Nach Signierstunden-Desaster: Star-Autoren trösten junge Schriftstellerin

Nach 15 Jahre Arbeit veröffentlichte Chelsea Banning stolz ihr erstes Buch, doch eine von ihr organisierte Signierstunde wurde zum Desaster. Nach einem "Frust"-Tweet wurde sie von zahlreichen Star-Autoren aufgemuntert.

Über ein Jahrzehnt schrieb Chelsea Banning an ihrem ersten Buch, doch eine Signierstunde wurde zum Desaster mit ungeahnten Folgen. (Symbolbild: Getty Images)
Über ein Jahrzehnt schrieb Chelsea Banning an ihrem ersten Buch, doch eine Signierstunde wurde zum Desaster mit ungeahnten Folgen. (Symbolbild: Getty Images)

Eigentlich arbeitet Chelsea Banning als Bibliothekarin, doch in den vergangenen 15 Jahren schrieb die 32-Jährige nebenbei an ihrer Fantasy-Trilogie "Of Crowns And Legends" (es geht darin um die Kinder des sagenumwobenen König Arthur und wie sie ihr Leben in den Krieg führt).

Viel Zeit, Mühe und Recherche steckte Banning in ihr Erstlingswerk und ihr sollte gelingen, woran viele andere Nachwuchsschreiberlinge gescheitert sind: Sie fand einen Verlag, der ihr Buch publizierte. Ein erster wichtiger Schritt war damit getan, aber nun mussten die Leute das Buch auch kaufen.

Signierstunde wird zum wahren Desaster

Banning pries ihr Werk über die sozialen Medien an, aber wegen fehlender Reichweite ließ der große Erfolg zunächst auf sich warten. Um ihr "Of Crowns And Legends" zu promoten, organisierte Chelsea Banning sogar eine Signierstunde in einer Buchhandlung. Am Ende hatten 37 Personen zugesagt, an Bannings Leseabend teilzunehmen. Diese Anzahl nannte die Schriftstellerin dann auch der Buchhandlung, in der das Event stattfinden sollte.

Doch der Abend sollte nicht so verlaufen, wie es sich Banning wohl vorgestellt hatte. Von den 37 angemeldeten Personen erschienen nur zwei, die sich ein signiertes Buch der Autorin wünschten, der Rest erschien einfach nicht. Banning schämte sich vor den einzigen zwei Besuchern und dem Besitzer des Buchladens.

Für Banning war dies ein Schlag ins Gesicht, den sie musste mit dem Gedanken spielen, dass ihr Erstlingswerk nicht den erhofften Erfolg bringen würde.

"Frust"-Tweet wird zum viralen Hit

Bei Twitter ließ die 32-Jährige ihrer Enttäuschung freien Lauf: "Nur zwei Menschen kamen zu meiner Signierstunde gestern, weshalb ich ziemlich zerknirscht war. Besonders deshalb, weil mir 37 Leute zugesagt hatten. Bin etwas aufgewühlt, ehrlich gesagt, und ein bisschen beschämt".

Mit dem Echo, das auf diesen Tweet folgen sollte, hatte Banning sicherlich nicht gerechnet. Denn statt Beleidigungen und Kommentaren voller Schadenfreude waren plötzlich tröstende Worte zu lesen und zwar von weltberühmten Schriftstellern.

Star-Autoren sprechen Banning Mut zu

So kommentierte Margaret Atwood ("The Handmaid's Tale"): "Willkommen im Club. Ich hatte mal eine Signierstunde, zu der niemand kam, außer ein Kerl, der Klebeband kaufen wollte und dachte, ich sei die Verkäuferin."

Der Meister des niedergeschriebenen Horrors, Stephen King, schrieb: "Bei meiner ersten Lesung von 'Salem's Lot' hatte ich einen Kunden. Ein dickes Kind, das fragte: 'Hey Kumpel, weißt du, wo hier die Nazi-Bücher stehen?'"

Auch Autor Neil Gaiman fand tröstende Worte für Banning: "Terry Pratchett und ich hielten eine Signierstunde in Manhattan ab, für 'Good Omens', zu der niemand kam. Du bist uns also um zwei Besucher voraus."

Sogar der berühmte US-Rapper Flavor Flav ("Public Enemy") meldete sich zu Wort und versprach Banning, deren nächste Lesung zu promoten.

All die berühmten Schriftsteller sprachen Chelsea Banning Mut und Durchhaltevermögen zu. Und Banning konnte nichts Besseres passieren, denn ihr "Frust"-Tweet verbreitete sich durch die ganzen Kommentare im Internet wie ein Lauffeuer. Mehr PR für ihr erstes Buch hätte es wahrscheinlich nicht geben können, denn mittlerweile seien ihre gedruckten Bücher ausverkauft, wie Banning mitteilte, aber sie sage gern Bescheid, wenn sie wieder welche habe.

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