Nach 71 Jahren kehrt der "Teufelskomet" zurück - was hat es mit dem "teuflischen" Himmelskörper auf sich?

Was man zum "Teufelskometen" alias 12P/Pons-Brooks wissen muss

Im Weltraum spielen sich immer wieder faszinierende Dinge ab. (Symbolbild: Getty)
Im Weltraum spielen sich immer wieder faszinierende Dinge ab. (Symbolbild: Getty)

Weltraum-Fans aufgepasst: Derzeit ist ein Komet am Himmel zu beobachten, der sich nur etwa alle 71 Jahre blicken lässt. Der offizielle Name: 12P/Pons-Brooks. Der deutlich anschaulichere Name, der dem Kometen bisweilen gerne verpasst wird, lautet "Teufelskomet" - eine höllisch gute Bezeichnung für einen Himmelskörper, der aber nur bedingt bzw. nur manchmal treffend ist.

Woran das liegt, wird im Folgenden erklärt. Zudem beantworten wir die Frage, wann und inwiefern der "Teufelskomet" alias 12P/Pons-Brooks von der Erde aus zu sehen ist und was die Sicht auf den Kometen erschweren könnte. Außerdem erklären wir, wann und von wem der Himmelskörper einst entdeckt wurde.

Warum wird 12P/Pons-Brooks auch "Teufelskomet" genannt - und wieso trifft das nur bedingt zu?

Die Bezeichnung "Teufelskomet" ergibt sich aus dem Aussehen von 12P/Pons-Brooks. Am Himmelskörper lassen sich bisweilen zwei Spitzen erkennen, die aus dem leuchtenden Kometen herausragen und mit der nötigen Fantasie als Hörner betrachtet werden können - spinnt man den Gedanken ein wenig weiter, kann man dabei durchaus an die Hörner des Teufels denken. Die Ursache für die "Hörner" hat aber nichts Mythisches an sich: Die Spitzen entstehen schlicht durch Gasausbrüche an der Oberfläche, "die durch die zunehmende Nähe des Kometen zur Sonne und die daraus resultierende Erwärmung ausgelöst wurden", wie die Tagesschau auf ihrer Website erklärt.

So griffig die Bezeichnung "Teufelskomet" im Vergleich zum weniger spektakulären Namen 12P/Pons-Brooks auch ist, es gibt gewissermaßen einen Haken. Seit die besagten Gasausbrüche beobachtet wurden, sind bereits einige Monate vergangen, die "Hörner" sind also mittlerweile verschwunden, wie die Tagesschau auf ihrer Website weiter berichtet. "Es ist zwar nicht auszuschließen, dass es erneut zu Gasausbrüchen kommt, doch solche Ereignisse lassen sich nicht vorhersagen", heißt es dort.

Wann und inwiefern ist der "Teufelskomet" alias 12P/Pons-Brooks von der Erde aus zu sehen?

Das erste Mal seit rund 71 Jahren ist der 34 Kilometer große Komet wieder am Himmel zu sehen. Wie das Wissensmagazin Scinexx schreibt, erreicht 12P/Pons-Brooks den sonnennächsten Punkt seiner Bahn am 21. April 2024. Und wann ist der Komet am besten zu sehen? "Ende März und Anfang April", erklärt Scinexx und schreibt weiter: "Am frühen Abend direkt nach Sonnenuntergang steht 12P/Pons-Brooks tief über dem westlichen Horizont. Er ist zurzeit noch bis etwa 22:30 Uhr zu sehen, im Laufe der nächsten beiden Wochen verkürzt sich dies bis auf 21:30 Uhr."

Ist der "Teufelskomet" alias 12P/Pons-Brooks mit bloßem Auge zu erkennen?

Die Antwort auf diese Frage ist nicht eindeutig. Das wäre bei klarem Wetter durchaus möglich, sofern die Sicht nicht durch eventuelle Luftverschmutzung beeinträchtigt wird, wird der Astronom Robert Massey von Scinexx zitiert. Dagegen heißt es bei der Tagesschau, dass 12P/Pons-Brooks momentan nicht mit bloßem Auge sichtbar sei. "Pons-Brooks kann zwar schon mit Hilfe eines kleinen Wanderfernglases beobachtet werden, allerdings auch nur dann, wenn die Licht- und Wetterverhältnisse optimal sind", ist auf deren Website zu lesen. Wobei auch Massey empfiehlt, ein Fernglas zu verwenden und einräumt, dass man allerdings auch in diesem Fall kein allzu eindrucksvolles Schauspiel erwarten sollte, sondern vermutlich eher einen "gräulichen, verwaschenen Lichtfleck" zu sehen bekomme. Ganz im Gegensatz zu professionell gemachten Fotos des Kometen, die mitunter veröffentlicht werden und auf denen 12P/Pons-Brooks als leuchtend grüner Himmelskörper mit Schweif zu erkennen ist.

Leuchtend grüner Himmelskörper: 12P/Pons-Brooks. (Bild: REUTERS/Irakli Gedenidze)
Leuchtend grüner Himmelskörper: 12P/Pons-Brooks. (Bild: REUTERS/Irakli Gedenidze)

Ob man den "Teufelskometen" also letztlich ohne Hilfsmittel erkennen kann, ist fraglich. Ein Fernglas parat zu haben (und nicht allzu hohe Erwartungen an den Tag zu legen), schadet aber so oder so nicht, wenn man sich 12P/Pons-Brooks mit eigenen Augen ansehen will.

Wer sich schon mal vorab einen Eindruck verschaffen will, kann sich den Kometen 12P/Pons-Brooks in diesem YouTube-Clip im Zeitraffer anschauen:

Wann und von wem wurde der "Teufelskomet" alias 12P/Pons-Brooks einst entdeckt?

Die Entdeckung von 12P/Pons-Brooks liegt schon mehr als 200 Jahre zurück. Wie beispielsweise auf der Website des Saarländischen Rundfunks zu lesen ist, gilt der französische Astronom Jean-Louis Pons als Entdecker des Kometen, den er zum ersten Mal am 12. Juli 1812 erblickte. Seither wird der Himmelskörper etwa alle 71 Jahre erneut gesichtet, etwa 1883 vom englisch-amerikanischen Astronomen William Robert Brooks, der erkannte, dass es sich um den Kometen von 1812 handelte und nach dem - zusammen mit Jean-Louis Pons - der Komet 12P/Pons-Brooks schließlich benannt wurde. Nach der Gelegenheit in diesem Jahr muss man sich also erstmal eine Weile gedulden, bis man den "Teufelskometen" wieder zu Gesicht bekommt - erst 2095 wird es wohl wieder soweit sein.