Nachhaltige Ernährungsstrategie: Wo das Essen der Kölner in Zukunft herkommen könnte

Der Ernährungsrat lädt am Samstag zu einer offenen Strategiewerkstatt ein.

Nirgends ist die Vielfalt derart groß wie beim Thema Ernährung. Von Tiefkühlkost bis Bioprodukte, ob Fast Food oder selbst Gekochtes, vom Einkauf beim Discounter bis zum regionalen Markt – das Angebot in Deutschland ist riesig. Seit einigen Jahren nimmt gesunde und nachhaltige Ernährung einen hohen Stellenwert ein, auch in Köln: 2016 ist auf Initiative des Vereins „Taste of Heimat“ der erste sogenannte Ernährungsrat im deutschsprachigen Raum ins Leben gerufen worden. Die 30 festen Mitglieder wollen mit der Erstellung eines Ernährungskonzepts für die Stadt Möglichkeiten aufzuzeigen, wie die Nahrungsversorgung der Kölner schon jetzt besser, vor allem aber in Zukunft möglichst optimal organisiert werden kann. Antworten auf zentrale Fragen Für den Sommer hat das Gremium die Veröffentlichung des Konzepts angekündigt. Die Eckpunkte stehen schon fest, für die konkrete Ausgestaltung lädt der Ernährungsrat am Samstag, 16. Februar, zu einer offenen Strategiewerkstatt im Schiller-Gymnasium an der Nikolausstraße in Sülz ein. „Wir wollen eine nachhaltige Ernährungsstrategie für Köln und die Umgebung entwickeln, die es den Bürgern erlaubt, sich gesund und regional zu ernähren und gleichzeitig die bäuerliche Landwirtschaft im Umland erhält“, sagt Florian Sander, Koordinator des Ernährungsrats. „Einen Tag lang wollen wir den aktuellen Stand der Strategie diskutieren und gemeinsam erste Schritte zur Umsetzung gehen“, so der 35-Jährige. Eingeladen seien neben den Mitgliedern und Experten vor allem die Bürger Kölns und der Umgebung. Antworten auf seine zentralen Fragen sucht der Ernährungsrat laut Sander entlang der gesamten Produktionskette – vom Feld zum Teller. „Bei der Frage, wie wir landwirtschaftliche Fläche sichern können. Bei der Frage nach Sorten- und Artenvielfalt. Bei der Verarbeitung in Molkereien und Bäckereien, beim Vertrieb von Lebensmitteln über den Einzelhandel, Wochenmärkte oder neue Vertriebsmodelle, beim Konsum, privat oder in Kantinen und Schulen.“ Die Stadtverwaltung misst dem Thema Ernährung und der Arbeit des Ernährungsrates hohen Stellenwert bei. „Der Ernährungsrat will Menschen eine intensivere Beziehung zur Ernährung ermöglichen und eine höhere Wertschätzung für die Nahrung erzielen. Er will vernetzen, regionale Lebensmittelkreisläufe stärken und aktiv werden, sensibilisieren und beraten“, sagt Konrad Peschen, Leiter des Kölner Amtes für Umwelt-und Verbraucherschutz. Der Stadtrat hat im Juli 2017 beschlossen, den Ernährungsrat für zunächst drei Jahre mit jeweils 50000 Euro zu unterstützen. Die angekündigte Ernährungsstrategie hält Peschen für „ein vielversprechendes Konzept für ein junges Köln“. Zusammen mit Umweltdezernent Harald Rau ist er auch bei der Strategiewerkstatt vertreten. „Ich bin gespannt und hoffe, dass die Akteure dort frische Ideen entwickeln, die dann auch hoffentlich gut umsetzbar sind“, so Peschen. Koordinator Florian Sander hat schon einige Vorschläge. „Beispielsweise könnte man die Pächter der rund 4000 Hektar landwirtschaftlich genutzten Landes im Besitz der Stadt verpflichten, nachhaltig und ökologisch zu produzieren“, sagt er. „Verträge zwischen den Trägern von Kinder- und Jugendeinrichtungen und lokalen Landwirten für die Kantinenbelieferung sind ebenfalls denkbar.“ Diese und weitere Konzepte würden am Samstag von 10 Uhr bis 16 Uhr in mehreren Workshops und Diskussionsrunden behandelt. Um Anmeldungen per E-Mail wird gebeten. info@ernaehrungsrat.koeln www.ernaehrungsrat.koeln...Lesen Sie den ganzen Artikel bei ksta