesstaat Florida auftauchte. Angeschwemmte Trümmerteile - die an sich naheliegendste Erklärung - fiel damit direkt aus, denn die sind eben keine 30 Meter lang so wie der hölzerne Fund, der selbst alteingesessene Polizeibeamte ins Grübeln brachte.

Zutage kam er, nachdem die Hurrikans Ian und Nicole enorm viel Sand von den Stränden in Florida abgetragen haben. Allem Anschein nach handelte es sich um ein Gebilde von Menschenhand - um was genau, konnte jedoch bislang niemand sagen.

Ein Team von Archäologen wurde deshalb herbeigerufen - und die haben das Rätsel offenbar gelöst.

Der Fund führt zurück ins 19. Jahrhundert

"Es ist definitiv ein Schiff", erklärte Chuck Meide dem Lokalsender "WESH-TV". "Das sehe ich allein an der Konstruktion. Man sieht die riesigen Balken herausstehen, und ihre Anordnung, so baut man ein Schiff." Er schätzt, dass es aus dem 19. Jahrhundert stammt.

Meide leitet das Programm für maritime Archäologie am St. Augustine Lighthouse & Maritime Museum und trug zusammen mit einem zehnköpfigen Team weiteren Sand von der Holzstruktur ab, um es genauer untersuchen zu können.

Das Design lässt darauf schließen, dass es ein Händler- oder Transportschiff war. Es ist offenbar weitestgehend intakt.

Ein besonderer Fund - doch die Uhr tickt

Für die Experten ist ein solcher Fund äußerst aufregend. "Es ist wie eine Zeitkapsel", schwärmte Archäologe Christopher McCarron. "Wir wollen die kulturellen und historischen Parameter verstehen, wie alt es ist, wo es herkommt, was seine Aufgabe war", fügte Meide hinzu.

Doch da das Schiff wahrscheinlich bereits sehr alt ist, hat das Team dafür nicht viel Zeit. "Die Uhr tickt bei einer solchen Ausgrabungsstätte", so Meide. "Wir tun, was wir können, aber das hat seine Grenzen."

Das Schiff zu bergen, kommt nämlich nicht in Frage: Den Experten zufolge würde es das nicht überleben. Stattdessen wird es gemessen, fotografiert und eingehend untersucht werden, bevor Ebbe und Flut es früher oder später wieder unter Sand begraben.

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