Nach Masken-Skandal: Kliemann-Comeback mit kotzenden Hunden

Nach einem TV-Beitrag des Satirikers Jan Böhmermann hatte die Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren gegen Influencer Fynn Kliemann eingeleitet. Nun ist das Verfahren eingestellt - und Kliemann ist nach langer Pause wieder aktiv auf Social Media.

Fynn Kliemann
Fynn Kliemann meldet sich auf Instagram zurück. (Bild: Tristar Media/Getty Images)

Die Staatsanwaltschaft Stade hat das Ermittlungsverfahren gegen Influencer Fynn Kliemann gegen Zahlung einer Geldbuße vorläufig eingestellt. Beide Seiten hätten sich darauf geeinigt, dass Kliemann 20.000 Euro an eine gemeinnützige Organisationen zahle, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Kai Thomas Breas, am Donnerstag. Sobald das Geld eingegangen sei, sei das Verfahren eingestellt.

"Ich bin sehr froh über die Entscheidung", teilte Kliemann der "Welt" in einem schriftlichen Statement mit. Dass die Betrugsvorwürfe "falsch" seien, sei für ihn persönlich sehr wichtig. Unabhängig davon habe er "nicht alles richtig gemacht". "Ich habe mir alles schön geredet, den Fokus verloren und falsche Entscheidungen getroffen." Kliemanns Presseanwalt Christian Schertz bedauerte eine mediale "Vorverurteilung und Stigmatisierung".

Fynn Kliemann postet Statement auf Instagram - Fans sind gespalten

Auch auf Instagram postete Kliemann ein Statement, der erste Beitrag nach knapp 35 Wochen Netzpause. Darin schreibt der 34-Jährige unter anderem, er sei erleichtert, dass nun offiziell bestätigt wurde, dass er weder "Masken aus Bangladesch verkauft habe noch an der Spende von minderwertigen Masken beteiligt war." Weiter schreibt er, dass es "mit Abstand die beschissenste Zeit" seines Lebens gewesen sei, er aber viel gelernt habe, "über Medien, Menschen, mich selbst und meinen falschen Umgang mit allen davon."

Die Reaktionen auf den Post sind gespalten. Während sich manche über Kliemanns Rückkehr freuen und bereit sind, ihm eine neue Chance zu geben, kritisieren andere die Darstellung des Influencers. Unter anderem heißt es in den Kommentaren "Das Verfahren wurde gegen eine Spende von 20.000€ an eine gemeinnützige Organisation eingestellt. Ein lupenreiner Freispruch ist dies nicht" oder "Aber warum zahlt man denn eine Geldbuße, wenn man unschuldig ist?"

Comeback mit kotzenden Hunden

Fynn Kliemann scheint sich von den negativen Kommentaren jedoch nicht beirren zu lassen: Am Sonntag postete er in seiner Instagram-Story einen Clip mit seinem Großvater, der von Glück und Sonnenschein singt. Mittlerweile scheint er auch wieder regelmäßiger seine Fans mit Updates auf dem Laufenden zu halten, denn er postete im Laufe des Montags weitere Stories.

Der Inhalt dieser ist durchaus fraglich, denn Kliemann postete kotzende Hunde. Nachdem sich zunächst der Hund von seines Bruders im Auto übergeben hatte, erbrach sich ein Dalmatiner anschließend im Büro des Influencers. Eine Nachricht, die er anschließend ebenfalls veröffentlichte und mit einem lachenden Smiley versah, fasst die Reaktion der wahrscheinlich meisten darauf am besten zusammen: "Bäh! Hab mir dein Comeback anders vorgestellt."

Ermittlungen gegen Kliemanns Ex-Partner laufen weiter

Die Staatsanwaltschaft hatte nach einem TV-Beitrag von Jan Böhmermann gegen den Musiker und Geschäftsmann Kliemann ermittelt. Bei dem Verfahren sei es neben einem Betrugsverdacht vor allem um den Verdacht des Verstoßes gegen das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb gegangen, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Breas. Im Kern des Beitrags wurde die Frage aufgeworfen, ob bei Geschäften der Textilfirma mit einem Großhändler im Jahr 2020 ganz bewusst das Produktionsland verschwiegen wurde - Masken kamen aus Asien statt aus Europa.

Die Ermittlungen gegen den Ex-Geschäftspartner von Kliemann, Tom Illbruck, laufen aktuell weiter. Das Ergebnis sei offen, sagte Breas. Illbruck sagte der dpa, die Staatsanwaltschaft habe ihm ebenfalls angeboten, das Verfahren gegen eine Geldstrafe einzustellen. Das lehne er aber weiterhin ab. "Ich möchte vollumfänglich geklärt haben, dass die Vorwürfe rechtlich nicht haltbar sind."

(mit dpa)

Im Video: Zwei Drittel der Deutschen finden Jan Böhmermann "nicht lustig"