Nachrichten-Rückblick am Abend: Die wichtigsten News vom 11. März 2019

Neue Spendenaffäre um Parteichef: AfD droht Strafzahlung von 280.000 Euro. Die Fraktionschefin der Linkspartei, Wagenknecht, kandidiert im Herbst nicht mehr für das Amt. Experten: Sturm „Eberhard“ kostet Versicherer bis zu 800 Millionen. Gift-Attentat auf Kim Jong Nam: Angeklagte im Mordprozess freigelassen.

AfD droht neue Strafzahlung wegen illegaler Parteispenden

Der AfD-Bundesvorsitzende Jörg Meuthen. (Bild: Matthias Balk/dpa)
Der AfD-Bundesvorsitzende Jörg Meuthen. (Bild: Matthias Balk/dpa)

Wegen illegaler Spenden an Parteichef und Europawahlkandidat Jörg Meuthen droht der AfD eine Strafzahlung von 280.000 Euro. Das berichtet das ZDF. Erst letzte Woche wurde bekannt, dass der Partei wegen einer anderen Spendenzahlung eine Strafe von 100.000 droht. Demnach hat die Bundestagsverwaltung den Parteivorsitzenden über die drohende Strafzahlung informiert. Die AfD wolle Widerspruch einlegen. Die Partei hat nun vier Wochen Zeit für eine Stellungnahme.

Es geht in beiden Fällen um Unterstützungen durch die Schweizer PR-Agentur Goal AG. Mit dem in Deutschland eingetragenen Verein “Recht und Freiheit” sollen vor den Landtagswahlen zum Beispiel in Baden-Württemberg die AfD und der jetzige Parteichef Meuthen unterstützt worden sein. Auf dieselbe Weise soll auch der AfD-Europawahl-Kandidat Guido Reil illegale Spenden eingesammelt haben. Ihm droht einen Nachzahlung von 100.000 Euro, wie in der letzten Woche bekannt wurde.

Wagenknecht kandidiert nicht mehr als Linke-Fraktionschefin

Sahra Wagenknecht, die Fraktionsvorsitzende der Partei Die Linke im Bundestag, will nicht mehr für das Amt kandidieren. (Bild: Britta Pedersen/dpa)
Sahra Wagenknecht, die Fraktionsvorsitzende der Partei Die Linke im Bundestag, will nicht mehr für das Amt kandidieren. (Bild: Britta Pedersen/dpa)

Nach vier Jahren als Chefin der Linksfraktion tritt Sahra Wagenknecht im Herbst nicht mehr für das Amt an. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Montag aus Fraktionskreisen. Wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) berichtete, gab die 49-Jährige im Fraktionsvorstand gesundheitliche Gründe für ihren Schritt an. Wagenknecht führt die Fraktion seit Oktober 2015. Ende vergangenen Jahres stand sie wegen ihres Engagements für die Sammlungsbewegung „Aufstehen“ auch in der eigenen Fraktion heftig in der Kritik.

Zuletzt hatte Wagenknecht wegen einer nicht näher genannten Krankheit zwei Monate lang pausiert und deshalb auch beim Linken-Parteitag in Bonn gefehlt. Inzwischen gehe es ihr wieder gut, teilte sie am Montag der Fraktion mit. Allerdings habe ihr die lange Krankheit Grenzen aufgezeigt, die sie in Zukunft nicht mehr überschreiten wolle. Auslöser seien Stress und Überlastung gewesen.

Sturm „Eberhard“ kostet Versicherer bis zu 800 Millionen

Sturmtief “Eberhard” hatte landesweit für Schäden gesorgt. (Bild: Bernd Thissen/dpa)
Sturmtief “Eberhard” hatte landesweit für Schäden gesorgt. (Bild: Bernd Thissen/dpa)

Die Zerstörungen durch das Sturmtief „Eberhard“ vom Wochenende dürften die Versicherer Experten zufolge einen hohen dreistelligen Millionenbetrag kosten. Der weltgrößte Rückversicherungsmakler Aon schätzt die versicherten Schäden auf 700 bis 800 Millionen Euro, wie er am Montag in Hamburg mitteilte. „Eberhard“ war am Sonntag mit Windböen von bis zu 100 Kilometern pro Stunde und Orkanböen über Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hessen sowie Sachsen und Thüringen gezogen. Das führte zu Zerstörungen, außerdem wurde der Bahnverkehr teilweise lahmgelegt.

Angeklagte in Prozess wegen Kim-Attentats überraschend frei

Ein Gericht in Malaysia entschied, dass das Verfahren gegen die 27-jährige Indonesierin Siti Aisyah eingestellt wird. (Bild: AP Images)
Ein Gericht in Malaysia entschied, dass das Verfahren gegen die 27-jährige Indonesierin Siti Aisyah eingestellt wird. (Bild: AP Images)

Zwei Jahre nach dem Mord am Halbbruder von Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un ist eine der beiden angeklagten Frauen überraschend freigelassen worden. Ein Gericht in Malaysia entschied am Montag auf Antrag der Staatsanwaltschaft, dass das Verfahren gegen die 27-jährige Indonesierin Siti Aisyah eingestellt wird. Gründe wurden nach einem Bericht von Malaysias staatlicher Nachrichtenagentur Bernama zunächst keine genannt.

Die Indonesierin war zusammen mit einer Vietnamesin unmittelbar nach dem Anschlag auf den Nordkoreaner Kim Jong Nam im Februar 2017 auf dem Flughafen von Malaysias Hauptstadt Kuala Lumpur festgenommen worden. Die Frauen behaupten, dass sie von einem Mann für eine Fernsehshow im Stil von „Versteckte Kamera“ angeheuert wurden. Angeblich wussten sie nicht, dass es sich bei der Substanz, mit der Kim Jong Nam getötet wurde, um ein Nervengift handelt. Kim Jong Uns Halbbruder war zuhause in Ungnade gefallen und lebte im Ausland.

mit Material der dpa